TETRA-FUNK UNSICHER: Gespräche von Polizei, Militär und Notdiensten sind abhörbar

    • Offizieller Beitrag

    Quelle: https://www.golem.de/news/tetr…bhoerbar-2307-176146.html

  • Puh...

    Ein typisch verzapfter Redaktionsartikel der nur Fragen aufwirft.

    Daher habe ich eben den originalen Bericht von Wired überflogen.


    Da kann man schön sehen worüber ich mich seit Jahren aufrege. Immer wenn es technisch anspruchsvoll wird wird der Inhalt einer Nachricht von Redaktionen derart entschlackt und umformuliert bis solch ein Unfall rauskommt wie golem ihn hier mal wieder verzapft hat.


    Also laut Wired haben niederländische Forscher Backdoors gefunden bei TEA1, TEA3 und TEA4.

    Bisher keine Auffälligkeiten wurden bei TEA2 gefunden, allerdings suchen die Forscher da noch.

    Im Kern geht es bei dieser Meldung also nicht global um TETRA, sondern konkret um TEA1-4, dessen Cryptografie und insbesondere der Schlüsselerzeugung im Moment des Einbuchens eines Endgerätes in das Netz.


    Was E2EE angeht, welches z.B. im BDBOS-Netz zusätzlich verwendet wird, geht es da nicht, nur um TEAx.

    Und alles noch höchstgradig theoretisch und nicht praktikabel auf die reale Welt anwendbar.


    Jürgen

  • Moin zusammen,

    vllt. klärt der Artikel die Thematik etwas besser auf.

    TEA2, genutzt im TETRA-BOS Netz, ist davon wohl nicht betroffen.

    Digitaler Behördenfunk: Massive Schwachstellen bei TETRA entdeckt
    Der TETRA-Funkstandard wird vor allem von Behörden genutzt. Doch die international genutzte Verschlüsselung hat eine Hintertür.
    www.heise.de

  • Oh,


    was Heise dort geleistet hat sieht tatsächlich fachlich kompetent aus.


    Allerdings hat diese Nachricht einen gewissen Verunsicherungscharakter welcher nicht deutlich genug herrausgearbeitet wurde.


    Alle zivile TETRA-Netze hier in Deutschland sind hier ohne TEA unterwegs.

    Beispielsweise die vielen Stadtwerke die ihren kommunalen Fuhrpark mit TRETRA-Netzwerken ausrüsteten.

    Bei Anschaffung der Geräte führten Kostendrücke vielerorts zum verzicht auf die TEA1-Option. Ebenso soll auch die Bürokratie zur Nutzung von TEA1 eine abschreckende Hürde sein.

    In diesem Bereich der zivilen TETRA-Netze hat man erst in den letzten 12 Monaten langsam angefangen besonders kritische Infrastruktur mit Verschlüsselung nach zu rüsten. Allerdings nicht mit TEA1 sondern den herstellereigenen Verfahren die bisher alle TETRA-Geräte intregriert hatten.


    Nicht zivila TETRA-Netze wie BDBOSNet sowie militärische Netze liefen schon seit Einführung von TETRA zur Mehfachverschlüsselung. Also die höchste TEA-Klasse TEA2 sowie zusätzlich E2EE bei BDBOS und ähnliche Verfahren beim Militär. Wobei letztere noch auf einen ganz anderem Level sitzen.

    Denn "TETRA TEA2 + Geheim" spielt bei der Bundeswehr sowie anderen NATO-Kräften nur eine sehr kleine und daher unwesentliche Rolle.


    Jürgen