Beiträge von DG7GJ

    Moin!

    Aber zurück zum Thema "Notarzt im Katastrophenfall alarmieren". Die Bremerhavener scheinen auf dem richtigen Weg zu sein. https://runforrestrun-bremerhaven.de/

    Nunja, dem liegt das Leuchtturmkonzept zugrunde. Es dürfte nicht viele Städte und Gemeinden geben, die solche Pläne nicht schon umgesetzt haben.

    Denn es ist günstig und effektiv.
    Wo es jedoch Unterschiede gibt, ist die Sache der Kommunikation zwischen Leuchttürmen und ELS / Krisenstab.
    Wie der Link verrät gehört Bremerhaven zur Gruppe "Starlink", während die andere Gruppe wieder alte analoge Funkgeräte reaktiviert und Notstrom-gepufferte Relais auf 2m und 4m aufbaut, genau für diese Anwendung.

    Jürgen

    Aha,

    nettes Detail! Allerdings macht mir das wenig Hoffnung auf zeitgemäße Entscheidungen.

    Es gibt da z.B. ein von manchen Seiten immer wieder ein Verweis auf ein Papier aus 2016, welches aktueller ist als jemals zuvor. Blöder weise ist aber vieles, bis alles in diesem Papier bezüglich der notwendigen Kosten wahrlich eine Bombe für den Staatshaushalt:

    https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/bevoelkerungsschutz/konzeption-zivile-verteidigung.pdf?__blob=publicationFile&v=3

    Und das ist mit das große Thema wo der "Bürgernotfunk" wie er von Funkern häufig gefordert wird nur ein sehr kleiner Teil.
    Ja, mit Stand 2016 sogar derart klein das es in dieses Konzept nicht mal erwähnt wurde.

    Wie bereits mehrfach angedeutet, warte ich seit Jahren auf eine Strategie die auch was zum Thema Bürgernotfunk an sinnvollen Ideen einbringt.

    Jürgen

    Hallo!

    Gibt es irgendwelche Fortschritte in Deutschland für die Bürger im Katastrophenfall an die Feuerwehr bzw. an den BOS-Funk zu kommen?

    Nicht wirklich. Das Problem ist einfach:

    Allgemein zugewiesene Funkbereiche wie Freenet und PMR446 sind von "Oben" als Kurzstreckenfunk gedacht.
    Von Oben heißt konkret: Bei Freenet von der BnetzA und bei PMR446 von der EU.

    Auf beiden Ebenen sind seit Jahren immer wieder entsprechende Themen rund um Bürgernotfunk am aufkochen, aber bislang ohne Ergebnisse.

    Bei dem CB-Funk, egal ob den alten CEPT-Kanälen oder auch den nationalen Zusatzkanälen, wäre das anders. Zwar spricht man auch dort, aus historischen Gründen, von "Kurzstreckenfunk", allerdings kommt dort der Begriff aus der Frühzeit der Funktechnik.
    Bei CB-Funk weis jeder das die Bodenwelle theoretisch ein vielfaches weiter reicht als im 4m oder 2m Band.

    Auf der anderen Seite schleppt CB-Funk diverse weitere Probleme mit sich. Handfunkgeräte taugen dort nicht, Mobilfunk vom Fahrzeug geht, wenn man sich eine anständige Antenne durch die Karosserie bohrt.
    Aber einfach so Funkgerät + Antenne kaufen und irgendwo als Feststation betreiben geht eigentlich nur noch Frustarm in der Wildnis - mehrere Km von der Zivilisation entfernt.

    Denn all die Goodies die seit Jahren den europäischen Markt überschwemmen, wie z.B. billige Handyladeteile, dimmbare LED-Beleuchtung, manche Solar-Wechselrichter sowie billige PC-Kabel müllen den 27MHz-Bereich immer mehr zu. Von solch unmöglichen Techniken wie PowerLAN / PLC ganz zu schweigen.

    Natürlich ist dieser Störnebel kein Problem, wenn der Krisenfall für den man sich eine CB-Anlage aufgebaut hat, ein Blackout ist. Für alle anderen Krisenarten aber bei denen Strom weiter da ist, ist CB-Funk in Städten oder Siedlungen eher fragwürdig.

    Gut, was gäbe es sonst noch?

    LORA...bzw. Meshtastic wo immer mehr Freaks mit hantieren.
    Prinzipiell keine schlechte Sache. Blöd ist nur das es noch immer viel zu wenige Meshtastic Nodes in der Fläche vorhanden sind, um eine hinreichende Vernetzung sicher zu stellen. Ebenso muss man sich auch die Frage stellen wo bei Meshtastic die Belastungsgrenze liegt. Denn die Baudraten sind eher überschaubar und die Kanalbelegung begrenzt. Wieviel Meshtastic-Nodes verträgt wohl eine mittlere Stadt?

