Überforderte Scanner wegen starke Sender

  • Hallo!


    Zitat

    Original von 13DBF44
    Der Fall mit dem Alarmumsetzer auf dem BOS-Funk liese sich durch X andere Beispiele ersetzen. Beispielsweise der funkende Brummifahrer, Amateurfunker, Taxifahrer, Busfahrer, usw. Alles was halt so vor meiner Haustüre vorbei fährt und funkt. Aber das ist alles noch irgendwie tolerierbar. Weil diese nur temporär stören. Das größte Übel sind die abgestrahlten Radiosender.


    Ja, das Problem ist allgegenwärtig wenn man mit normalen Scannern hantiert. Wenn auch nur 1 bis x Signale so stark sind, das sie den Vorverstärker oder den 1. Mischer eines Empfängers übersteuern, ist selbiger zugleich auch extrem anfällig für alles andere was so durch die Gegend funkt.


    Vereinfacht kannst du das mit einem überlaufenden Regenfass vergleichen:
    Sobald ein (großer) Tropfen den Überlauf verursacht, verschlimmern zeitgleich viele kleinere Tropfen (Regen/Duschkopf) den Effekt weiter drastisch. :)


    Im Übrigen betrifft das Problem neuerdings nicht mehr nur Scannerleute und gaaanz wenige Betriebsfunkfeststationen. In einigen Ballungsgebieten haben Betriebsfunker im 2m Band schwerwiegende Probleme.
    Am lautesten schrien aber die BOS auf...:


    http://lmgtfy.com/?q=%22DAB%2B…%22+%2B+%22Abschaltung%22


    Hier in Dortmund sah der direkte Vergleich zwischen David und Goliath so aus:
    http://www.funktechnik-hueser.…at/DAB/DAB-BOS_200kHz.jpg


    Bildmitte: BOS-Relais mit normalen, kräftigen -67dBm, knappe 200kHz darüber das DAB+ Signal mit einem Spitzenpegel von -23dBm.



    Zitat

    Original von 13DBF44
    Ansonsten finde ich es toll, den Smilie hier gefunden zu haben: hi;.sbahn;.sa


    ... passt grad zu mir. Aber schon okay. Muss mich halt reinknien und ein bissl was googlen. :daumen:


    Mach dir nix draus, wenn man sich für eine Thematik interessiert geht das lernen fast von alleine. :)


    Zitat

    Original von 13DBF44
    Okay, ich werde auf jeden Fall mein Fokus in Richtung Betriebsfunk-Gerät richten. Vergangenen Sommer hat mir ein User hier im Forum bereits angeboten ein Bosch MR1142 zu programmieren. Ich muss mal nachhaken, ob das Angebot noch steht. Würde mir also weitere Fragen in dieser Hinsicht erst mal aufheben, je nach dem was sich ergibt.


    Die MR-Serie ist schon nicht übel - leider ist das einzig wahre Bedienteil (XB) dazu sehr selten.


    Zitat

    Original von 13DBF44
    Wahrscheinlich betrifft das Phänomen auch CB-Funkgeräte? Also sollte ich mich wohl besser nicht an einen exponierten Standort stellen, an dem auch ein starker Sendemast oder ähnliches steht. Ich mein deshalb, weil ich hatte mal die exklusive Möglichkeit einen Fernsehturm zu besteigen. Ich hatte mein CB-Handfunkgerät dabei. Leider habe ich aber niemand gehört. Später wurde mir allerdings berichtet, dass ich gehört wurde, mit meiner Handschachtel. Aber umgekehrt ich die Funker mit ihren Hochantennen nicht gehört habe.


    Ja freilich!
    Eigentlich sind CB-Funkgeräte eher schmalbandig dimensioniert - zumal bei 27MHz auch normale LC-Schwingkreise noch richtig gute Selektion bieten.


