Loop mit Reflektor für cbFunk

  • Hallöchen,

    Anscheinend waren die früheren Lösungen für 11m-Peilantennen nicht gerade toll.

    Meine Überlegung wäre :

    Und loop-Antenne mit Reflektor, um zumindest grob die Richtung zu bestimmen aus der ein Signal kommt oder dorthin verstärkt senden zu können.


    Ein loop mit 11 Metern Umfang ist zwar in Planung, aber dafür nicht praktikabel.

    Wer kennt Bauanleitungen, Formeln für kleinste Loops? Wer könnte noch etwas zur Berechnung eines Reflektors beisteuern?


    Oder ist das Quatsch? Wenn ja, warum?


    Mfg Peter

  • Hallo!

    Eine Loop hat zwei Hauptstrahlrichtungen, das hast du richtig erkannt.

    Aber eine Loop mit Reflektor...im Umfeld von Loops habe ich das noch nie gehört das irgend jemand sowas mal hinbekommen hätte. Das Einzige was da weitab von Loops ist, und woraus man schon seit 100 Jahren schon Reflektoren und Direktoren = Yagi baut, sind Ganzwellenschleifen, Qubical Quad.

    Problem daran ist aber, das die Ausmaße etwas unhandlich wäre. Das gespeiste Element hätte bereits ein Umfang von 11m.

    Vergiss es. Willst du eine Feststationsantenne mit Richtwirkung, wäre die "kleinste" Variante eine HB9CV und größer dann Yagis.

    Und bei Loop für 11m...:

    Was genau willst du dir bauen? Eine einfache Loop geschirmt oder ungeschirmt wie man sie gerne als breitbandige Peilantenne nutzt ist nicht geeignet zum senden! Es sind reine Empfangsantennen!

    Eine Loop die auch zum senden taugt, wäre eine Magnetic Loop, resonant mit fettem Drehkondensator oben. Aus gutem Grund hat sich diese Antenne nicht im CB-Funk etabliert. Kritischer Aufbau, teurer Hochspannungs-Drehkondensator, und eben die verflixt krasse Schmalbandigkeit passen nicht zu CB!

    Jürgen

  • Vielen Dank an Dich, Jürgen.

    Ich weiß davon zu wenig und hatte nur etwas Wissen verschiedener Typen zusammengewürfelt.

    Die Vorstellung war:

    Ein kleiner Loop mit ca. 1m Durchmesser und dann einen einige Prozent größeren Reflektor-Loop mit etwas Abstand dahinter, wie bei einer Yagi oder einer Moxon.

    A) zum Peilen

    B) zum DX im Standbetrieb auf einem Hügel

    C) als drehbare, störungsunempfindlichere Antenne für gezielte Kommunikation mit zB Westerwald, Eifel, ... Also für mich so 80 bis 100 km Reichweite.

    Das Gute wäre eine vernünftige Optik im Garten oder am Haus und evtl. die Möglichkeit diese schnell zusammenfalten zu können. Meine "PopUp-Richtloop".

    War wohl nichts. Oder siehst Du Dich Chancen?

    Mfg Peter

  • Moin Peter,

    Du redest offensichtlich von Magnetic Loops. Also fettes Rohr gebogen zu einer Loop, an der Oberseite HV-Drehko mit Motor, unten dann Masse und Speisung via Gamma-Match oder Koppelwindung.

    Und ganz offensichtlich kennst du die Grundproblematik nicht.

    1m Durchmesser gehört nach meiner Erinnerung noch zur Amateur-Größe, die es schafft im 20m Band noch so eben auf eine Bandbreite zu kommen die für SSB reicht. Oben bei 27MHz liegt die nutzbare Resonanzbreite dann irgendwo unterhalb von 1kHz.

    Für eine CB-Loop muss man kleiner denken. 50cm oder gar 45cm Durchmesser. Jedenfalls kann man sich nen Wolf rechnen, wenn man versucht die Loop so zu berechnen, das es auf den Kanälen 1-80 mühelos für FM reicht, also 9-10kHz.

    Das Problem: Magnetic Loops bringen empfangsseitig extrem niedrige Pegel, nur ein Bruchteil einer großen Groundplane oder Halbwelle. Und je kleiner der Loop vom Durchmesser, um so niedriger ist der Pegel.

    Kann man machen, ist aber kompliziert die korrekten Maße zu berechnen, die Materialien passend zu bekommen, und das dann funktionsfähig und robust zusammen zu bauen.

    Und das wofür du dir einen Reflektor wünscht, nämlich eine Richtwirkung mit nennenswerten Vor-Rück-Verhälniss ist auch bei anderen Antennen ein Problem. Ne 3el Yagi kommt da gerade mal auf 3dB, eine HB9CV kommt da auf 5,5dB.

    Und was das Peilen angeht: Peilen mit Richtantenne im CB-Funk ist ein uraltes Thema welches heute obsolet ist. Das geht heute mit Rundstrahlern und TOA viel kleiner, genauer, unauffälliger.

    Jürgen

  • Sorry Jürgen, aber was ist eine TOA?

  • Hi Peter,

    Schon vor 30-35 Jahren, als die oben beschriebenen Peilversuche meiner Jugend waren, saßen wir zusammen und grübelten über effektievere Peilmethoden: Signallaufzeiten erfassen!

    Man nehme mindestens zwei, oder auch mehrere Empfangsstationen, und betrachtet das zu peilende Signal hochauflösend im Zeitverhalten. Eine Charakteristische Stelle, beispielsweise im Einschwingverhalten oder einer Markanten Modulationsstelle als Fixpunkt nehmen. Dann guckt man wann exakt diese Stelle des Signals zu genau welchem Zeitpunkt von welcher Empfangsstation empfangen wurde.

    Damals abgehobene Gedanken, da entsprechend hochauflösende Zeit- und Frequenzreferenzen nicht verfügbar oder leistbar waren. Heute dagegen gibt es Frequenzreferenzen mit unter 1ppm, ja sogar bis 10ppb, und GPS-Timingmodule die ihren 1pps mit 20ns Maximalabweichung abgeben. Genau die Zutaten die damals nicht verfügbar waren.

    Heute nennt man das TOA = Time of Arrivial

    Man Kennt die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Funkfelder in der Atmosphäre, man kennt die Standorte seiner mindestens zwei Empfangsstationen, und kann daher die Richtung aus welcher das Signal kommt exakter berechnen, als man mit einer drehbaren Yagi hätte jemals peilen können.

    Die SDR-Receiver PERSEUS können das, und Frequenzverwaltungsbehörden nutzen das schon lange.

    Die günstigste Variante für nur einen Standort und leider nicht mit mehreren Standorten vernetzbar sind zwei Rundstrahler nur wenige Meter nebeneinander, und ein RSP1Duo im Diversity-Mode. Geht da aber nur manuell und dürftig vom Handling.

    Jürgen