Auswerter für digital ZVEI

    • Offizieller Beitrag

    Hi Michael,


    für den analogen Bündelfunk nach MPT1327 gibt es einen Decoder. Es nennt
    sich Trunksniffer und ich hatte es selber bis zur abschaltung der analogen
    Bündelfunknetze in unserer Region eine ganze Zeit eingesetzt.


    Ich werde mal sehen ob ich es noch auf einer CD habe.


    Gruss Flo

  • Hallo Michael!


    Zitat

    Original von Firetruckers
    Sei halt net so garstig Jürgen.
    Natürlich gibt es für jedes Ding seine Interessenten.
    Aber bei ZVEI wohl offensichtlich nicht genug das sich die Profis der Programmiererei damit beschäftigen


    Was heißt hier garstig? ;)
    Ne, ich reagiere nur bissel käsig auf diesen Einheitsbrei.
    Es gibt inzwischen schon zig Programme für FMS und 5-Ton, und weiterhin werden von einzelnen Programmierern neue Projekte gestartet, welche die FMS-Decodierung zum 100.sten male neu erfinden (oder vielleicht auch nur die Decoderroutinen woanders klauen?)


    International gibt's schon vereinzelte Bestrebungen _andere_ Protokolle zu bedienen.
    Beispielsweise diese drei:


    http://www.coaa.co.uk/software_signals.htm
    http://wiki.radioreference.com…er_%28software_package%29
    http://www.antistatic.org/winmdcd/


    Aber sowas erfasst natürlich keine Verfahren die nur eine begrenzte Verbreitung erfahren haben.


    Zitat

    Original von FiretruckersMich interessiert vielmehr brennend das Protokoll des analogen Bündelfunks aber das gehört hier nicht her.


    Jo hey, warum fragst du dann nicht einfach die richtigen Leute?
    MPT1327 ist ein offener Industriestandard.
    Komischer weise wurde dieses Protokoll auch Jahrzente lang ignoriert.
    Erst als die großen MPT1327-Netze überall in Europa in den letzten Lebenszügen zuckte, kam da richtig Drive rein.
    Den Anfang machten wohl ein paar Linuxfreaks, die aber (meines Wissens nach) keine fertige Software veröffentlichten, sondern lediglich dem MPT1327-Standard in kleine Codeschnipsel strickten ohne die wirklich zuende zu stricken.


    Diverse Leute haben aufgrund dieser Quelltexte dann die ersten Programme geschrieben.
    Das von Florian erwähnte "Trunksniffer" war die einzige deutsche Initiative, ausgehend von Jochen, DF1VB.


    Wobei...das aktuelle Trunksniffer ist von der Oberfläche zu aufgebrätzt und frisst CPU-Last bis zum umfallen. Hab ich nur kurz ausprobiert und entnerft wieder schnell deinstalliert.
    Die Anfänge von Trunksniffer waren aber geil...lief (und läuft immernoch bei mir) wie Sau.
    Wenige hundert kb winziges Programm sowie eine Ini-Datei.
    In der Inidatei wurde per Editor das Programm konfiguriert, das Programm selber bot keinerlei Oberfläche, sondern öffnete nur ein DOS-Fenster in dem das Log durchrasselte.
    Die Logdatei knappe 24h auf nem OgK einer Großstadt mitlaufen lassen gab da schonmal Logdateien von zweistelligen MB.
    Decodierung in Perfektion...selbst schwache und verrauschte Uplinkframes im Unterband kann das Teil erstaunlich zuverlässig.


    Wenn du an diesem winzigem "Ur-Trunksniffer" interesse hast, schreib mir mal ne eMail.


    Das komplette MPT1327-Protokoll steht hier für Lau zum Download:


    http://www.ofcom.org.uk/static…n/mpt/mpt_pdf/mpt1327.pdf


    Ein weiteres Programm für MPT1327 was ich seit Jahren ausprobieren will aber schlichtweg keine Zeit dazu finde ist dieses hier:


    http://www.linato.net/trunkview/


    Zitat

    Original von FiretruckersIch sehe bei ZVEI nur das Problem das,selbst wenn man es denn empfangen und entschlüsseln kann,die Statusmeldungen nicht unbedingt zuzuordnen sind.
    Du weist ja selber das jedes Funkgerät beliebig programmierbar ist.
    Hat Firma A auf Status 1 "Anfahrt zum Kunden" kann bei Firma B auf Status 1 "Mittagspause" abgelegt sein.


