Pilotton AFU

  • Hi Thomas!


    Zitat

    Original von Troubadix
    Bis Ende 1993 war man "Bundesbahn", also Behörde und hat sich als solche vermutlich auf Augenhöhe mit der "Post" abgestimmt. Und damals war wohl auch noch der ganze Instandhaltungskram unter einem Dach, warum also Infos in die Privatwirtschaft geben. Und Veröffentlichungen von Frequenzbändern, wie es heute die BNetzA macht, waren damals vermutlich sowieso noch undenkbar. Staatsgeheimnis eben.


    Naja, zu Zeiten der Bundesbahn wurd ja auch alles als Staatsbetrieb subventionslos subventioniert..:-)
    Mein Verständnissproblem in dieser Sache liegt aber eher im Vergleich der Bahnfunkanwendungen mit dem BOS-Funk.
    Beides hat sich ziehmlich zeitgleich entwickelt - mit ein Grund dafür das die BOS ebenso wie Ihr bis heute auf FM besteht, engegen der restlichen Welt.
    Im Gegensatz zu euch Bahnern aber haben Bund und Länder aber bezüglich des BOS-Funkes (sicherheitsaspekte ähnlich hoch, evtl. sogar noch deutlich über euren Anforderungen) bereits um die 60'er-70'er Jahre dazu durchgerungen ihre technischen Richtlinien zu veröffentlichen.


    Eben aufgrund der Logik, das man nicht mehr an einem einzigen Gerätehersteller gebunden ist, sondern beliebig viele andere Hersteller, welche sich trauen da ein zu steigen, ebenso die Chance haben eigene Geräte an zu bieten.
    Ebenso öffnet man dem Service-Markt, weil nicht mehr nur der erlauchte Kreis der BOS ihre Geräte reparieren und abgleichen können.


    Wenn man sich die Entwickelung der Gerätepreise bei den BOS von damals anschaut, wird schnell klar wieviel Bund und Länder durch diese Öffnung gespaart haben.
    Zum Einführungspreis eines Fug7b mit Zubehör gab es später schon Fug8 Komplettausstattungen für 5-7 Einsatzfahrzeuge.


    Zitat

    Original von Troubadix
    Und heute? Den Support des Analogkrams macht die Bahn meines Wissens nach auch komplett selber, und gibt Aufträge für Neugeräte (zumindest offiziell) nur an ausgesuchte Unternehmen (z.B. EADS, Funkwerk Kölleda) heraus - möglicherweise werden dabei auch "Knebelverträge" abgeschlossen. So richtig will man dort die Marktwirtschaft anscheinend nicht heranlassen. Am Bahnfunk (und auch einem Großteil der anderen Bahntechnik) darf wohl nur ein ausgesuchter erlauchter Kreis verdienen, hat man immer wieder den Eindruck. Indiz, dass das auch so bleiben soll ist auch die Rücknahme der Frequenzveröffentlichung durch die BNetzA.


    Naja, der Zug mit den Frequenzzuweisungen ist abgefahren.
    Über lange Jahre standen sowohl die analogen als auch die neuen GSM-R Zuweisungen drinn.
    Neue analoge Zuweisungen wird es nie geben, höchstens neue GSM-R Kanäle. Und letztere werden eben woanders veröffentlicht, nämlich in den Frequenznutzungsplänen des GSM-Spektrums.


    Zitat

    Original von Troubadix
    Das Nachsehen hat der "brave" Privatbahner, der sich seinen Funkkram artig zu völlig überhöhten Preisen über die DBAG besorgt.


    Ach, der Analogfunk im Bahnbereich ist politisch eh schon lange für tot erklärt worden. So lange keine besonderen Richtlinien dazu zwingen spezielle Geräte zu nutzen (beispielsweise über Regelungen des Eisenbahnbundesamtes) sollte man keine überteuerten Analogsachen über die DBAG mehr besorgen.
    So ziemlich jeder Fachhändler der was mit Betriebsfunk macht, hat den Ansturm aus der Bahnrichtung mitbekommen..:-)


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser