Kölner Colonius-Turm: Als Techno-Parties das Fernsehen störten

    • Offizieller Beitrag

    Quelle: https://www.funkamateur.de/nac…s/items/colonius-rtl.html

  • In welcher Form wurde damals der Fernsehempfang gestört?

    Ich konnte so keine Infos in dem Artikel finden.

  • Hallo!

    In welcher Form wurde damals der Fernsehempfang gestört?

    Ich konnte so keine Infos in dem Artikel finden.

    Ich würde da mal auf ein Gerücht der Marke Fakenews tippen.

    Bei meinen ersten drei waaghalsigen Denkansätzen als Jemand der die Technik von Fernsehtürmen einerseits, Musikveranstaltungen von professionellen Festivals sowie Technopartys andererseits kennt finde ich keine hlatbare These:


    - Stromverbrauch der Technoparty hat die Broadcasttechnik den Saft geraubt - Überlastung der Stromversorgung.

    - Die Bässe der Anlage haben die Rundfunkantennen verdreht / durchgerüttelt.

    - DJ's haben auf der Suche nach Strom Sendetechnik lahmgelegt...


    Ne, alles Schwachsinn.


    Ich glaube das liegt viel mehr an ganz anderen Sachverhalten.

    Die alten sich teil drehenden Restaurants, wie sie in den 1960-1990'ern absolut Hip waren leiden seit Jahrzehnten unter:


    - Brandschutzkonzepte wie zwei unabhängige Evakuierungswege

    - Extrem gesiegener Kostendruck. Während damals die Pacht für solch ein Restaurant günstig war sind diese heute unbezahlbar. Damals waren alle Fernsehtürme im Staatsbesitz der deutschen Post später Telekom.

    Heute ist es ein Strickmuster aus DTAG-Immobilien, deutsche Funkturm GmbH, Mediabroadcast sowie mancherorts klamme Kommunen welche Eigentümer sind.


    - Das Alte Konzept Restaurant und hoher Turm passt heute nicht mehr.

    Die meißten Besucher wollen heute nicht mehr als ein Kaugummi wenn sie auf solch einen Fernsehturm kommen.

    Da oben ne Pommes oder ne Currywurst essen wäre das höchste....aber mehrere Stunden sitzen, mehrgängemenue was bei manchen eh nicht drinnen bleibt....utopisch.


    Und Amateurfunk von solchen Türmen mit Aussichtsplattformen ist häufig nicht erwünscht.

    Macht man es dennoch heimlich, ist das Erlebnis eher ernüchternd. Denn Handfunken auf einem Fernsehturm sind eine ganz schlechte Idee.


    Jürgen

  • Was ich mir auch vorstellen kann, ist das, welche in den Technikraum eingebrochen sind und die Sender verstellt oder gar Beschädigt oder auch abgeschaltet haben.

  • Hallo!

    Was ich mir auch vorstellen kann, ist das, welche in den Technikraum eingebrochen sind und die Sender verstellt oder gar Beschädigt oder auch abgeschaltet haben.

    Puh...im Sinne von CEE-Stecker des Senderracks gezogen um den eigenen Stageverteiler anschließen zu können.

    Aber einen Rundfunksender so zu manipulieren via Schalttafel erfordert durchaus ein gewisses Maß an Fachkentniss.


    Ich glabe diese lachhafte Begründung für ein Verbot von Techno-Partys hat einen ganz anderen Hintergedanken.

    Einen Hinterdedanken der bei Feuerwehr, Rettungsdiensten und mittlerweise auch Verwaltungsleuten und Bürgermeistern bis zu Landräten angekommen ist.


    Das was diese Leute nicht öffentlich aussprechen wollen hat etwas mit MDMA-Massenkonsum zu tun.

    Bei einer größeren, fortgeschrittenen Techno-Party hast du es eben mit um die 70-80% Besuchern zu tun welche gerade auf einer spezifisch anderen Wahrnehmungsebene schweben.


    Die leute die sowas veranstalten und Leute die sole Veranstaltungen genehmigen, brauchen für den Ernstfall eben Notfallpläne.

    Evakuierungen, Sammelpunkte, Bereitstellungspunkte, multiple Rettungswege mit hinreichender Markierung zu den Sammelplätzen.


    Auf der Platform eines Fernsehturms will sowas niemand erleben. Denn ein Brand oder auch schlichtweg eine Massenpanik würde in einer Katastrophe enden.


    Beispiel Florian, Fernsehturm Dortmund...den einzigen den ich ziemlich gut kenne.

    Neben den Aufzügen in der einen Röhrenhälfte (eher 2/3 der Betonröhre) welche bei Bränden eh abschalten, gibt es im abgetrennten Rest 1/3 der Betonröhre eine Stahltreppe.

    Über diese Treppe eine kleine Gruppe von vielleicht 20-30 gesunden Menschen von oben nach unten zu bringen, dauert knapp 6 Minuten.

    Mehr Menschen gehen auch noch...60...80....100 Menschen in vielleicht 10-15Minuten.

    Irgendwo dann aber kommt ein Schwellwert wo es in diesem doch eher schmalen Treppenhaus zu Stauungen wegen überfüllung kommt.

    Das alles gilt bis hier hin für gesunde Menschen die kein Problem haben mehrere tausend Stufen zu nehmen.

    Keinesfalls klappt solch ein Konzept mit Besuchern welche nicht problemlos einige tausend Stufen nehmen können, eben so wenig Besuchern auf ihrem Höhepunkt ihres MDMA-Tripps.


    Acha, ebenso gilt freilich: Es gibt nur dieses eine, schmale Not-Treppenhaus.

    Wo also hunderte Besucher von oben nach unten geschickt werden, müssen auch Rettungskräfte von unten nach oben.


    Nein, die Verantwortlichen welche solche Massenveranstaltungen genehmigen wollen ebenerdige Veranstaltungsflächen welche mindestens 2-3 freigehaltene und markierte Rettungswege zu Sammelstellen bieten.

    Wege über welche man mühelos tausende Menschen innerhalb von Minuten evakuieren kann, inklusive eingeschränkter Besucher mit Krücken oder Rollstuhl. Auch Ectasy-verstrahlte kann man so mühelos ausser Gefahr bringen.


    Ein Fernsehturm ist aber das exakte Gegenteil.


    Jürgen