Guten Tag. Hat jemand vieleicht eine Beschreibung für mich, wie ich das Gerät abgleiche ohne Messplatz. Es funktioniert gut,nur es lief vorher im Amateurfunkbereich und nun bei 160 Mhz.
Kann jemand weiterhelfen ?
Gruß Axel
Guten Tag. Hat jemand vieleicht eine Beschreibung für mich, wie ich das Gerät abgleiche ohne Messplatz. Es funktioniert gut,nur es lief vorher im Amateurfunkbereich und nun bei 160 Mhz.
Kann jemand weiterhelfen ?
Gruß Axel
Hallo!
ZitatOriginal von 13CK101
Hat jemand vieleicht eine Beschreibung für mich, wie ich das Gerät abgleiche ohne Messplatz.
Gar nicht?
Generelles zum Abgleich von Funkgeräten:
Zum Abgleich braucht man keine Serviceunterlagen, Schaltpläne oder sonstiges. Für 90% aller Betriebsfunkgeräte ist sowas lediglich "nice to have", aber nicht zwingend notwendig.
Ein Meßplatz ist extrem angenehm, weil er eine verlässliche Hilfe ist, und bei verlässiger Kallibration auch verlässliche Meßwerte ausspuckt.
Genaugenommen aber - ich rede jetzt von analogen FM-Betriebsfunk - kann man als geduldiger und wissender Mensch auch ohne Meßplatz abgleichen.
Es ist nur mühsam...denn ohne feinauflösenden Signalgenerator den man von -60dBm runter auf -130dBm ziehen kann, ist man eben auf Funksignale von der Antenne angewiesen die anfangs kräftig und später hinreichend schwach werden.
Als Teenager habe ich KF168 und ähnliche Teile so auf der 145,500 abgeglichen, was teilweise Wochen brauchte.
Mit Meßplatz geht das innerhalb von 2 Minuten.
Die Frequenzgenauigkeit kann man z.B. hervorragend und treffsicher auch mit einem DVB-T/SDR-Stick einjustieren, wenn man ihn vorher selber kalibriert anhand eines verlässlichen Senders in der Nähe.
Die vorraussetzungen dafür fehlen dir aber:
Man muss wissen wie Funkgeräte aufgebaut sind, und beim Blick auf die Platine direkt die Abgleichpunkte erkennen.
Beispielsweise welche Kapazitätstrimmer oder Kastenkerne zum HF-Bandpass gehören, oder zur ZF, oder ob das eine oder andere eher mit VCO oder Endstufe zu tun hat.
In deinem Fall, eine Umprogrammierung von 145MHz hoch auf 160MHz sollte zu aller erst der VCO-Abgleich überprüft werden.
Dazu braucht es ein Multimeter welches die VCO-Abgleichspannung misst.
Ohne Manual und Herstellervorgaben kann man pauschal bei Einkanalanwendungen sagen:
Die Abgleichspannung des RX-VCO's sollte etwa in der Mitte des Fangbereiches liegen.
Rastet die PLL also bei Abgleichspannungen zwischen 1V und 8V, sollte man etwa 3,5-4V Abgleichspannung anvisieren.
Den TX-VCO stellt man nun so ein, das die Abgleichspannung möglichst exakt auf die selbe Spannung kommt wie beim RX-VCO.
Als zweite Baustelle wäre das das RX-Bandpassfilter.
Hierzu, wie oben genannt, wäre die Verfügbarkeit von Testsignalen sinnvoll. Immer exakt gerade so stark oder schwach das es im Funkgerät nur verrauscht hörbar ist. Abstimmen auf Rauschminnimum.
Das mehrfach nacheinander mit immer schwächeren Testsignalen, führt zu einem entsprechend guten Abgleich.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser
Moin Jürgen. Das ist ja mal eine Hausnummer. Ich bin schon am schauen für einen Messplatz.
Vielen Dank für die Anleitung.
Gruß Axel ( DG4HA )
Hallo Axel!
ZitatOriginal von 13CK101
Moin Jürgen. Das ist ja mal eine Hausnummer. Ich bin schon am schauen für einen Messplatz.
Das kann schwierig werden...
Das was hin und wieder vereinzelt gebraucht auftaucht auf Funkbörse oder eBay ist hoffnungslos überaltert und meißt schon so kaputt das die Kernfunktionen nur noch am seidenen Faden hängen.
Geräte die jünger sind als 20 Jahre kosten dagegen selbst gebraucht noch deutlich 5-stellig..:-(
Und dann...wird man auch nicht lange Glücklich.
Als jemand der schon viele verschiedene Meßpläte mal bedient hat, denke ich seit einigen Jahren immer mehr daran das um Selbstbau doch kein Weg vorbeiführt.
Seit etwa 1990 entdecken die Hersteller Autotestfunktionen. Das sing damals bei Stabilock und R&S an mit einer BASIC-artigen aber probitären Programmiersprache womit man sich Testabläufe programmieren konnte.
Aeroflex ist heute dagegen sogar so weit das die Abgleichsoftware von verschiedenen aktuellen Geräteserien emuliert werden kann.
Das alles nutzt aber NIX im Kerngeschäft, wo man täglich andere, und nicht selten speziellere Geräte hat.
Abrufbare Kanallisten...wo man soeinem Meßplatz erst mal sagen könnte "FuG8b" oder "UKW-Seefunkgerät", und das Teil einem dann beweist das es die jeweiligen Kanäle kennt, gibt es de fakto nicht zu kaufen.
Man ist also mehr in Kanallisten am rumscrollen oder rumblättern, als das man tatsächlich zum Arbeiten kommt.
Dann fragwürdige Selbstkalibrierungsfunktionen die einem in die Irre führen, weil der ganze Meßplatz plötzlich 3,5kHz falsch geht...*stöhn*...
Mal ein Beispiel...:
Was es gelegentlich für unter 1000€ gibt, und noch als "kaufbar" empfohlen werden kann, sind funktionsfähige Stabilock 4031/4032.
Allerdings laufen die nicht mehr lange...2-3 Jahre und es kommen die ersten Ausfallerscheinungen.
Pauschalreparatur mit Werkskalibrierung und Protokoll lag damals (2012 glaube ich) bei knapp 1800€ Netto.
Als ich dachte das reicht für sorgenfreie 10 Jahre...pustekuchen.
Das Netzteil durfte ich zwei mal danach selber reparieren.
Es ist einfach ein leidiger Fluch...man stopft nur Geld rein, und erntet immer neue Überraschungen. Und mit jeder neueren Generation kommen Bugschüsse wo man sich fragt was die Markennamen der Hersteller denn heute noch wert sein dürfen.
Grüße aus Dortmund
Jürgen Hüser