Beitrag des ZDF-Magazins Frontal 21

    • Offizieller Beitrag

    zdf.Mail
    Dienstag 14.10.2008 [19.35 Uhr]MEZ
    Ihnen wurde ein Artikel aus der zdf.de-Redaktion von xxx geschickt.


    Zu teuer, zu spät, zu schlecht
    Experten: Neuer Digitalfunk schon "völlig veraltet"
    http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/5…7390565,00.html


    Schon vor der bundesweiten Einführung des digitalen Behördenfunks für
    Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte üben Experten heftige Kritik. Rainer
    Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, spricht
    gegenüber dem ZDF-Magazin Frontal21 von einem "Rumpfnetz", mit dem "auf
    Jahre hinaus keine professionelle Polizeiarbeit geleistet werden kann".


    Konrad Freiberg, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP),
    spricht sogar von einem "föderalen Flickenteppich" mit "katastrophalen
    Auswirkungen für den Polizeiapparat".

    Funklöcher auf dem Land
    Statt der vom Gesetzgeber geforderten Verbesserung der Funkversorgung durch
    den Wechsel zum Digitalfunk wird es in ländlichen Bereichen auch in
    Zukunft, so wie beim bisherigen Analogfunk, großflächige Funklöcher geben -
    vor allem für Einsatzkräfte, die ohne Fahrzeug unterwegs sind. Nur im
    Zentrum von Großstädten und im Umfeld schutzbedürftiger Einrichtungen soll
    der Digitalfunkempfang auch innerhalb von Gebäuden gewährleistet sein. In
    allen übrigen Gebieten wird der Empfang der sogenannten
    "Tetra"-Funktechnik abhängig sein von der Besiedlungsdichte. Das
    bestätigt auch eine Umfrage von Frontal21 bei den Innenministern der
    Länder. Danach wird die Funkversorgung in Deutschland nicht einheitlich
    sein.

    Grund sei die viel zu geringe Finanzausstattung durch Bund und Länder,
    kritisiert der Telekommunikationsexperte Professor Torsten Gerpott, von der
    Universität Duisburg-Essen: "Zu den fünf Milliarden Euro, die heute als
    Größenordnung genannt werden, muss man sicher noch mal zwei bis drei
    Milliarden Euro draufsetzen, um eine flächendeckende Versorgung innerhalb
    von Gebäuden hinzubekommen." Gerpott fürchtet eine Kostenexplosion.

    Geringe Übertragungsgeschwindigkeit
    Bei der Funktechnik zählt Deutschland zu den rückständigsten Ländern
    Europas. So hatte Bundesinnenminister Schäuble noch im vergangenen Jahr den
    neuen Digitalfunk als den "weltweit anspruchsvollsten" angekündigt. Die
    "Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit
    Sicherheitsaufgaben" (BDBOS) bekräftigt gegenüber Frontal21, "die
    Fotoübertragung durch Webcams oder durch ein Funkgerät mit Kamerafunktion
    oder die allgemeine Übertragung von Daten wie zum Beispiel Fingerabdrücke
    oder Ermittlungsakten" sei nunmehr möglich.

    Experten bezweifeln jedoch, dass die zwischen Bund und Ländern vereinbarte
    Technik solche Datenmengen überhaupt verarbeiten kann. Denn die BDBOS hat
    gegenüber Frontal21 die Übertragungsgeschwindigkeit der neuen
    bundeseinheitlichen Tetra-Behördenfunktechnik mit drei Kilobit pro Sekunde
    angegeben. "Mit dieser geringen Geschwindigkeit kann man allenfalls
    telefonieren, größere Datenmengen können damit aber nicht zeitnah
    verschickt werden", sagt Professor Torsten Gerpott und fügt hinzu:
    "Moderne Mobilfunkhandys sind tausendmal schneller."

    Technik für die nächsten 15 Jahre
    Bis Ende 2010 soll das digitale Behördenfunknetz bundesweit fertiggestellt
    sein. Die Technik, die dann für die nächsten 15 Jahre zur Verfügung steht,
    sei schon heute "völlig veraltet", kritisieren die Experten gegenüber
    Frontal 21.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,

    hier noch ein Bericht zu der o.g. Sendung.

    Gruss Flo

    • Offizieller Beitrag

    Das ZDF-Magazin Frontal 21 hat am 14. Oktober 2008 einen Beitrag über den Digitalfunk BOS gesendet. Im Vorfeld der Berichterstattung hat sich ein Mitarbeiter der Redaktion zur Recherche unter anderem an die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) gewandt.

    Die Fragen von Frontal 21 und die Antwortbeiträge der BDBOS werden nachfolgend allen interessierten Leserinnen und Lesern zur Verfügung gestellt.

    http://www.bdbos.bund.de/cln_109/nn_421…/frontal21.html

  • Ich finde die einführung vom Digitalfunk als zu teuer. Und die Bürger dürfen das wieder tragen. Sollen die Behörden doch weiter mit Handys kommunizieren.

  • Handys ? so einfach ist das leider nicht. Davon abgesehen, dass da die Anschaffungs und vor allem die LAUFENDEN kosten HORRENT wären, was passiert, wenn das Handy - Netz im Katastrophenfall ausfällt ? Organisationen wie Polizei sollten sich auch nicht von irgentwelchen, teilweise ausländischen Grosskonzernen abhängig machen, sondern eben ein eigenes Kommunikationsnetz unterhalten !!

    Ein Handy macht auch in der Regel eine Punk zu Punkt verbindung, das ist in den meisten Fällen kontraproduktiv. Oder wie soll eine Leitstelle denn einen RUNDSPRUCH machen ?? mit SMS, die dann so irgentwann am nächsten Tag mal zugestellt wird ?

    TETRA ist da schon ein richtiger ansatz, wenngleich auch die ausführung der projekte teilweise recht stümperhaft vorangetrieben wird. da schmeissen sich die immer wieder selber knüppel zwischen die beine, denn zwar ist es richtig, dass polizei ländersache ist, aber die richtlinien sollten schon vom bund kommen und auch durchgesetzt werden. wie sonst ist es zu verstehen, dass einzelne "untereinheiten" bereits digital funken, während in manchen landstrichen noch nicht mal fms am laufen ist und noch analog alarmiert wird ?