    Nee...wenn irgend etwas bundesweit-nationales oder gar in Brüssel etwas für ganz Europa entschieden würde, dann wäre in diesem Forum hier bestimmt was darüber zu erfahren. Allerdings braucht man da gar nicht drauf zu hoffen.
    Denn in der EU kollidieren auch in diesen Thema die nationalen Interessen der Mitgliedsstaaten, was z.B. das Thema PMR446 ausbremmst. Na und national hier in Deutschland war viel Druck auf dem Kessel was den ganz großen Themenkomplex wie KRITIS, Zivilschutz, Katastrophenschutz u.v.m. gigantisch und wurde von der Ampel-Regierung auch angegangen. Seit dem Regierungswechsel höre ich da gar nichts mehr von.

    Jürgen

    Moin!

    Die Reichweite würde ich auf maximal 100-200 Meter anlegen wollen.

    Ah ja, das dachte ich mir schon. Das ist ganz klar ISM mit ordentlichem GFSK angesagt.

    Für das Gelingen ist aber eine niedrige Latenz und vor allem zeitgleicher Empfang der Daten notwendig. Am besten mit Abweichungen unter 1 Sekunde.

    Eben drum...Die heutigen GFSK-Chips sind hinreichend flott. Rechne zu deiner Payload von "1 Bit je Empfänger" noch eine ausreichend breite CRC und obendrauf FEC im Sinne von lieber 3-5 Pakete senden statt nur eines.

    Das geht heute im µs bis maximal zweistelligen ms Bereich.

    LORA hingegen, ist wieder eine andere Geschichte. Ja, basiert auch auf ISB/SRD, aber bringt wieder deutlich höhere Latenzen mit sich, ist deutlich teurer als GFSK, und eigentlich eher für Reichweiten von mehreren Km gedacht und für nen paar 100m absolut das falsche.

    Jürgen

    Hallo!

    Wie groß soll denn die Reichweite sein?
    Für mich hört sich das zunächst verdächtig an einer preiswerten Simple-Schaltung.

    Ein günstiges Funkmodul wie z.B. die Hope RFM69HW die es z.B. bei Pollin gibt, zusammen mit zwei LED's und einem kleinen µC nebst Gehäuse und Batterien.

    Und nein - ich würde nicht jedem einzelnen Empfänger nur 1 Bit senden.

    Viel mehr sinnreiche Codierungen der Empfänger vornehmen so das sie bei Empfang eines größeren Datensatzes, beispielsweise von 32Bytes eben automatisch wissen welches der darin enthaltenen 265Bits nun für ihn gedacht ist.

    Allerdings wäre das meine Herangehensweise, wenn das via Funk gelöst werden sollte.
    Jüngere Generationen heute denken dabei gar nicht an Funk und würden direkt überlegen ab man das mittels Smartphone-App machen kann.

    Jürgen

    Hallo!

    Breitbandkommunikation kann sicherlich für manche (polizeiliche) BOS-Aufgaben nützlich sein.
    Aber ich hatte neulich erst die zweifelhafte Erfahrung mit Breitband-Sprechfunk (Zello via LTE) gemacht.
    Ich weis nicht was schlimmer war...die wacklige LTE-Verbindung oder der Codec. Zusammen genommen aber Lichtjahre von dem entfernt, was normal analoger Sprechfunk geboten hätte.

    Ne, Breitband ist sinnvoll zur schnellen Datenübertragung von Dateien (Bilder, PDF's) und streaming von Video.
    Sprechfunk gehört für mich ganz klar in die Schmalband-Kategorie.

    Zumal: Breitband hat mikrige Reichweiten, braucht also eine dichte Infrastruktur. Schmalband geht auch ohne regional.

    Jürgen

    Hallo!

    Wobei man ja mittlerweile nette kleine Spektrumanalyzer für 150€ bekommt, mit denen man das zumindest visuell beurteilen kann.

    Spektrumanalyzer für 150€? Meinst du SDR-basierte Teile die nur schätzen, aber nicht messen können?

    Ja, SDR ist ein geniales Werkzeug auch zur Suche von EMV-Störungen. Bei mir heute ein RSPduo nebst Laptop. Aber als Kompaktgerät biskang noch nichts gesehen - erst recht nicht was man kalibrieren kann.

    Jürgen

    Moin!

    Ich finde es schon ziemlich befremdlich das bis heute niemand Offizielles sagen kann was die Ursache war.
    Immerhin ware ja weite Teile Südeuropas betroffen. Angeblich soll über die Hälfte des benötigten Stromes im Netz gefehlt haben.

    In https://www.tagesschau.de/ausland/europa…ellung-102.html gab es ein Zitat:

    Zitat

    Sánchez sagte, dass etwa 15 Gigawatt Strom - und damit mehr als die Hälfte des zu diesem Zeitpunkt verbrauchten Stroms - innerhalb von fünf Sekunden "plötzlich verschwunden" seien.

    Nun, das erklärt schön, warum das Netz kollabierte, klärt aber nicht warum diese 15GW plötzlich fehlten.
    Wenn es tatsächlich kein Hackerangriff, muss da aber mächtig was Gerummst haben...Umspannwerk explodiert oder ähnliche Kategorie. Zumindest geht das abschalten von 15GW nicht geräuschlos und hinterlässt in der Regel sichtbare Verwüstungen.
    Nix davon wurde gefunden? Seltsam!

    Jürgen

    Moin!

    Das ist eine Thematik die schon einen Bart hat.
    Schon vor gefühlt 15-20 Jahren, als Billig-Consumerelektronik unsere europäischen Märkte flutete und so auch zu Funkanwendern wie den BOS durchsickerte.

    Der einzige Unterschied zu heute:

    Damals bei Analogfunk konnte man die EMV-Störungen hören und darüber bewerten (PWM, Digitalschaltung).

    Genau das geht heute mit Digitalfunk (DMR/TETRA) gar nicht mehr.

    Damals war ich einer der Leute die billige USB-Spannungswandler aus RTW's gerissen habe, weil sie 4m und teilweise 2m massiv gestört haben. Heute hinzugekommen sind Techniken wie HDMI u.ä. die bis weit über 500MHz massive Störabstrahlungen verursachen können und damit eben auch TETRA massiv stören können.

    Jürgen

    Moin!

    Das wäre ja dann in der Theorie auch super als Ergänzung in der Rückfallebene. Wird aber wahrscheinlich dann auch mangels Geräten usw. nicht zur Debatte stehen.

    Nicht zwingend. Wirft man alte BOS-Gewohnheiten über Bord und betrachtet es technisch, wäre 8m ideal als großflächiger Festfunk. Quasi ein Maschennetz über Bundesländer. Für Mobile Funkanwendungen hingegen wäre 8m eher kontraproduktiv.

    Und da wäre man dann nicht mehr in einem Massenmarktsegment, sonder eher einem Marktbereich der Kleinserien welche schon immer eher von kleineren und regionalen Firmen kamen. Überschaubare Stückzahlen. Entwicklungszeit dürfte überschaubar sein.

    Ich finde dieses ganze Thema der Kommunikation der Krisenstäbe mit TELs, ELWs oder was auch immer recht hochgekocht. Viel wichtiger sind doch erstmal die "Arbeiter" vor Ort, dass die vernünftig arbeiten und kommunizieren können.

    Sicherlich, wobei das ohne Infrastruktur / Relais eben weniger ein Problem ist. Denn HRT's in DMO oder analoge Funkgeräte taugen dafür und sind bei den BOS eigentlich reichlich vorhanden.

    Details zum Thema Einsatzstellenfunk wie 2m/DMO sind politisch leider kaum diskutabel.
    Technisch ist es einfach: 70cm Handfunken wären physikalisch besser geeignet als 2m Handfunken.
    Problem bei DMO bzw. TETRA ist die 25kHz Bandbreite mit der komplexen Modulation, was TETRA "unten rum" taub macht.
    Je nach Gerätegeneration liegt die Grenzen irgendwo zwischen -100 und -110dBm ab der nix mehr geht.

    Analoge oder eben DMR/NXDN Geräte wären da deutlich besser.

    Politisch klammert man aber an der komplexen BDBOS E2EE Verschlüsselung auch im Einsatzstellenfunk was m.E. an dieser Stelle kontraproduktiv ist.

    Sicherlich muss nach geraumer Zeit das Ganze auch einheitlich von oben überblickt werden (Kräftenachschub, Lagekarte usw.), aber das funktioniert auch nur wenn entsprechend vorher geübt und ausgebildetes Personal vorhanden ist.

    Nein, das ist ab der ersten Sekunde wichtig. Die ersten Kräfte die über eine Lage stolpern, müssen dieses nach oben zurückmelden können. Denn sonst bleibt es beim ersten Spähtrupp als Einzelkämpfer. Denn nachrückende Kräfte werden schlicht nicht alarmiert.

    Sofern das Thema nicht von ganz Oben vorgegeben wird, wird sich daran auch nie etwas ändern.

    Warte mal ab...da ist was im Gange. Da ist eine ganze Latte an Arbeitsgruppen und Gremien seit Jahren mit beschäftigt. Und noch habe ich Hoffnung das die demnächst mal fertig werden. Da geht es gerade darum Krisenszenarien bei den BOS besser zu bearbeiten.

    Geld für die Repeater-Lizenz - brauchen wir nicht. Ich meine mich auch zu erinnern, dass der DMO Repeater für FRTs gestrichen wurde.

    Das sind zwei Sachen die getrennt betrachtet werden müssen.

    DME-Lizenzen für einzelne HRT's und MRT's im Umfeld eines ELW sind sicherlich sinnvoll.
    Bei FRT's ist es aber eine Regulierung seitens BDBOS das kein DMO-Repeater freigeschaltet werden darf.

    Das hat was mit Reichweiten und beschränkten Antennenhöhen zu tun.

    Jürgen

    Moin!

    Was ist eigentlich aus dem 8m BOS Funkbereich geworden?

    Das ist ein bitter altes Relikt aus dem kalten Krieg. Und obwohl es schon lange keine Funkgeräte dafür mehr neu gibt, hat 8m einen Reiz, weswegen die BOS diesen Bereich bis heute umklammern.

    Denn physikalisch ist 8m irrsinnig Flächenergiebig. Aus dem Stand reicht eine anständige Feststation dort locker für 30-60Km Radius.
    Es wurde allerdings mindestens bis vor ca. 10 Jahren genutzt für sehr spezielle Sonderanwendungen. Fernsteuerungen beispielsweise.

    Ja das stimmt, nach jeder größeren Lage taucht das Thema wieder auf. Alle wollen was verbessern - dann werden wieder wie wild Satellitentelefone gekauft und alles ist gut.

    Oh ja...und nicht einfach Satellitentelefone, sondern Starlink-Terminals.
    Das könnte man ja hinnehmen wenn die Beziehungen zwischen Deutschland und USA verlässlich wären. Sind sie aber nicht mehr.

    Wie schon gesagt, bei uns hier wurde man für das Thema immer belächelt. Braucht man nicht, Blödsinn, veraltet. Alles wurde verkauft, entsorgt oder abgebaut. Auch heute würde ich sagen, wäre das offiziell noch so wenn man einen Vorschlag machen würde. Hier sind Sat-Telefone das Maß aller Dinge. Wie diese wenigen Geräten aber letztendlich die BOS-Kommunikation sicherstellen sollen, hab ich noch nie begriffen. Sicherlich für überörtliche Kommunikation usw. eine super Sache und auch ergänzend sinnvoll aber an die Basis wurde meiner Meinung nach nicht gedacht.

    Genau das ist der weitere Wahnsinn.
    Dort wo Starlink für KatS-Lagen angeschafft wurden, versucht man damit die höheren Kommunikationsstrukturen zu erschlagen. Also die Kommunikation zwischen ELW und Krisenstab sowie zu Landkreis und Bund. Also genau das was man (analog oder via DMR oder QPSK-Datenfunk) problemlos auch via 4m oder 8m, optional ebenso über ner handvoll Kurzwellenfrequenzen machen, welche ja immer noch dem BOS-Funk zugewiesen sind.

    Auf der anderen Seite braucht es die unteren Kommunikationsebenen, zwischen ELW und den Einsatzkräften.
    Was ich dazu immer wieder höre ist das dort dann mit TETRA in DMO gearbeitet werden soll.

    Tja, wird man sehen. Alleine was Unwetter angeht ist es nur eine Frage der Zeit bis die nächste Katastrophe irgendwo passiert.

    Da habe ich tatsächlich noch nicht dran gedacht, dass es keine vernünftigen Hersteller mehr gibt. Hier wäre die Nachfrage wahrscheinlich auch nicht so groß, dass es für einen "vernünftigen" Hersteller interessant wäre dort nochmal einzusteigen. Das wird, wenn es denn so kommt, wahrscheinlich auch wieder komplett aus China kommen.

    Naja, was reiner Analogfunk angeht, gibt es wohl die schrottige AT-779 und ein weiteres Modell von Anytone für 66-88MHz.
    Aber eben schrottig: Die AT-779 für 2m und 70cm habe ich mal geprüft und waren nur unterhalb von knapp 2-3W Sendeleistung noch innerhalb der ETSI-Spezifikationen. Mit den in Deutschland üblichen 6W machen die schon Nebenaussendungen die gute 10dB oberhalb der zulässigen Grenzwerte liegen.

    Das konnten Bosch, Motorola, Icom und Tait deutlich wertiger und konformer. Von denen macht aber niemand mehr 4m.

    Jürgen

    Hallo!

    Einfach irgendwelche Kanäle benutzen fällt sowieso raus. Mir geht es tatsächlich in dieser Hinsicht auch nur um das Fallback für den Fall der Fälle und was jetzt rechtlich noch erlaubt ist. Im Alltag wieder auf Analogfunk wechseln steht ja auch absolut nicht zur Debatte.

    Natürlich rede ich nicht von Privatpersonen, sondern BOS-Angehörigen.
    Damals gab es in jedem Bundesland eine Behörde welche die analogen BOS-Frequenzen dauerhaft oder für Sondereinsätze zentral koordiniert haben. Wenn irgendwo eine Großveranstaltung war, mussten die einzelnen BOS dort anrufen und sich einen Kanal zuweisen lassen. Hier für NRW war diese Koordinierung bei der LZPD angelegt.

    Seit TETRA-Einführung ist das anfangs erst mal ziemlich lasch gehandhabt geworden. So haben mehrere HiOrg's für den Sanitätsdienst Kanäle haben wollen und von der LZPD gesagt bekamen "sucht euch einen aus, uns egal".

    Heute hingegen, und das ist ein offenes Geheimnis worüber aber eben nicht gesprochen wird, ist das mancherorts durchaus was auf manchen Frequenzen läuft, was man massiv stören könnte ohne es als Gerätenutzer zu merken.
    Neben Blackout-Relais eben auch wieder, und mehr als je zuvor, auch Sonderanwendungen vorwiegend der polizeilichen BOS'ler.

    Irgendjemand muss da heute den Blick drauf haben welche Kanäle wo belegt sind. Und bei einigen Gesprächen habe ich Andeutungen gehört das das heute bei der BnetzA liegen soll.

    Ich denke halt generell, dass das Thema insgesamt irgendwie eine komplette Grauzone ist. Keiner will was anstoßen und die ganzen Vorschriften sind auch eher undurchsichtig für die "normalen" Anwender. Wenn der Fall eintritt und man es braucht interessiert es wahrscheinlich niemanden mehr und alle sind froh. Deswegen wird es wahrscheinlich auch eher immer im "Insiderbereich" bleiben, es sei denn es kommt nochmal etwas offizielles in Form der Rückfallebene.