    Mitnichten:
    Im normalen Betriebsfunk auf Gemeinschaftsfrequenzen setzte sich ZVEI-D nie durch. In den 70/80'ern gab es Bestrebungen seitens der damaligen Regulierungsbehörde (Bundespost, FTZ) ZVEI-D zur Pflichtausstattung ALLER Betriebsfunkgeräte zu machen.
    Dahinter stand die Überlegung jedem Funkgerät eine einmalige PTT-Kennung inkl. Selektivrufreihen zuweisen zu können, um leichter die Frequenznutzungen auf Verstöße zu loggen.
    Wurde aber gekippt, weil Bosch der einzige Hersteller war der mit "Digi-S" überhaupt in Serie bei vielen Geräten ging.
    Das BTM-Pro als Option zu den KF-163/164 war der Anfang, das hat sich bis zu den letzten MR/PR-Serien als Standard durchgezogen.
    Eine "ZVEI-D-Pflicht" hätte Bosch dann schlichtweg in eine marktbeherrschende Monopolstellung gehoben, was man zum Glück dann doch nicht wollte.


    Von daher hat sich ZVEI-D nur in bestimmten Nutzergruppen durchgesetzt:


    Taxikennung: Genormt.
    Justizbehörden: Genormt (Freilich Verschlußsache, aber ähnlich genormt wie FMS)!
    Nahverkehrsbetriebe: zu 80% genormt, soein Buss muss ja kompatibel sein mit anderen Nahverkehrsbetrieben, wg. Lastenausgleich/Verleih.


    Und die Abwandlung VDEW-Digital ist auch genormt...bundesweit einheitlich. Jedes Funkgerät direkt identifizierbar bezüglich exaktes EVU, Zuständigkeitsbereich, Aufgabenbereich, Rufnummer.


    Ebenso das stark verbreitete Personenrufprotokoll was ich in meinem Infopaket erkläre. Einzige Variation ist die Länge der Adresse. Wobei, strengenommen nichtmal das. Kleinere Netze füllen das Adressfeld vorne nur mit 0'len auf...


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

  • Nen ZVEI-Digital Decoder... such eich auch schon ewig. Aber außer Decodieren mit nem Funkgerät hab ich bislang nie hinbekommen.Es ist wie Jürgen schon schrieb: Kein Intersse da. Es wird nicht im BOS Funk verwendet, also Intersse = 0
    Da ich viel mit ZVEI-D spiele hätt ich es schön gefunden. Aber bei Selectric traue ich mich nicht nachzusehen... ;,z34


    Thema Heedfeld:
    Da hab ich auch dran gespielt mit 3 HE5000(S) Geräten: Es ist ZVEI-Digital, ABER: Die Checksumme, die am Ende eines jeden Telegrammes steht, wird für jeden Kunden individuell berechnet. Daher können die Boschgeräte es nur ganz selten auswerten (Habs einmal hinbekommen, da ein Telegramm per Zufall die selbe Checksumme hatte). Der Aufbau des PTT-Telegrammes ist dem ders ZVEI-D gleich, nur das Ende eben nicht. Soll eine Nachricht in das Display geschossen werden, wird die Zentralenkennung mitgeschickt. Die ist im Display abgelegt. Daher funktioniert auch eine Zentralensoftware aus Stadt A nur mit den Displays aus Stadt A. (leidvolle Erfahrung)
    Auslesen kannste die Displays auch nicht, da ein Freischaltcode benötigt wird, der sich aus S/N errechnet. (14 stellig) Und selbst wenn: Die Änderung der Checksummer des Telegrammes auf den BOSCH-Standard geht nicht so ohne weiteres.
    Hätt die Dinger gern mal im AFU spielen lassen.... ;,z34

    Herzliche 73 aus Sachsen-Anhalt. wink.ew Rückfragen? PN an mich!

    Einmal editiert, zuletzt von DH6OAI ()

  • Hallo!


    Zitat

    Original von DH6OAI
    Nen ZVEI-Digital Decoder... such eich auch schon ewig. Aber außer Decodieren mit nem Funkgerät hab ich bislang nie hinbekommen.Es ist wie Jürgen schon schrieb: Kein Intersse da. Es wird nicht im BOS Funk verwendet, also Intersse = 0


    Eben, heute kennen die meißten Scannernutzer nur noch den BOS-Funk, daneben gibt es exakt NIX.
    Merkwürdigerweise verwendet der Zoll im BOS-Funk mancherorts ein gänzlich anderes Verfahren als FMS. Aber nichtmal das scheint Programmierer zu interessieren.


    Zitat

    Original von DH6OAIDa ich viel mit ZVEI-D spiele hätt ich es schön gefunden. Aber bei Selectric traue ich mich nicht nachzusehen... ;,z34


    Tja...CMX881 und nen kleinen Atmel daneben könnt man basteln.
    Oder eben einen FMS-Programmierer soweit nötigen, das er sich die paar Zeilen in seinem Quelltext zumindest mal anschaut, die geändert werden müssten.


    Zitat

    Original von DH6OAIThema Heedfeld:
    Da hab ich auch dran gespielt mit 3 HE5000(S) Geräten: Es ist ZVEI-Digital, ABER: Die Checksumme, die am Ende eines jeden Telegrammes steht, wird für jeden Kunden individuell berechnet. Daher können die Boschgeräte es nur ganz selten auswerten (Habs einmal hinbekommen, da ein Telegramm per Zufall die selbe Checksumme hatte). Der Aufbau des PTT-Telegrammes ist dem ders ZVEI-D gleich, nur das Ende eben nicht.


    Aha...die CRC ist Kundenabhängig?
    Ich nehme mal an das da einfach eine Netzkennung/Kundennummer mit in den Raw-Datensatz mit durch die selbe BCH-Routine läuft.


    Zitat

    Original von DH6OAISoll eine Nachricht in das Display geschossen werden, wird die Zentralenkennung mitgeschickt. Die ist im Display abgelegt. Daher funktioniert auch eine Zentralensoftware aus Stadt A nur mit den Displays aus Stadt A. (leidvolle Erfahrung)


    Oha, hätte eher gedacht das die Displays eher die fremde Funknetzkennung anzeigen. Aber wenn die Displays nur mit der Heimatnetzkennung funktionieren ist auch plausibel.
    Ich war bisher zu geizig mir nen HE5000 auf eBay zu schießen.


    Zitat

    Original von DH6OAIAuslesen kannste die Displays auch nicht, da ein Freischaltcode benötigt wird, der sich aus S/N errechnet. (14 stellig) Und selbst wenn: Die Änderung der Checksummer des Telegrammes auf den BOSCH-Standard geht nicht so ohne weiteres.
    Hätt die Dinger gern mal im AFU spielen lassen.... ;,z34


    Hmm, ist denn da im HE5000 irgendwas übliches an EEPROM drinn, was man irgendwie relativ einfach (I²C) anzapfen kann?


    Hatte schon mehrere ältere Funkgeräte, Anrufmelder, Selektivrufkrempel usw. wo ich sowas fand, auslas, und nach ein paar Minuten das große "Aha-Erlebniss" hatte.
    Hab z.B. zwei alte Grundig MT118 hier die sich beharrlich weigern mit der zugehörigen Programmiersoftware zu sprechen.
    Der gesockelte 28C64 da drinn blieb nach seiner Entdeckung nur etwa ne Stunde standhaft. Danach taten die MT118 das, was ich wollte..:-)


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

  • Ja Heedfeld...


    Hab mit 3x HE5000(S) und 2x mit HE4000 gespielt. Jedes erzeugt eine andere CRC. Damit funktioniert so ein Display eben nur bei einer Zentrale, die eben auch auf diese CRC "geeicht" ist. Da ich grad versuche, die CRC Berechnung zu verstehen (wie komme ich auf CRC, oder muss am Ende immer des Telegrammes, also 32BitNutzdaten +8Bit CRC immer das Gleiche rauskommen???) weiß ich noch nicht, wie es genau gemacht wird.
    Als Microcontroller kommt ein N87C51 zum Einsatz. Dieser wird über die RS232 Leitung angezapft. Da ich aber nur im wagen weiß, wie der Progadapter aussieht und die Dinger eh passwortgeschützt sind, hab ich mir noch keine Mühe gemacht, da was zu versuchen.
    DieTeile hätten mir ja schon als Kennungs- und Statusgeber und evtl eine Taste für Zentralenruf gereicht. Einzelauswerter vllt noch. Aber nööööö.....
    Hab hier ein HE5000 was an einer KF163 angeschlossen ist und diese auch steuern kann. Hätte mir gereicht.

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt habt Ihr es geschafft.
    Ihr habt mich neugierig gemacht.
    Habe ich doch letzte Woche ein nagelneues HFS 167 für satte 28 Euro ersteigert und nicht wie ich es sonst mache gleich umprogrammiert und das ganze Signalisierungs und Kennungszeugs rausgeschmissen.


    Ich hab mal ausprobiert.
    Beim Anschalten macht es noch nix,aber wenn man in den Festkanalmodus wechselt haut es schon die ersten Kennungen raus.Auch beim Abschalten muckt sich der Scanner.
    Wie Jürgen schon schrieb,hört sich fast an wie FMS.
    Jetzt werd ich es mal auslesen und die ganzen Digidings abschreiben und ein weiteres Gerät mit den gleichen Daten aber einer anderen Gerätenummer programmieren und mal sehen ob die beiden miteinander spielen.


    Ich werde weiter berichten.
    Gruss Michael


    Ach ja,Danke für das Angebot,den Trunksniffer gibt es noch im Netz.Hab ich mir heute einen heruntergeladen.