Hallo!
Einfach irgendwelche Kanäle benutzen fällt sowieso raus. Mir geht es tatsächlich in dieser Hinsicht auch nur um das Fallback für den Fall der Fälle und was jetzt rechtlich noch erlaubt ist. Im Alltag wieder auf Analogfunk wechseln steht ja auch absolut nicht zur Debatte.
Natürlich rede ich nicht von Privatpersonen, sondern BOS-Angehörigen.
Damals gab es in jedem Bundesland eine Behörde welche die analogen BOS-Frequenzen dauerhaft oder für Sondereinsätze zentral koordiniert haben. Wenn irgendwo eine Großveranstaltung war, mussten die einzelnen BOS dort anrufen und sich einen Kanal zuweisen lassen. Hier für NRW war diese Koordinierung bei der LZPD angelegt.
Seit TETRA-Einführung ist das anfangs erst mal ziemlich lasch gehandhabt geworden. So haben mehrere HiOrg's für den Sanitätsdienst Kanäle haben wollen und von der LZPD gesagt bekamen "sucht euch einen aus, uns egal".
Heute hingegen, und das ist ein offenes Geheimnis worüber aber eben nicht gesprochen wird, ist das mancherorts durchaus was auf manchen Frequenzen läuft, was man massiv stören könnte ohne es als Gerätenutzer zu merken.
Neben Blackout-Relais eben auch wieder, und mehr als je zuvor, auch Sonderanwendungen vorwiegend der polizeilichen BOS'ler.
Irgendjemand muss da heute den Blick drauf haben welche Kanäle wo belegt sind. Und bei einigen Gesprächen habe ich Andeutungen gehört das das heute bei der BnetzA liegen soll.
Ich denke halt generell, dass das Thema insgesamt irgendwie eine komplette Grauzone ist. Keiner will was anstoßen und die ganzen Vorschriften sind auch eher undurchsichtig für die "normalen" Anwender. Wenn der Fall eintritt und man es braucht interessiert es wahrscheinlich niemanden mehr und alle sind froh. Deswegen wird es wahrscheinlich auch eher immer im "Insiderbereich" bleiben, es sei denn es kommt nochmal etwas offizielles in Form der Rückfallebene.
Nun, es ist die letzten Jahre so, das überall im BOS- und politischen Bereich über alle Ebenen, also Kommunen, Landkreise Bundesländer und Bund das Thema BOS-Kommunikation bei Blackout ein Thema ist.
Solange man ausreichend Geräte, also FuG8, FuG9 und kistenweise FuG10/11 eingemottet hat, und möglicher weise noch ein paar Stationsantennen dabei liegen, kostet solch ein analoges BOS-Funknetz kaum bis gar nix.
Bei den nicht-polizeilichen BOS und HiOrg's gibt es reichlich Leute die so was aufbauen könnten.
Also regional hinsetzen und überlegen was noch fehlt. Standorte? Antennenkabel? Notstromakkus?
Es geht politisch nämlich immer um Kosten. Kann man da was für 0€ oder eben einen kleineren dreistelligen Betrag was aufbauen, wird kaum ein Entscheider dagegen sein.
Zu groß ist die Furcht das irgend eine Notlage daherkommt wo mal wieder viel zu spät begriffen wird das Katastrophenalarm überfällig wäre, und man auf ein Katastrophengebiet schaut welches kommunikationstechnisch um 100 Jahre zurückgeworfen wurde. Keine Smartphones, kein Digitalfunk, kein internet...
Oh, das wäre ja auch schonmal ein Weg in die richtige Richtung. Danke für die Info!
Was das 4m Band schützt, ist die Tatsache das weltweit kein vernünftiger Hersteller mehr Funkgeräte dafür baut.
Die letzten hier in Deutschland waren Radiodata, sogar 4m DMRGeräte für EVU. Aber das scheint heute überholt zu sein.
Real ist im 4m Band reichlich Platz...Industrie weg, Bahnkanäle dezimiert und auslaufend, BOS im Tiefschlaf (abgesehen von Blackout-Notfunk). Und die ganzen Kanäle in der aktuellen VVnömL im 4m Band sind alle 12,5kHz Raster + 6,25kHz und durchweg DMR. Baut nur niemand mehr Funkgeräte für.
Jürgen