    Nun, es ist die letzten Jahre so, das überall im BOS- und politischen Bereich über alle Ebenen, also Kommunen, Landkreise Bundesländer und Bund das Thema BOS-Kommunikation bei Blackout ein Thema ist.

    Solange man ausreichend Geräte, also FuG8, FuG9 und kistenweise FuG10/11 eingemottet hat, und möglicher weise noch ein paar Stationsantennen dabei liegen, kostet solch ein analoges BOS-Funknetz kaum bis gar nix.
    Bei den nicht-polizeilichen BOS und HiOrg's gibt es reichlich Leute die so was aufbauen könnten.

    Also regional hinsetzen und überlegen was noch fehlt. Standorte? Antennenkabel? Notstromakkus?

    Es geht politisch nämlich immer um Kosten. Kann man da was für 0€ oder eben einen kleineren dreistelligen Betrag was aufbauen, wird kaum ein Entscheider dagegen sein.

    Zu groß ist die Furcht das irgend eine Notlage daherkommt wo mal wieder viel zu spät begriffen wird das Katastrophenalarm überfällig wäre, und man auf ein Katastrophengebiet schaut welches kommunikationstechnisch um 100 Jahre zurückgeworfen wurde. Keine Smartphones, kein Digitalfunk, kein internet...

    Oh, das wäre ja auch schonmal ein Weg in die richtige Richtung. Danke für die Info!

    Was das 4m Band schützt, ist die Tatsache das weltweit kein vernünftiger Hersteller mehr Funkgeräte dafür baut.
    Die letzten hier in Deutschland waren Radiodata, sogar 4m DMRGeräte für EVU. Aber das scheint heute überholt zu sein.

    Real ist im 4m Band reichlich Platz...Industrie weg, Bahnkanäle dezimiert und auslaufend, BOS im Tiefschlaf (abgesehen von Blackout-Notfunk). Und die ganzen Kanäle in der aktuellen VVnömL im 4m Band sind alle 12,5kHz Raster + 6,25kHz und durchweg DMR. Baut nur niemand mehr Funkgeräte für.

    Jürgen

    Hallo!

    Dann hatte ich ja tatsächlich auch immer einen ähnlichen Gedanken wie andere Mitstreiter auch (vielleicht sind es ja doch noch mehr als bisher gedacht). Die staubige versteckte Palette mit den alten Geräten kann mal wieder rausgeholt werden.

    Sicherlich, aber nicht eigenmächtig als einzelner. Sowas sollte mit der eigenen Organisation sowie den übergeordneten Behörden abgesprochen und abgesegnet sein.

    Denn einerseits darf man sich bis heute nicht irgendeinen 4m/2m Kanal aussuchen, sondern braucht das OK und eine Absegnung auf welchen Kanälen man das machen darf.

    Und darüber hinaus:

    War bis dato doch eher verunsichert, weil es irgendwo mal ein Schreiben gab, dass vorschrieb, die Nutzung der Frequenzen mit Einführung von TETRA-BOSNET einzustellen. Ich weiß aber leider nicht mehr, wer da drauf stand - ist auch schon ein paar Jahre her. Also wäre es rechtlich noch erlaubt, auf diesen Frequenzen zu funken? Natürlich im Einsatz- oder Übungsdienst.

    Nein, genau das eben nicht!
    Diese Anweisung kam vor Jahren vom BMI und wurde 1:1 so auch von der BDBOS übernommen.
    Der Sinn darin ist der Datenschutz: Im Einsatzgeschehen einer BOS werden zahlreiche Informationen ausgetauscht die Datenschutzrechtlich als "nur für den Dienstgebrauch" kategorisiert sind. Da analoger BOS-Funk problemlos durch unbeteiligte mitgehört werden kann, darf man damit nicht mehr funken.

    Für Übungen oder Schulungen, beispielsweise im Umfeld Jugendfeuerwehren gilt das eher weniger.

    Das heißt im Klartext: Neben den lokalen BOS-Kanälen wo man was machen darf in dieser Richtung, ist auch eine Regelung zu treffen ab welcher Sonderlage man den Analogfunk nutzen darf.

    Eben bei einem Szenario "BDBOS und Mobilfunk ausgefallen, keine andere Art der BOS-Kommunikation möglich".

    Und das scheint bislang Konsens zu sein. Denn das es regional überhaupt neue Relais gibt, sieht man nur selten bei Funktests und speziellen Blackout-Übungen. Oder mancherorts auch weil eine uralte Relaisstelle flattert und unkontrolliert den Sender tastet.

    Da gab es ja aber auch noch Diskussionen (bzw- Wünsche) ob der AFu auch im 4m-Band noch mal etwas bekommt. Aber dann könnte sich das Thema, zumindest wenn man jetzt die aktuelle politische Lage usw. noch mit einbezieht, sowieso erledigt haben.

