Arecibo-Radiotelesop ist schwer beschädigt und wird abgerissen

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    Das weltberühmte Radioteleskop Arecibo [1] auf der Insel Puerto Rico ist schwer beschädigt und wird abgerissen. Bei dem Teleskop handelt es sich um einen Spiegel mit 305 m Durchmesser, der in eine entsprechende Senke aus Hügeln eingelassen ist. Arecibo diente 53 Jahre lang, von 1963 bis 2016 als das größte Radioteleskop der Welt, wenn auch verbunden mit dem baubedingten Nachteil, dass es nicht beliebig in eine Richtung gedreht werden kann.

    Die Aussichtung hängt durch die baulich fixe Position folglich mit der Erdrotation zusammen. Arecibo erlitt in den vergangenen Jahren mehrere Schäden, die durch Hurrikans und Erdbeben entstanden waren. Im August brach ein Stabilisierungsseil aus einer Verankerung, fiel auf den Spiegel und erzeugte einen 30 m langen Riss. Da die Finanzierung in den vergangenen Jahren ohnehin unsicher war, hat man sich nun dazu entschlossen keinerlei Reparaturen mehr vorzunehmen und das Projekt aufzugeben.

    Im Jahr 2010 machte Arecibo in Sachen Amateurfunk auf sich aufmerksam. Vom 16. bis 18. April 2010 unternahm Joe Taylor, K1JT, EME-Verbindungen mit der Anlage. Die technischen Daten für die QSOs waren traumhaft: 400 W, 60 dBi Gewinn, 244 MW ERP auf 432,045 MHz – das brachte ihm 240 Verbindungen ins Log. Joe beschrieb die „Wand der Anrufer“ über den Mond als „unglaublich“, denn auch eher EME-untypische Stationen aus 57 DXCC-Ländern kamen dank dieser „Big Gun“ ins Log. Der Deutschland-Rundspruch Nr. 16/2010 berichtet damals entsprechend.

    Arecibo hat in technischer Hinsicht immerhin einen würdigen Nachfolger. Das „Five-hundred Meter Aperture Spherical Radio Telescope“ – oder kurz FAST – in China [2]. Der Hauptspiegel hat hier einen Durchmesser von 520 m und ist ebenfalls entsprechend im Gelände feststehend eingelassen. Es geht aber noch größer. Das RATAN 600 ist ein Radioteleskop mit einem Durchmesser von 576 m. Hier handelt es sich um eine russische Anlage im nördlichen Kaukasus. Baulich verwendet man hier jedoch keinen vollen Spiegel, sondern 895 im Kreis angeordnete reflektierende Platten [3], welche die Funkwellen auf einen Kegelförmigen Subreflektor konzentrieren.

    Links:
    [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Arecibo-Observatorium
    [2] https://l.facebook.com/l.php?u=https%…Z_YiN3xWuSLBysY
    [3] https://l.facebook.com/l.php?u=https%…Z_YiN3xWuSLBysY

    Quelle: https://www.facebook.com/DARCeV/?__cft__[0]=AZV5EZ8uGCHMmhvuci9LXJiPmEPgQh31FeFiFPwZxeIBNpOaXIEITY--WNTIKWLPEpeSmwQkXNNHzphHzMn5hUImD5FmXyT-N4ZHCVuAg6TQBiyjDxX0CVpC6It_6HgIQq-0AAyiagpIe1it4GbuUo3qEPQz66PRQ8RJdYdS-xshB5i0f_WPX98PYFz97wxzjrE&__tn__=-UC%2CP-R

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    Radioteleskop von Arecibo fast vollständig zerstört

    Arecibo (USA) – Waren es zunächst nur zwei gerissene Hauptkabel, die zur Stilllegung des einst weltgrößten Radioteleskops geführt hatten, ist nun auch die gewaltige Instrumentenplattform ab- und in diese Teleskopschüssel gestürzt und hat dabei weitere ebenso massive wie irreparable Schäden verursacht. Wie die das „Arecibo Observatory“ gemeinsam mit der University of Central Florida betreibende “National Science Foundation” (NSF) berichtete, sei die Instrumentenplattform am Morgen 1. Dezember 2020 in die 305 Meter Durchmessende Teleskopschüssel gestürzt und habe diese, sowie benachbarte Einrichtungen weiterhin stark beschädigt. Da das gesamte Area schon zuvor als irreparabel und Restaurierungsarbeite als zu gefährlich eingestuft worden waren (…GreWi berichtete), seien beim Absturz der 900-Tonnen-schweren Plattform keine Personen zu Schaden gekommen.

    Derzeit sind Experten darum bemüht festzustellen, welche Teile der Gesamtanlage auch zukünftig für wissenschaftliche Arbeiten, etwa mit dem zum Observatorium gehörenden 12-Meter-Radioantenne und der LIDAR-Einrichtung, möglich sein werden

    Das Arecibo-Observatorium war eines der leistungsstärksten Radioteleskope der Welt und wurde von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt für Forschungsarbeiten im Bereich der Atmosphärenwissenschaften, Planetenwissenschaften, Radioastronomie und Radarastronomie genutzt. Die Anlage hat seit ihrem Bau vor 50 Jahren viele Hurrikane, tropische Stürme und Erdbeben erlebt.

    Berühmt wurde Arecibo vor allem durch eine Art binäre Visitenkarte der Menschheit (s. Abb. l.) die Astronomen um den Astrophysiker Frank Drake am 16. November 1974 von hier aus in Richtung des rund 25.000 Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufen “M13” sendeten, durch den Kinofilm “Contact” mit Joodie Foster sowie als Final-Location im James-Bond-Film “Golden Eye”.

    Quelle: https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/radioteleskop-…stoert20201202/