    Aber unter absoluten Extrembedingungen relativiert sich sowas halt.
    Und exponierte Senderstandorte, wo Rundfunk, Funkruf, Bündelfunk und zig andere Sachen munter rumstrahlen, sind sehr, sehr anspruchsvolle Verplanungen nötig, wenn man dort mittels Handfunkgerät was empfangen will.
    Da geht nicht "irgendein Funkgerät" auf "irgendeinen freien Kanal".
    Nene...Motorola GP3x0 oder besser noch alte Bosch HFG165-168 oder Teleport 6.
    Und um zu einer funktionierenden Funkfrequenz kommt man nur durch hardcore Intermodulationsberechnung ALLER vor Ort sendenden Funksignale.


    Zitat

    Original von 13DBF44
    Ich wollte die Empfindlichkeit aus Deinem Diagramm für das Wouxun 4m Gerät mit meinen vorhandenen Geräten vergleichen. Nur um einen Vergleich bzw. Gefühl dafür zu bekommen. In Shops (z.B. Thiecom) findet man ja Angaben zu Empfängerempfindlichkeiten der einzelnen Geräten. Aber sind diese Angaben überhaupt vergleichbar? Oder sind das wieder geflunkerte Werte wie z.B. der angegebene Antennengewinn manch angebotener Antenne!? Und wenn dann sind das bestimmt wieder Werte vom Messplatz und nicht unter Realbedingungen, oder?


    Empfindlichkeitsangaben zu Empfängern sind grundsätzlich Meßplatzwerte + Garantiereserve.
    Wenn bei einem Betriebsfunkgerät im Datenblatt eine Empfindlichkeit von "-3dBµV emf" garantiert ist, ist ein sauberer Abgleich am Meßplatz locker bis -6dBµV emf und mehr drinn.


    Das Problem ist aber eben, das am Meßplatz keinerlei Aussagekraft über das Frontend eines Empfängers möglich ist.
    Denn der Meßaufbau ist ein geschlossenes System in dem das Meßsignal ganz alleine existiert.
    An einer Antenne hat man aber grundsätzlich andere Verhältnisse. Da kommen eine Vielzahl von Funksignalen unterschiedlichster Frequenz und Pegel an.
    Kann man immitieren....aber da braucht's schon einen größeren Meßaufbau.


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von DG7GJ
    Vereinfacht kannst du das mit einem überlaufenden Regenfass vergleichen


    Das habe ich jetzt verstanden... :daumen:


    Zitat

    Original von DG7GJ
    Im Übrigen betrifft das Problem neuerdings nicht mehr nur Scannerleute und gaaanz wenige Betriebsfunkfeststationen. In einigen Ballungsgebieten haben Betriebsfunker im 2m Band schwerwiegende Probleme. Am lautesten schrien aber die BOS auf...


    Das habe ich mitbekommen, aber nicht verstanden. Das liegt daran, wegen den nur 200 KHz Abstand!? Dass dann selbst teure BOS-Geräte überfordert werden, wegen der hohen Sendeleistung? Und warum wurden keine Probleme bekannt, als noch analog auf Kanal 5 Fernsehgefunkt wurde? Welche Betriebsfunker? Das liest sich, als wären große Teile des Betriebsfunks betroffen?


    Zitat

    Original von DG7GJ
    Mach dir nix draus, wenn man sich für eine Thematik interessiert geht das lernen fast von alleine. :)


    Na-ja, nicht wenn der Kopf vorher zum Rauchen anfängt... :gg:


    Zitat

    Original von DG7GJ
    Und um zu einer funktionierenden Funkfrequenz kommt man nur durch hardcore Intermodulationsberechnung ALLER vor Ort sendenden Funksignale.


    Ohje, das kannste vergessen. Die Rundfunk-Frequenzen sind ja zwar allgemein bekannt. Die BOS-Richtfunkfrequenzen könnte man relativ einfach rauskriegen. Auch die Mobilfunkfrequenzen. Aber was ist mit dem Richtfunk für TETRA, Mobilfunk oder der Bundeswehr? Und dann gibts noch so viel mehr Richtantennen, bei denen ich ja noch nicht einmal weis, wofür die genutzt werden...


    Da kann ich mir ja gleich 'nen neuen Breakerhügel suchen... ;totlach;


    Zurück zum Thema...


    Ich arbeite mich gerade durch die von Dir mitgegebenen Funkgeräte-Bezeichnungen. Im Moment bin ich immer noch beim erstgenannten Funkgerät (Motorola GM900). Das Teil würde mir sofort gefallen. Die 16 Kanäle wären noch nicht einmal ein Problem. In eBay bekommt man die Funkgeräte selbst sogar recht billig. Aber ich glaub, alles was man zum Programmieren braucht, wird teurer sein als das Funkgerät selbst.


    Errinnert mich an die EPSON-Drucker. Da kostet der Drucker selbst 30 Euro. Während ein 4er Pack Tintenpatronen 45 Euro kostet...


    Die genannten Vertex-Standard Geräte werden wohl noch produziert, oder? Sonst würden sie doch nicht so auf der Hersteller-Seite präsentiert? Die Geräte werden dann wohl vermutlich sehr teuer sein, oder? Bei eBay hab ich nichts gefunden.


    So, ich haben fertig für heute...! Das Funken deckt all die Fächer ab, die ich zu meiner Schulzeit gehasst habe: Mathematik, Physik und Technik. Vielleicht auch deshalb raucht mir heute der Kopf... Whaha... :huch;


    73, Michi

  • Hallo!


    Zitat

    Original von 13DBF44
    Das habe ich mitbekommen, aber nicht verstanden. Das liegt daran, wegen den nur 200 KHz Abstand!? Dass dann selbst teure BOS-Geräte überfordert werden, wegen der hohen Sendeleistung? Und warum wurden keine Probleme bekannt, als noch analog auf Kanal 5 Fernsehgefunkt wurde? Welche Betriebsfunker? Das liest sich, als wären große Teile des Betriebsfunks betroffen?


    Das ist ein Thema, welches kaum erschöpfend angekratzt werden kann im Rahmen eines Teilzitierten Forumsbeitrages...da könnt man Bücher drüber schreiben..:-)


    Bei den Problemen mit den BOS-Geräten handelt es sich um ein zweigleisiges Problem.
    Das Hauptproblem liegt definitiv schonmal darin das da ein Störsignal über die Antenne kommt, welches unter den Platzverhältnissen eines transportablen oder auch mittels PKW mobilen Funkgerätes schlichtweg nicht rausgefiltert bzw. brauchbar gedämpft werden kann.
    Dazu wären mehrere Fullsize-Topfkreise nötig, die einen durchschnittlichen Kombi-Kofferraum füllen würden.


    Dieses Hauptproblem besteht neben den BOS auch bei allen anderen 2m Betriebsfunk und sogar Rundfunkgeräten. Simple Übersteuerung.


    Das zweite Nebenproblem speziell bei BOS hat was mit dem geringen Frequenzabstand zu tun:
    Ein hochwertiger, großsignalfester Empfänger braucht einen möglichst linear arbeitenden Oszillator. Sowas kann man bauen, professionelle Kurzwellengeräte jenseits der 10.000€ haben sowas konsequent drinn.
    Solche hochgezüchteten - "optimierten" - Oszillatoren sind grundsätzlich schmalbandig und brauchen relativ viel Strom.
    Bei VHF-Funkgeräten will man aber gerne einen Oszillator haben, welcher möglichst breitbandig arbeitet, sehr flink ist, und speziell bei Handfunkgeräten auch möglichst wenig Strom verbraucht.
    Solche Oszillatoren sind dann eben in einigen anderen Parametern eben schlechter als besonders hochgezüchtete Oszillatoren.
    Auf den oberen BOS-Kanälen ist es in erster Linie das Seitenbandrauschen der in den Geräten verwendeten Oszillatoren welche das Zweitproblem verursachen.
    Das führte bei allen 2m BOS-Geräten zu einem frequenzabhängigen Störverhalten des Empfängers. Je höher die Kanalzahl, umso geringer war der Abstand zu DAB+, destso stärker war der Störeffekt.