    So schwarz würde ich die Sache bei 4m Afu nicht sehen.
    Denn einziger Primärnutzer der den Hickhack für das Afu-Band vereursachte war die Bundeswehr. Genau da hat sich aber etwas zum positiven bewegt: Trotz der Sicherheitslage hab ich letztens gehört das die Bundeswehr zukünftig das 4m Band nicht mehr nutzen will.

    Hier ist ja sowieso noch ein riesiges Feld offen, wenn man nochmal in Richtung in Zivilschutz geht. Da ist ja bis dato auch noch nichts weiter passiert außer politisches Gerede.

    Oh ja...da hast du recht.
    Hier in meiner Stadt, keine 2Km von mir entfernt ist ein altes Bunkersystem was seit Jahrzehnten verrottet.
    Da wieder Beleuchtung und funktionsfähige Sanitäranlagen einbauen sollte relativ günstig möglich sein. Aber bis heute nix.

    Jürgen

    Hallo!

    gibt es zu diesem Thema auch öffentliche Berichte? Hier bei uns ist es eher nur "Hören-Sagen" das es sowas gibt und wird als Unsinn abgetan. Schon jahrelang komplett auf Tetra umgestellt und damals wurde alles verscherbelt und abgebaut was mit Analogfunk zu tun hat. Habe dazu auch noch nichts brauchbares im Netz gefunden.

    Bislang nichts öffentliches, ist eher ein Insiderthema weswegen ich hier auch keine Details ausplaudern will.
    Tatsache scheint aber wohl zu sein, das die BOS nicht flächendeckend alle analogen FuG's verscherbelt haben.

    Die ersten Jahre nach TETRA-BOSNET Einführung ganz offensichtlich und nachvollziehbar als Rückfallebene.
    Eben so nachvollziehbar zurecht, denn zahlreiche Katastrophen - das Unwetter im Ahrtal war da nur eines von vielen - haben gezeigt das es gut wäre eine Technik auf Lager zu haben mit der man relativ einfach eine funktionierende Kommunikationsstruktur aufbauen kann.

    Neu seit etwa 2021 ist nur, das mancherorts diese Analogtechnik nicht mehr nur vorgehalten werden, sondern wieder vorsorglich eine Infrastruktur damit errichtet wird. Also betriebsbereite und Notstromgestützte Relais die Mühelos Strom für ne Woche oder mehr autonomen Betrieb ausgelegt sind.

    Wie verhält sich denn das Ganze generell in Bezug auf die "auslaufende" Frequenznutzung durch die BOS? Sollen die Frequenzen (2m + 4m, ausgenommen die Bänder für die dig. Alarmierung) nicht sukzessive dann anderweitig genutzt werden? Zumindest hab ich das so bei der BNetzA in den Frequenzanträgen verstanden.

    Ja, das war bis 2019-2021 etwa das was zwischen den beteiligten Organisationen abgemacht war. Genau in diesem Zeitraum jedoch, zuerst unter der Erfahrung der Pandemie, dann durch die Sicherheitslage ab 2021 gab es ein Umdenken.

    Die Klausel das die analogen 4m und 2m BOS-Bänder - abgesehen von lokalen Einzelfällen (z.B. DME-Netze) - an die BnetzA zurückfallen und für andere Zwecke zugewiesen werden sollen, steht bis heute noch in etlichen Dokumenten.

    Das galt ebenso für die 70cm Richtfunkfrequenzen...nur mit einer ersten öffentlichen Definition die das etwas relativiert:

    Die 70cm Richtfunkkanäle heißen bei Behörden nicht mehr
    "Frequenzen zur Richtfunkanbindung von Sprechfunknetzen der BOS"
    sondern neuerdings:
    "Frequenzen zur Richtfunkanbindung und Sonderanwendungen der BOS".

    Ein kleiner aber delikater Unterschied...

    Ebenso ist schon seit 2022 klar...: Falls es eine Neuzuweisung der 4m/2m BOS-Bänder kommt, dann nur an ähnliche Fachrichtungen. Also BOS-ähnliche Sicherheitsstrukturen sowie KRITIS-Strukturen.

    Denn klar ist auch: Wir werden in absehbarer Zeit viele Frequenzen brauchen zur krisensicheren Ausgestaltung unserer kritischen Infrastruktur. Alles was an Telemetrie und Steuerungen in Gas- Wasser- und Stromnetzen heute via Internet oder öffentlichen Mobilfunk läuft, braucht demnächst eigene Frequenzen und eigene Netze - krisensicher und Sabotagesicher.

    Ebenso ist klar das unsere Leitungsnetze (Strom, Wasser, Gas, Schienen, Straßen, Brücken...) bewacht werden müssen.
    Wer soll das machen? Polizei? BuPol? Oder neue, spezialisiertere BOS?

    Es ist da gerade vieles im Umbruch was die Frequenzzuweisungen angeht.
    Aktuell läuft z.B. eine öffentliche Anhörung zum Thema 70cm Umbau der ein Vorgeschmack gibt was in den nächsten Jahren auch viele Bereiche zwischen 30 und 174MHz betreffen wird:

    https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/Telekommunikation/Frequenzen/Grundlagen/Gesamtkonzept.pdf?__blob=publicationFile&v=1

    Jürgen

    Hallo Norbert,

    Ich denke das der Dongle die Modulation stark verstärkt denn im Mikrofon sind nicht viele Bauteile verbaut.

