Motorola Jedi MT2100 GP900 Ersatz Antennen Alternative Motorola reverse SMA oder SMA weiblich?

  • Hallo liebe Funkenschläger, grüßt euch!

    Da die Antennen für die Motorola Jedi Serie inzwischen offenbar nicht mehr leicht und fabrikfrisch zu bekommen sind möchte ich euch Fachleute hier um Rat bitten. Zudem waren sie auch nicht ganz preiswert.

    Die Jedi Serie ist MT2100 GP900 MTS usw.., aber das wissen die meissten hier vermutlich.

    Suche hierzu alternativ zum Original passende Antennen, sowohl UHF als auch VHF und nicht 'sauteuer'.

    Motorola hat ja eine Arte reverse SMA oder SMA weiblich.

    Hintergrund: Habe noch einige Handfunken die ich wieder aktivieren mag aber meine Antennen sind zerbröselt, wer kennt das nicht....

    Meint ihr es passt mechanisch eine Antenne von Baofeng, genaugenommen

    die Baofeng V-85 oder ist die Länge des Gewindes nicht passend? Hat das mal jemand probiert?

    Motorola ist ja bei SMA nicht ganz Standard wenn ich mich da richtig besinne.

    Oder fällt jemandem noch ein anderer Hersteller ein, der mechanisch passen würde?

    Geht hier nicht um DX tauglich, wird eher Kurzstrecke gefunkt, sowohl 2m als auch 70cm.

    Von daher darf es auch ruhig eine Stummelantenne sein.

    Würde mich über jeden Tipp freuen und danke schonmal!

    LG, Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von funkloch (22. Oktober 2024 um 21:39)

  • Hallo!

    An den Jedi wird SMA-Standard verwendet, nur eben das im Funkgerät der Stecker (SMA-Männlich) und an der Antenne die Buchse (SMA-Weiblich) ist.

    Das mit SMA-RP oder "Reverse" in Verbindung zu bringen ist falsch und für Leute die diese Jedi nicht mehr kennen vielleicht verwirrend.

    Notlösungen für solche Fälle bieten Adapter.

    Mit dem J01008A0019 käme man auf BNC und könnte damit theoretisch BNC-Antennen die im Amateurfunk üblich sind einsetzen.

    Etwas professioneller wäre derJ01703A0000 für den Procom eine breite Palette an Antennen anbietet:

    https://amphenolprocom.com/products/portable-antennas?attribute_4=4[0]

    Allerdings:

    Jedis heute reaktivieren halte ich für fraglich, da sie heute offensichtlich eine Ausfallquote von 100% erreicht haben.

    Zumindest ist mir seit Jahren keine Jedi mehr auf dem Tisch gekommen.

    Das Hauptproblem der Jedis waren begründet in der Anfangsphase der BGA-Löttechnik mit all ihren Problemen.

    Motorola waren die ersten die mit den Jedi einen Haufen BGA-Chips in Serie verlöteten und damit einen Feldtest gestartet haben.

    Solche Ausfälle konnten noch repariert werden so lange es die Module (RF-Board und Controller-Board) als Ersatzteil gab.

    Eine Reparatur im Sinne von BGA's auslöten, reinigen, Reballing und neu auflöten kann man bei den Jedis vergessen.

    Denn im Unterschied zu heute verwendete man damals Thermoplast als Gehäuse der BGA-Chips.

    Und selbst wenn man noch inzwischen knapp 40 Jahre alte Jedis hat die noch funktionieren sollte:

    Antennen kosten, kompatible Akkus haben auch ihren Preis. Und Ladegeräte erst recht.

    Und dann wäre da noch die Frage wofür?

    Für Amateurfunk OK. Aber für Betriebsfunk wird die Frage dann spannend.

    Mal eben eine Frequenzzuweisung für ein paar 2m Funkgeräte ist problemlos. Aber auf 70cm wird es teuer oder wird seitens BnetzA direkt abgelehnt.

    Jürgen

  • Hallo Funkloch,

    ich hab in meinem Fundus ein paar passende Antennen für den UHF-Bereich gefunden

    - 3x Motorola Peitschenantenne 380-520 MHz, 13cm, NEA6549/8505241U05, 1x gebraucht, 1x neuwertig, 1x neu, 1x neu, aber da hängt ein GP1200 (vermutlich ex Bündelfunk) dran

    - 1x Helical-Antenne 435-470 MHz code grün, NEA6547/8505644V05, gebraucht

    - 1x Helical-Antenne 403-435 MHz code rot, NEA6546/8505644V04, neu

    Gruß,

    Klaus

  • Hallo und danke euch allen, die mir hier geantwortet haben !