    Dann das Thema DAB+ / Analoge TV-Nutzung:
    Bei der analogen TV-Ausstrahlung handelte es sich um ein komplexes Mischsignal, welches jediglich vier wirklich prägnante Peaks aufwies.
    Der Bildträger, der Farbträger, sowie die zwei Tonträger für Links+Rechts bzw. Mono + 2-Kanal-Ton.
    Der Rest zwischen den Peaks, immerhin eine Gesamtbandbreite von 7MHz, enthielt keine statischen/permanenten Träger mehr, sondern nur noch dynamische (Bild-) Modulation mit deutlich schwächerer Energie.


    Wenn also in Einzelfällen ein analoges TV-Signal irgendeinen Funkdienst gestört hatte, war es in aller Regel eine Intermodulation mit einer der vier Trägersignale des TV-Senders. Es reichte vollkommen wenn man den gestörten Funkdienst dann einfach um ein paar Kanäle verschob, um die Intermodulation zu verhindern.


    Bei DAB hingegen hat man es, wie übrigens bei allen digitalen Rundfunkformaten (DVB-T/C/S) mit breitbandigen Digitalpaketen zu tun, die ihre erlaubte Kanalbreite sowie die erlaubte Sendeleistung permanent voll ausfüllen und ausnutzen. Es sind keine 1 oder 4 diskrete Peaks mehr, sondern eher ein extremes Rauschen definierter Bandbreite, aus analoger Sicht eher erklärbar als "unendlich viele Träger".


    So, und nun zum Thema Betriebsfunk:
    Ob und vor allem wie stark ein Betriebsfunknetz betroffen ist, hängt in erster Linie von zwei Faktoren ab:
    1.: Wie stark ist das Störsignal tatsächlich am Empfänger?
    2.: Wie gut steckt das Funkgerät dieses Signal wech?


    Die wirklich schlimmen Effekte haben 2m Betriebsfunker also dort, wo auch die Störfeldstärke immens ist, also am Senderstandort bis 1-2Km Radius.
    Punkt 2 ist eben abhängig von der Hardware:
    Um z.B. die aktuelle Motorola professional-Familie (GM340/360/380) zu beeinträchtigen, muss man schon verflucht dicht ran an soeine DAB-Schleuder. Die Handfunkgeräte GP340/360/380 sind da schon bissel anfälliger.
    Aber um mal ein paar Gerätetypen zu nennen die mir aufgefallen sind mit solchen Problemen - bei den meißten war es mit vorher schon klar:


    Motorola CM340/360 - selbst noch 8Km und mehr um einen DAB-Sender vollkommen überfordert. Ebenso bei Handfunkgeräten die CP040 VHF.
    Sowie alles was es so an AFU-Geräten und Scannern gibt.
    Selbst beine Yaesu FT-8900R hört bereits zwischen 146-150MHz kaum noch was, zwei AFU-Relais die bislang absolut rauschfrei empfangen wurden sind seit DAB+ deftig angeschlagen.


    Will ich hier in meiner Funkwerkstatt noch irgendwas auf dem 2m Band in "brauchbar" empfangen, geht das momentan nur mit einer ordentlichen GM3x0. (Bin knapp 1,xKm Luftlinie vom DAB+ Sender entfernt.)


    Zitat

    Original von 13DBF44


    Ohje, das kannste vergessen. Die Rundfunk-Frequenzen sind ja zwar allgemein bekannt. Die BOS-Richtfunkfrequenzen könnte man relativ einfach rauskriegen. Auch die Mobilfunkfrequenzen. Aber was ist mit dem Richtfunk für TETRA, Mobilfunk oder der Bundeswehr? Und dann gibts noch so viel mehr Richtantennen, bei denen ich ja noch nicht einmal weis, wofür die genutzt werden...


    Für einen einfachen Scanneruser nicht witschaftlich machbar, gebe dir da recht. Im Professionellen Bereich greift man für sowas zu Spektrumanalyzer:


    http://www.willtek.com/german/products/gp/9100



    Zitat

    Original von 13DBF44
    Da kann ich mir ja gleich 'nen neuen Breakerhügel suchen... ;totlach;


    Als "Breakerhügel" kommt generell kein Fernsehturm o.ä. bestückter und verseuchter Senderstandort in Frage.
    Denn unter einem "Breakerhügel" verstehe ich einen Ort, wo Hobbyleute mit ihren Hobbygeräten hinfahren/laufen können um aufgrund des guten Standortes eben maximale Reichweite erzielen können.
    Genau das geht aber nicht an Senderstandorten die bereits mit zig leistungsfähigen Sendern bestückt sind und kräftig Feldstärke produzieren.
    Um da als "Breaker" seine Geräte entsprechend aufrüsten zu können um in solch einem Umfeld erfolgreich "mitspielen" zu können, braucht es massive finanzielle Mittel und eine gehörige Portion Freaktum.


    Zitat

    Original von 13DBF44
    Ich arbeite mich gerade durch die von Dir mitgegebenen Funkgeräte-Bezeichnungen. Im Moment bin ich immer noch beim erstgenannten Funkgerät (Motorola GM900). Das Teil würde mir sofort gefallen. Die 16 Kanäle wären noch nicht einmal ein Problem. In eBay bekommt man die Funkgeräte selbst sogar recht billig. Aber ich glaub, alles was man zum Programmieren braucht, wird teurer sein als das Funkgerät selbst.


    Hehehe...also eine originale RIB-Box von Motorola liegt so um die 300 Euro, das Kabel zur GM900 kommt dann noch oben drauf.


    Man kann sich speziell für den Hobbybereich diese Sachen auch selber basteln....:


    http://www.agh-technik.bravehost.com/unirib.gif
    http://www.agh-technik.bravehost.com/gm900.gif


    Aaaber: Nur mit anständiger Platine, sauberer, stabiler Verarbeitung.
    Denn irgendwo in der RIB ein Wackelkontakt oder ähnlichen Fehler, und die Warscheinlichkeit ist hoch das ein gerade zu programmierendes Funkgerät einen kompletten Dachschaden bekommt.


    Die nötige Programmiersoftware zu solchen Geräten ist kaum noch legal zu erwerben - und wenn dann zu horrenden Preisen.


    Zitat

    Original von 13DBF44
    Errinnert mich an die EPSON-Drucker. Da kostet der Drucker selbst 30 Euro. Während ein 4er Pack Tintenpatronen 45 Euro kostet...


    Der Vergleich hinkt:
    Man darf nicht vergessen das es sich eben nicht um illegale Schwarzfunkergeräte handelt, sondern um professionelle Geräten die eine saubere Trennlinie zwischen User (Endanwender) und Administrator (Funkwerkstatt) ziehen.
    Der Endanwender (User) darf am Gerät nur soviel einstellen, wie die Genehmigungsurkunde erlaubt. Ein Programmierset womit man das entsprechend der Genemigungsauflagen einstellen kann, braucht nur die Funkwerkstatt.
    Werden solche Geräte im Professionellen Bereich ausgemustert und gelangen z.B. über eBay bei Hobbyleuten, ist diese Trennung der Geräte nicht einfach löschbar. Diese Trennung zwischen User und Admin ist fest im Design solcher Geräte verankert.


    Zitat

    Original von 13DBF44
    Die genannten Vertex-Standard Geräte werden wohl noch produziert, oder? Sonst würden sie doch nicht so auf der Hersteller-Seite präsentiert? Die Geräte werden dann wohl vermutlich sehr teuer sein, oder? Bei eBay hab ich nichts gefunden.


