- Offizieller Beitrag
Alles anzeigenSchaub hatte Anfang der 50er-Jahre bereits ein Tondrahtgerät entwickelt, das von Radio mit integriertem UKW-Empfang, Platte und Mikrofon aufnehmen konnte. Allerdings war es mit 1750,- DM zu teuer, um ein Verkaufserfolg zu werden, wurde nur bis 1953 produziert und ist heute sehr rar.
Es hatte bereits eine gehörrichtige Lautstärkeregelung, später Loudness genannt, was heutige Radios und Verstärker meist nicht mehr haben, hatte 15 Röhren und brachte stolze 35 bis 48 Kilo auf die Waage. Das Teure waren Verstärker und Drahtton, beim Empfängerteil hatte man gegenüber dem Vorkriegsmodell SG42 abgesehen vom zusätzlichen UKW-Empfang mit 4 Röhren sogar reduziert, die HF-Vorstufe gestrichen und die Kurzwelle auf einen durchgehenden Bereich reduziert.
Die Geräte nutzten zur Aufzeichnung Draht aus 15% Chrom, 12% Mangan und dem Rest Eisen mit einem Durchmesser von 0,09 mm. Später wechselte man auf 18% Chrom, 8% Nickel und 74% Stahl. Der Draht lief mit 65 cm/s durch das Gerät! Drahtspulen gab es bis zu einer Stunde Laufzeit mit über 5 km Draht. Die Vormagnetisierung und Löschung des Drahtes erfolgt mit 41 kHz und 1,2 A.
In den USA waren Drahttongeräte ab 1930 existent, 1940 bis 1950 sehr populär, in Deutschland setzte man mehrheitlich auf die hier erfundene Magnetbandtechnik.
Meister Jambo spricht in diesem Video auch über die Drahttontechnik allgemein, die Tonabnahme bei 78er-Schellackplatten (Single mit 45 Upm und Langspielplatte mit 33 Upm waren noch nicht erfunden!) und das Minifon in Deutschland. Dabei sind auch Details aus den Serviceunterlagen und den technischen Daten zu sehen.
DL2MCD