Walkie-Talkies für den Schulsanitätsdiesnt

Hallo!

Statt jetzt auf deiner PN zu antworten, mache ich es lieber hier:

Zitat

Original von saniwolf
ich suche für meinen Schulsanitätsdienst der Mittelschule Hofheim (Betonburg) 4x Walkie-Talkies. Diese sollten hautsächlich zur Alarmierung vom Sekretariat und zur Organisation von Notfällen bei Schulveranstaltungen genutzt werden. Folgendes Gerät habe ich mir mal ausgeguckt:

Baofeng BF-888S

Taugt das was bzw. ist dieses legal zu betreiben?

Nein, es ist weder legal zu betreiben für deine Anwendung, noch wirklich tauglich für deine Anwendung!

Zitat

Original von saniwolfHabt ihr eine bessere Idee? Preis sollte unter 100 EUR liegen!

Mit genau dieser Einstellung werden in Deutschland unnötig Gelder sprichwörtlich in den Sand gesetzt.

Drei generelle Aspekte scheinen aufklärungsbedürftig zu sein, bevor tatsächlich eine sinnvolle Entscheidung fallen kann:

1.: Die Physik.
Man kann nicht einfach ein Handfunkgerät ins Sekretariat legen, und davon ausgehen das die Sekretärin von ihrem Schreibtisch aus mit diesem Handfunkgerät tatsächlich jederzeit die drei anderen Handfunkgeräte erreicht, die an einem beliebigen ort innerhalb des Schulgebäudes oder des Schulgeländes sind.
Die "Alarmierungszentrale" muss in solchen Gebäuden schon etwas größeres sein, und eben auch einen strategisch günstigen Standort haben, um eine ausreichende Erreichbarkeitswarscheinlichkeit zu gewährleisten.
Liegt das Sektretariat strategisch günstig ziemlich mittig in einer höeren Etage des Gebäudes, kann man dort eine kleine Feststation errichten.
Wenn hingegen das Sektretariat eher ungünstig im Erdgeschoß und dezentral an einem Gebäudeende liegt, währe dieses blödsinn.
Es würde dann darauf hinauslaufen das die Alarmzentrale irgendwo an einer günstigen Stelle in/am Gebäude als kleines Kästchen mit Antenne aufgebaut wird, und vom Sekretariat z.B. vom Telefon aus ausgelöst wird.
Die Feststation kommt dann einfach mit an die Telefonanlage und bekommt eine eigene Nebenstellen-Durchwahl.

Ein Fachmann müsste sich das Gebäude nebst Sekretariat vor Ort anschauen und gucken welche Lösungen im tatsächlichen Kostenrahmen realisierbar wären.

2.: Die Gerätewahl.
Damit ein System jederzeit angemessen zuverlässig funktioniert, muss die Gerätebedienung möglichst einfach sein, jede Taste zuviel oder gar ein umfangreiches Menuesystem mit hunterten Funktionen und Unterfunktionen lädt bei Schülern zum Spielen ein. Und plötzlich funktioniert gar nix mehr!
Nein...ihr braucht Geräte die von der funktionellen bedienung etwa so aufgebaut sind wie Vertex VX-231 oder Motorola GP320, 330, 340.

Etwas mit zwei bis drei logischen Knöpfen, und was eben laut piept und blinkt wenn eine Alarmierung empfangen wurde. Und das unabhängig davon, ob man irgendwann zuvor vielleicht aus versehen irgendwo gedrückt hat.

3.: Der Kostenrahmen.
Man kann zwar die Anschaffungs-Investition festlegen, darf aber nicht die unweigerlich nötigen Betriebskosten vergessen:
Verschleißteil Nummer 1 bei Handfunkgeräten ist der Akku. Wenn alle 2-3 Jahre für alle Geräte neue Akkus angeschaft werden müssen, läge man bei der VX-231 bei rund 20€ je Gerät, bei Motorola kaum unter 30€ je Gerät.
Greift man zu billigen Fernost-Akkus, halten die Teile nichtmal ein Jahr.
Und da eure Anforderungen eben nicht mit Freenet oder PMR446 zu erschlagen sind, kommen unweigerlich noch Gebühren hinzu:
Einmalig für die Frequenzzuweisung pauschal 130€, danach jährlich je Funkgerät etwa 15€...macht bei vier Geräten eben 60€ Jährlich.

Von daher: Bevor Ihr eigenständig irgendwas kauft, lasst euch vor Ort beraten von einem kompetenten Funktechniker der sich das Gebäude anschaut. Was in etwa strikturell rauskommen sollte habe ich unter den Punkten 1+2 genannt.
Wird etwas versucht an die Backe zu labern was deutlich diese Grenze übersteigt und immens teuer werden soll, versucht man euch über den Tisch zu ziehen.

Handfunkgeräte in der Klasse wie ihr sie braucht und wie sie sinnvoll wären, liegen am günstigsten bei etwa 138€ je Stück, inklusive ein Akku, Ladegerät, Antenne und endsprechende Einrichtung.

Die Zentrale ist ebenso günstig möglich - der Kostenfaktor ist eher die Installation und die zusätzliche Hardware. Im ungünstigsten Fall wird das deutlich teurer.
Wie gesagt...für die Alarmzentrale gibt es eine vielzahl von möglichen Lösungen, wo man eben vor Ort gucken müsste was wie sinnvoll und finanzierbar wäre.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser