Babyphone: Werden diese Geräte bald verboten?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Sie sind eine große Hilfe für Eltern, die ihre Babys im Schlaf überwachen möchten, damit sie nicht stundenlang schreien, während die Eltern vor dem Fernseher sitzen: Babyphones. Doch bestimmte Geräte stehen möglicherweise vor dem Aus – und das ist gut so.


    weiterlesen: https://www.inside-digital.de/…ese-geraete-bald-verboten

  • Hach, schonwieder so eine Panikmeldung...


    Mal wieder eine Redaktion die zu faul ist Quellenverweise an zu geben, dabei wäre es doch so einfach:

    Mitteilung Nr. 136/2023


    Und Sorry, das ist kein Verbot von Babyphones sondern gleich aus mehreren Gesichtpunkten überfällig und nachvollziehbar.


    Diese "Zwischenkanäle" namentlich

    Kanal 3A 26,995MHz

    Kanal 7A 27,045MHz

    Kanal 11A 27,095MHz

    Kanal 15A 27,145MHz

    Kanal 19A 27,195MHz

    waren niemals Teil der CEPT-Zuweisung für CB-Funk und konnten daher von zugelassenen CB-Geräten niemals abgehört werden. Man brauchte dafür schon andere Geräte, beispielsweise aus dem Amateurfunk oder bessere Weltempfänger (Sony Yachtboy oder die TFK Satellit xxx-Serie.


    Diese Kanäle waren in meiner Kindheit für Babyphones durchaus belebt.

    Seit den 1990'ern aber kaum bis gar nicht mehr, stattdessen sind die Hersteller auf 40,66-40,70MHz gewechselt.

    Aber auch dort sehe ich trotz dicht besiedelter Großstadt nur noch wenige und seltene Signale von Babyphones im Spektrum.


    Die heutigen Eltern brauchen sowas nicht mehr.

    Viele haben gelernt das Babyphonefunktionen schon seit >20 Jahren in vielen DECT-Telefonen eingebaut sind und nutzen diese.

    Wieder andere nutzen Baby-Überwachungskameras und streamen sich Audio+Rücksprechen+Video über WLAN und Internet auf's Smartphone.

    Wieder andere stellen sich ein PMR446 Gerät mit VOX-Funktion auf die Fensterbank des Kinderzimmers und begreifen nicht wieviele da mithören können wenn die Eltern sich streiten..:-)


    Und davon ab hätte ich da noch eine These:

    Es gibt in letzter Zeit neuen Druck auf die BnetzA.

    Wo damals nur Druck von den Mobilfunkunternehmen kam die ihren grenzenlosen Frequenzhunger stillen wollten, heist der neue Druck der hinzu kommt "Schutz kritischer Infrastruktur".

    Bund, Länder, Kommunen, Energieversorger sowie deren Zulieferindustrien wollen Frequenzen.

    Im Gegensatz zu Mobilfunk wo Druck am oberen Frequenzende (>470MHz) herrschte, geht der neue Druck auf den unteren Bereich <150MHz.


    Kleines Beispiel?

    77,51-77,61MHz im Unterband sowie 87,31-87,49MHz im Oberband wurden bislang für Reportagefunk der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten genutzt.

    Zukünftig bzw. zum Teil jetzt schon (Entscheidung ist mind. 1/2Jahr alt) läuft dort Datenfunk zur Überwachung kritischer Infrastruktur (Gas, Wasser, Energie...)

    Könnte mir Vorstellen das dieser Sektor auch ein großes Auge auf diese 5 Einzelkanäle im 11m Band geworfen haben.

    Der offensichtliche Grund für das Interesse an niedrigere Frequenzen ist eben die Erkentniss das man Reichweite braucht.

    Ein paar mW oben bei 860-870MHz reichen da nicht mehr.


    Jürgen

  • Ja die guten alten Minispione mit FTZ Nummer. :lol:

    So hab ich die immer damals genannt.


    Waren ja, auch heute noch Wanzen mit Zulassung.

    Ein Unding finde ich, dass man das PMR446 Band damit "missbraucht".


    Die alten 27 MHZ Babyfone konnte man mit jeder Exportkiste mithören.

    Vor allem man konnte die Eltern auf Trapp halten, wenn das Baby schon 5 min am Schreien ist und sich keiner darum kümmert.

    Da hat man dann verbotenerweise mal auf dem Kanal gesendet und hereingerufen "Kann sich mal jemand um das Kind kümmern!"

    Mit ein Echostandmike war das dann besonders laut. ;totlach;


    Mit PMR446 geht das so ähnlich, man muss hier nur zusätzlich den CTCSS oder DCS Code auslesen, wenn das Kind schreit.

    Dann kann man auch hier mit dem gleichen Code senden.

  • Hallo!

    Ja die guten alten Minispione mit FTZ Nummer. :lol:

    So hab ich die immer damals genannt.


    Waren ja, auch heute noch Wanzen mit Zulassung.

    Ein Unding finde ich, dass man das PMR446 Band damit "missbraucht".

    Na, das Datenschutzproblem an diesen teilen besteht aus zwei Faktoren:


    1.: Die anwender erfahren die Reichweite nur anhand des billigen Senders zum billigen Empfänger.

    Eine Vorstellung davon welche Reichweite solch ein Sender hat wenn der Empfänger ein Funkfreak mit resonanter Fullsize-Antenne auf dem Dach und gescheiten Funkgerät lauscht, haben solche Anwender nicht.


    2.: Die Schusseligkeit. Solche Babyphone werden für gewöhnlich im Kinderzimmer positioniert, gerne mit Steckernetzteil am Stromnetz, und dann quasi "vergessen". An und Abschalten wendet man beim batteriebetriebenen Empfänger an, aber nicht am Sender.


    Zusammen genommen führt das regelmäßig dazu das solche Babyphone eben nicht nur Kindergeschrei senden, sondern ebenso diverse Eltern-Konversationen bis hin zu peinlichen Streiterreien.


    Die alten 27 MHZ Babyfone konnte man mit jeder Exportkiste mithören.

    Hmm...Exportkisten mit umfangreichen LCD vielleicht.

    Die allermeisten "zugelassenen" Geräte damals, die man aber erwetern konnte, hatten genau dort ein Problem.

    Nicht nur die fünf übersprungenden Zwischenkanäle sondern ebenso diese historisch bedingte Unfallstelle bei:


    CH 22: 27,225MHz

    CH 23: 27,255MHz

    CH 24: 27,235MHz

    CH 25: 27,245MHz

    CH 26: 27,265MHz


    Führten dazu das Hersteller von CB-Geräten mit einer Kanaltabelle arbeiteten, nicht selten Maskenprogrammiert im ROM.

    Wann immer es Hintertürchen gab, stichwort Lötjumper führte die Kombination Zwischenkanäle und Unfall Kanäle 22-26 zu komischen Eigenarten.

    Beispielsweise meine damalige ALAN 78 Plus.

    Sie hatte im zweistelligen Kanaldisplay noch eine dritte Stelle zur Anzeige eines Buchstabens "ABCDEF" hinter der Kanalstelle.

    Die Entwickler nutzen diese Buschstaben allerdings ausschließlich als "Band"-Anzeige.

    Und alle Bänder "A" bis "F" waren blos eine um jeweils 450kHz verschobene Kopie der CEPT-Kanaltabelle inklusiver aller Zwichekananallücken und der Unfallstelle CH22-26.


    OK, weg von der alten Zeit und locker 33 Jahre ins heute:

    Versteht man als "Exportgerät" sowas wie die CRT SS 6900 ist es das selbe Problem:

    Schaltbare Bänder A-F mit ab Werk jeweils 40 schaltbaren Kanälen.

    Immerhin kann man die mittels Programmierkabel und Software mit einer selbst kreierten Kanaltabelle füllen.

    Was aber nur bei der Unfallstelle CH22-26 hilft.

    Nix hilft es bei den Zwischenkanälen, da jedes Band eben auf 40 Kanäle festgenagelt ist.

    Aber freilich:

    Man könnte dort dann Band A die Kanäle 1-40 und im Band B die Kanäle 41-80 und die Bänder C-F dann eben mit allem inoffiziellem, inklusive der fünf Zwischenkanäle programmieren.

    Mit PMR446 geht das so ähnlich, man muss hier nur zusätzlich den CTCSS oder DCS Code auslesen, wenn das Kind schreit.

    Nicht erst bei PMR446. Die Generation der Babyphone die bei 40MHz rum werkelten hatten auch schon Subaudio, eine Abart von DCS.


    Generell aber sind Babyphone kaum noch in der Verwendung.

    Egal ob 27MHz, 40MHz oder PMR446 - tatsächlich sind es nur noch extrem vereinzelte Eltern die sowas anwenden.

    Die massive Verbeitung damals war eben darin begründet das es die einzig verfügbare Lösung war.


    Bereits mitte 90'er als ich mir mein erstes DECT-Set von nem Wühltisch kaufte, waren da solche Funktionen schon eingebaut.

    Funktionen wie...


    "Bei Geräusch Handteil 2 oder externe Rufnummer wählen"


    Oder noch perfieder:

    "Bei Anruf auf Raumüberwachung schalten".


    Na und alles was ich im laufe der Zeit an DECT-Brocken verschliss hatte ähnliches.

    Heute wird zudem mit Netzwerkkameras Ton+Video über WLAN und Internet gestreamt.


    Wer heute in der Situation kommt sich auf Nachwuchs ein zu stellen und auf seiner Einkaufsliste "Babyphone" auftaucht, hat er die letzten 20 Jahre vohl ziemlich wenig vom technologischem Wandel mitbekommen.


    Jürgen

  • Hallo!

    Muss was korrigieren:

    Versteht man als "Exportgerät" sowas wie die CRT SS 6900 ist es das selbe Problem:

    Schaltbare Bänder A-F mit ab Werk jeweils 40 schaltbaren Kanälen.

    Gerade nochmal die Programmiersoftware zur Anytone AT-5555 befragt.

    Die Kisten können Kanaltabellen von 1-60 Kanäle je Band schlucken.

    Frei programmierbar zwischen 24,715 - 30,105MHz.

    Allerdings kennt die Kiste eine "+10kHz"-Funktion.

    Also auf CEPT-Kanal 3, 11, 15, 19 geschaltet und Taste "+10kHz" gedrückt wären die A-Kanäle erreichbar.

    Sau dumm, ja wirklich dämlich entwickelt. Warum zum Teufel 60 Kanäle, und nicht 80 oder 99 je Band?


    Ne, da bleibe ich lieber bei meiner DX-77T.


    Jürgen

  • In den 80er Jahren waren oft noch recht viele Präsident und auch Superstar Geräte im Einsatz, wie z.b. die Jackson.

    Diese haben teilweise einen +10kHz Schalter, wo man recht einfach auf die A Kanäle kam.

    Die hatte auch einen einfachen Bandschalter, der mit A - F gekennzeichnet war.


    Erst mit der James und der Lincoln konnte man durch Drücken von Tastenkombinationen in den Exportmodus schalten.

    Dann waren die A Kanäle direkt erreichbar, ohne dass man noch zusätzlich eine Taste drücken musste.

    Bei der RCI2950 und bei einigen Alan Geräte war es genauso.


    Programmieren gab es bei diesen Geräten noch nicht.

    Vieles wurde auch mit Setzen von bestimmten Lötjumper auf der Platine freigeschaltet.