    Besteht event. die Möglichkeit den Hub zu Drosseln mit einem z.B. Widerstand an der Mikrofonkapsel o.ä. ?

    Eher noch mit einem Widerstand, oder besser zwei Widerständen (Spannungsteiler) zwischen Dongel und Funkgerät.
    Denn BT-Audio arbeitet häufig mit AGC und gibt festen Line-Pegel aus, fast immer ohne jegliche Einstellungsmöglichkeit für die Lautstärke. Wenn doch, dann viel zu grob...also 4-5 Lautstärkestufen von denen meist 3 zu leise und 4 viel zu laut ist.

    Jürgen

    Moin!

    Die Grundidee ist freilich gut, denn sie hat eine gewisse Logik.
    Egal ob in den USA oder hier in Europa gibt es neben Gegnern halt auch Befürworter Trumps.
    Und genau da kann das durchaus dazu führen das manche Firmen oder Industrien auf die Idee kommen Produkte oder Produktlinien genau nach diesem President zu benennen.

    Sei es um diesen Trump zu ehren, zu schmeicheln, oder mit dem Hintergedanken mit solchen Produkten geringere Zölle zahlen zu müssen.

    Und bei CB-Funk gibt es halt hier und da eine Erwartung eines Technologieschubs.
    So hängt der CB-Funk heute noch da, wo es die letzten 30 Jahre war.
    Was da not täte: Ein bisschen so wie im aktuellen Amateurfunk.

    Also SDR-Transceiver, mit FFT-Display welches bis über alle erlaubten Kanäle 41-40 reicht. Digitale Betriebsarten eingebaut wäre auch nicht schlecht.

    Und nicht zuletzt: Remotefähig!
    Also eingebauter Webserver und verschiedene IP-Schnittstellen wären die Lösung für Großstadt-Funker im EMV-Nebel.

    Jürgen

    Moin!

    Das ist ja mal ne richtig alte Möhre.

    Eine Anleitung als PDF dürfte schwierig zu finden sein, denn nicht nur das die KA 9028L ganz klar vor der PDF-Zeit aktuell war. Vielmehr ist es so das CB-Funker für die meisten CB-Geräte, so auch für die KA9028L keine Anleitungen brauchten.
    So sind die Tastenbeschriftungen logisch und nachvollziehbar.

    Den Effekt den du wahrscheinlich hast ist möglicher weise eher darin begründet das Defekte vorliegen. Also z.B. Tasten die scheinbar keine Funktion haben oder merkwürdiges Geräteverhalten. Da nutzt aber keine Anleitung, sondern allenfalls ne Dose Kontaktspray und ein Lötkolben.

    Jürgen

    Hallo!

    vor 2 Wochen konnte ich einen alten Stabilock 4011 Funkmessplatz für meine diversen Abgleich- und Reparaturarbeiten von Feuerwehr Pager günstig ergattern und wollte fragen, ob sich wer mit dem Teil auskennt?

    Also mit einem 4011 habe ich noch nie gearbeitet und auch nie eine Anleitung dafür gesehen. Und alles was Google kennt ist ein Servicemanual.

    Allerdings...."Günstig" ist sehr relativ. Denn bei solch einer alten Möhre muss man ständig nacharbeiten und ausbessern um die Funktion halbwegs zu erhalten. Eben so sollte man freilich auch Referenzgeräte haben um das Teil regelmäßig zu kalibrieren.

    Lohnt sich aber alles nur, wenn der Meßplatz bisher gut gewartet wurde. Schau mal auf die Prüfplakette was das Teil zuletzt bei Willtek zur Kalibrierung war. Ist das Datum darauf deutlich >20 Jahre vorbei, würde ich dem Teil keinerlei Vertrauen mehr schenken.

    Vorweg, ich selbst habe noch nie auf Funkmessplätzen gearbeitet und ich bin auch kein Elektrotechniker!!!

    Das ist keine gute Voraussetzung. Denn um die Bedienung solch eines Messplatzes zu erlernen sollte man schon ziemlich genau wissen was man konkret messen will und wie man es macht.

    Zumindest hilft dieses Grundwissen ungemein dabei, zu eruieren wie man dem Messplatz sagt was er gerade tun soll.

    1. Die Frequenzanzeige blinkt ständig, egal welche Einstellungen ich tätige - Anscheinend ist das laut Bedienungsanleitung bei einer Funktion auch ein gewollter Zustand, nur bei mir wie gesagt ist es ein Dauerzustand.

    Die LED- 7Segment-Anzeige ist ein Frequenzzähler, und keine Frequenzanzeige. Wenn sie blinkt deutet das entweder auf einen speziellen Modus hin, oder eine Fehlermeldung. Wenn du eine Anleitung hast müsste da was drinstehen was da ein blinken bedeutet.

    2. Zusätzlich hört man im Lautsprecher parallel zum blinken der Anzeige im gleichen Takt ein klicken wenn der LS voll aufgedreht ist - ist das normal?

    Kann ich mir kaum vorstellen. Aber es könnte auf ein Kernproblem hindeuten: Elko's!
    Wenn eine LED-Anzeige permanent an und aus geschaltet wird, verusacht das aufgrund der Stromänderungen auch Spannungseinbrüche. Elkos als Stützkondensatoren sollen diese Spannungsschwankungen abmildern und im Idealfall dafür sorgen das wechselnde Ströme der einen Baugruppe (7Segmet-Display) nicht in andere Baugruppen (hier NF-Verstärker) für Störungen sorgen.

    Also ich hätte vor 20-30 Jahren solch ein Teil zu aller erst aufgeschraubt und Kondensatoren sowie heiß gewordene Halbleiter gesucht, bevor ich so einer Kiste traue. Heute dagegen würde ich einen 4011 sogar stehen lassen, wenn er nur 10€ kosten würde, weil die Arbeit die man da rein stecken müsste m.E. fragwürdig ist.

    3. Was bewirkt der Regler Nr. 45 unter dem Text "Modulationsgenerator" ?? (Dieser lässt sich nämlich ganz leicht hin und her drehen, beinahe wie wenn dieser keine Funktion hätte oder leer durchdreht...Man kann ihn aber zig Umdrehungen nach rechts drehen und irgendwann steht er dann an, somit sollte er eine Funktion haben!??.)

    Welche Funktion soll er denn laut Anleitung haben? Vielleicht den Hub des internen Meßsenders regeln?
    Und "zig Umdrehungen" ist ziemlich unspezifisch: Es gibt z.B. saumäßig leichtgängige 10gang-Potis mit eben 10 Umdrehungen zwischen Links- und Rechtsanschlag. Ebenso gab es damals Untersetzungsgetriebe für solche 10-Gang Potis um auf 20, 50 oder gar 100 Umdrehungen zu kommen.

    Jürgen

    Hallo!

    Ja, so ist das....TETRA ist eine sauteure Technik, und die ganzen BDBOS-Anforderungen vonwegen TEA und SIM sowie die Tatsache das der Handel dafür so vermukst ist machen alles noch viel teurer.

    Ein ziviles Handfunkgerät ohne TEA und BOS-Sonderkrempel ist kaum unter 1000€ zu bekommen - und das obwohl es dort eine gewisse Marktwirtschaft gibt, weil eben mehrere Hersteller und zahlreiche Händler in Konkurrenz stehen.

    Bei BDBOS ist das nicht so. BDBOS-TETRA ist vom Handel ausgeschlossen, womit Marktregeln wie Angebot & Nachfrage in keiner Weise den Preis regulieren können.

    Andererseits sind es die völlig bekloppten und Übertriebenen Fahrzeugkonzepte für TETRA, womit die BOS versuchen mit der TETRA-Technik an alten Systemen und Arbeitsweisen (4m Fahrzeug und 2m Handfunk) festhalten wollen.

    Also eben nicht je Einsatzfahrzeug ein Mobilgerät und ein paar Handfunkgeräte mit Ladeschalen, sondern 2-3 Mobilgeräte und etliche Handfunkgeräte in Aktivladeschalen, welche alle ihre Aussenantenne brauchen aber gleichzeitig 63dB Entkopplung dazwischen was in einem Fahrzeug unmöglich ist. Somit kommen dann Multikoppler mit ins Fahrzeug, die bislang (vor TETRA) ausschließlich in großen Mehrkanal-Funkanlagen der Energieversorger und der Nahverkehrsbetriebe nötig waren.

    Es könnte alles deutlich günstiger werden bei den Fahrzeuganlagen, wenn die Funkkonzepte der BOS komplett von Regeln des Analogfunkes auf das TETRA-Zeitalter angepasst werden würden. Je Fahrzeug EIN Mobilgerät mit Aussenantenne, die Handfunken ohne Aussenantennen. Damit würde das 8000-10000€ teure Koppelfeld mit dem TMO/DMO-Multikoppler je Fahrzeug obsolet werden.

    Und was die Umgehung der Marktwirtschaft angeht:
    Kann man freilich machen, wenn man meint. Aber dann hat der Bund und die Länder zu gucken wie viel Funkgeräte man insgesamt braucht + Ausfallreserve, und diese Stückzahl dann Zentral beschaffen. Nur so erreicht man Stückzahlen die gegenüber den Herstellern dann zu spürbaren Preisnachlässen führen können. Das einzelne Ortsverbände selbst kaufen sollen, und sich dann nicht mal einen günstigen Händler dafür suchen dürfen, weil absichtlich gewolltes Monopol, ist das so ziemlich das dümmste was man machen kann.

    Und abseits davon das ehrenamtliche BOS damit finanziell überfordert werden, regt mich eben so auf das der hauptamtliche Bereich sowie der gesamte Polizei, BuPol, Zoll, VfS usw. unnötig viel Geld in diese Funktechnik steckt was obendrein die Bundes- und Länderhaushalte belastet. Das könnte alles Effizienter gehen, wenn da nur ein paar Leute an der Spitze der BDBOS und der Politik begreifen würden wie es günstiger und effizienter ginge.

    Jürgen