- Offizieller Beitrag
Alles anzeigenWer auf der A4 zwischen Chemnitz und Dresden unterwegs war, konnte noch bis vor vier Jahren auf der Birkenhainer Höhe nahe Wilsdruff den rot-weiß gestreiften, 153 m hohen Sendemast sehen – sozusagen eine Landmarke.
Gefertigt wurde der selbststrahlende Mast und der 250-kW-Sender, deren Endstufe mit vier SRW357 in Gegentakt-C-Schaltung ausgestattet ist, mit den verfügbaren Bauelementen und Materialien. Die Sendefrequenz war Mittelwelle 1043 kHz, zeitweise auch 1044 kHz.
Auf dem Standort Wilsdruff wurden außer der Sendeanlage noch für insgesamt 12 Mio. DDR-Mark noch Verwaltungsgebäude und drei Wohnhäuser mit 16 Wohnungen für das Bedienpersonal und Wachschutzleute errichtet. Die Planung der Anlage erfolgte durch Kurt Nowotny, dem Chefarchitekten im Ministerium für Post und Fernmeldewesen in Berlin. Baugleiche Sender wurden auch in Schwerin, Burg, Berlin-Köpenick und Erfurt installiert.Der Sender in Wilsdruff startete am 1. September 1953 in den Probebetrieb. Nach 1990 sendeten von hier aus der MDR und zeitweilig auch das Programm von DT64.
Am 6. Mai 2013 wurde der Sender außer Betrieb gesetzt und am 1. August 2021 der Sendemast gesprengt. Das untere, etwa 10 m lange Stück konnte Dank des letzten Besitzers, der Media Broadcast, geborgen werden. Der Förderverein Funkturm Wilsdruff hat im Gewerbegebiet Hühndorfer Höhe in Wilsdruff ein Grundstück bekommen und wird dort das Maststück zur Erinnerung an den Sender aufstellen. Es soll dieses Jahr noch eingeweiht werden. Ich informiere dazu.
Wolfgang Lill