    Sascha, dem Tipp mit DP4801 mit SMA gehe ich nach und gucke ob es die noch wirklich neu gibt.

    Klaus mit Blaulicht, dank auch Dir, melde mich nachdem ich bei mir nochmals alles auf den Kopf gekrempelt habe,

    vielleicht finde ich noch UHF Material was ich nur verlegt habe.

    Jürgen, Dir auch vielen Dank für die interessante und umfassende technische Erklärung.

    Die Amphenol Procom Teile sehen sehr gut aus werden aber für meine alten Jedis das Budget sprengen.

    Insbesondere wenn die Funken kaputt gehen oder schon sein sollten. Ich habe aber Glück noch einige Fug's zu haben,

    welche seit mind. 15 Jahren trocken und gut verpackt lagerten und jetzt aus dem Dornröschchenschlaf kamen. Ich hab die Geräte-Serie immer ganz gerne gehabt und vom Gefühl insgesamt recht wenige Ausfälle. Aber ich bin da kein Maßstab mit meinen Paar Geräten. Muss aber auch sagen, dass ich gerne Taschen verwendet habe, die Geräte nicht an den Antenne getragen und ansonsten recht fürsorglich umgehe.

    Der letzte Absatz Deines Posts in Sachen Betriebsfunk betrifft mich zwar nicht, die Hintergründe interessieren doch.

    Ich höre da raus, dass es auf 70cm schwerig oder direkt abgelehnt werden könnte seitens BnetzA.

    Die Geräte können doch 12,5kHz Bandbreite, Kanalraster, entsprechend geringer Hub , es lassen sich 5 Stellen hinter den MHz einprogrammieren auch mit Versatz zB. 00625. Denkst Du an die Frequenzstabiltät von so alten Geräten oder welche Parameter könnten da eine Rolle spielen? Irgendwann soll dann noch 6,25 kommen, das geht damit klar ganz sicher nicht mehr.

    Allen ein schönes Wochenende!

    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,

    Der letzte Absatz Deines Posts in Sachen Betriebsfunk betrifft mich zwar nicht, die Hintergründe interessieren doch.

    Ich höre da raus, dass es auf 70cm schwerig oder direkt abgelehnt werden könnte seitens BnetzA.

    Die Geräte können doch 12,5kHz Bandbreite, Kanalraster, entsprechend geringer Hub , es lassen sich 5 Stellen hinter den MHz einprogrammieren auch mit Versatz zB. 00625. Denkst Du an die Frequenzstabiltät von so alten Geräten oder welche Parameter könnten da eine Rolle spielen? Irgendwann soll dann noch 6,25 kommen, das geht damit klar ganz sicher nicht mehr.

    Ne, mit Frequenzstabilität und Raster hat das was ich meine nur wenig zu tun, sondern mit Ressourcen.

    Das 70cm Band von 440-470MHz ist vielerorts in Europa stark ausgelastet und zudem europäisch verplant.

    Schon seit knapp 4-6Jahren bekommen die BnetzA'ler schon Schweißperlen wenn wieder eine neue 70cm Frequenz kollisionsfrei in dieses Band gestrickt werden muss.

    Und seit 2 Jahren gilt halt: Ein paar Handfunkgeräte auf 70cm neu anmelden ist nicht mehr drin.

    Was noch geht, aber eben nicht so einfach: Größere Funknetze, also zig bis dreistellige Handfunken mit Relais oder Relaisnetzwerk. Wenn der Anmelder oder sein Funkfachbetrieb hinreichend argumentiert das es der Sicherheit dient und auf 2m einfach nicht geht.

    Sei es Produktionshallen in der Industrie, oder Städte und Einkaufscenter für Security.

    Eben so der ganze KRITIS-Bereich, also Fernwärme, Gas- Strom- Wasserversorgung.

    Darüber hinaus kommen zwei weitere große Nutzergruppen dazu, die sich 440-470MHz als Kernbereich aussuchten:

    Veranstaltungen wie Sport, Kultur sowie PMSE also Regiefunk, Intercom usw.

    Daher kommt das 70cm Band heute bei Großveranstaltungen schon an den Rand eines Kollaps.

    Grüße

    Jürgen