    Die Teile sind nicht nur aktuell, sondern quasi noch taufrisch!
    Die Marke Vertex-Standard ist schon seit Jahren einer der "Big Player" im Betriebsfunkbereich. Ganze Behördenfunknetze in Asien, Australien, USA wurden von denen ausgestattet.
    Das man nun seit etwa zwei Jahren auch diese Geräte hier in Europa kaufen kann liegt daran das Motorola selber diese Geräte in Europa vermarktet.
    Und zum Thema "Neu=Teuer"...:
    Es handelt sich um sehr moderne und an heutige Anforderungen entsprechend durchdachte Betriebsfunkgeräte, die zu einem nie geahnten Kosten/Nutzen-Faktor erhältlich sind.


    Der normale Betriebsfunk ist z.B. bereits mit der kleinsten Geräteklasse vollkommen abgedeckt:
    Ein VX-231 Handfunkgerät bietet für ca. 160€ ähnlich viel, teilweise sogar noch deutlich mehr als ein deutlich größeres, schwereres GP340 welches neu kaum für weniger als ~450€ zu haben ist.


    Bei Mobilgeräten ist es die VX-2100 für ~230€ die deutlich mehr durchdachte Funktionalität bietet als die vergleichbare GM340 die eher so ab 400€ anfängt.


    Und es ist nicht nur die Preisgestaltung neben der durchdachten Funktionalität weswegen Vertex-Standard seit Einführung schlagartig zu einem Verkaufsschlager in Europa wurde.
    Nö, auch die Administratorseite ist völlig anders aufgebaut.


    Wer als Hobbymensch zum ersten mal vor einer programmiersoftware von Motorola, Bosch, Icom usw. sitzt ist völlig natürlich erstmal überfordert.
    Bei Vertex-Standard hingegen hat man bereits nach dem Programmstart sofort die wichtigsten Einstellungen in einer übersichtlichen Tabelle vor sich.
    Das erste mal wo man wirklich sagen kann, das eine Funkgeräte-Programmiersoftware tatsächlich "intuitiv" bedienbar gelungen ist.
    Das nötige Programmierzubehör ist auch bei Vertex-Standard nötig, allerdings kostet das alles zusammen (RIB+Kabel+Software) weit unter 100EUR!


    Von daher sind einige größere Modelle von Vertex-Standard durchaus bereits unter Funkamateuren relativ beliebt.
    Die Performance liegt deutlich über denen der üblichen AFU-Geräte, zusätzlich ist dann generell noch 5-Ton mit drinn. Und bei der ganz neuen VX4xxx-Serie hat man sogar bis zu 50W Sendeleistung und das Digitalprotokoll MDC1200 als vollstänndige Selektivrufausführung mit drinn.


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

    • Offizieller Beitrag

    So, jetzt hab ich mal Zeit gefunden zum Antworten... k99wink


    Im Moment fress ich Dir voll aus der Hand. Und das tue ich dabei sogar ganz gerne. Ich finds einfach toll, wie du mir die Mühe machst und solch großen Beiträge aufstellst und mir alles ausführlich und verständlich erklärst. Opferst ja Deine Freizeit. Dabei kennst du mich nicht. Ich kenne Dich nicht. Und dennoch... Einfach nur super! Vielen Dank!!! :)


    Darf ich noch zwei Fragen zu DAB+ und DVB-T stellen? Das interessiert mich schon sehr im Moment. Schon alleine deshalb, weil als ich die Gelegenheit hatte einen Fernsehturm zu besteigen, ich im inneren des Turms die ganze Technik und diese ultra-fetten Koaxialkabel, welche sich da Richtung Turmspitze schlängelten, bewundern durfte.

    • Wie äußern sich diese DAB+ Störungen am gestörten Funkgerät? Würde ein S-Meter ausschlagen? Akustisch irgendwelche Störgeräusche? