- Offizieller Beitrag
Alles anzeigenDer Kurzwellensender Moosbrunn der ORS wurde zum Jahreswechsel stillgelegt, wir berichteten.
Die markanteste und beeindruckendste Antenne des Sendekomplexes, die Drehstandantenne, ist eine drehbar gelagerte Doppelwandantenne mit zwei 76 m hohen Masten, Reflektornetz und auf einer Seite angebrachten 4 × 4 Halbwellen-Faltdipolen, auf der anderen Seite ein 3 × 2 Halbwellen-Faltdipolfeld.
Der Durchmesser des Schienenkreises beträgt 85 m, die gesamte Antenne ist 320 Tonnen schwer. Für einen vollen Umlauf um 360° werden etwa 8 min benötigt. Diesen mitzuerleben (natürlich bei abgeschaltetem Sender) war ein unvergleichliches Erlebnis.
Leider wird es diese Möglichkeit nicht mehr geben: Zunächst um 14 Uhr ME(S)Z sollte die Antenne heute, am 23. Januar gesprengt werden. Die Sprengfirma gab bekannt, dass keine besonderen Vorkehrungen zu treffen sind, nur der Verkehr am Prügelweg werde etwa fünf Minuten vor der Sprengung angehalten.
Update: Kurzfristig wurde die Sprengung für heute abgesagt - ebenso kurzfristig, wie sie anberaumt worden war, denn gerade diese Antenne sollte erhalten bleiben. Ob die Zerstörung nur wegen schlechter Witterung auf den Ausweichtermin 30. Januar verschoben wurde oder doch noch Vernunft einkehrt und bis auf weiteres nicht gesprengt wird, ist aktuell offen.
Die Drehstandantenne konnte auf einer Seite für die Wellenlängen 49, 41 und 31 m benutzt werden, auf der anderen Seite für 25, 19, 16 und 13 m. Die maximale Sendeleistung beträgt 500 kW. Was bleibt, sind Erinnerungen und Videos.
DL2MCD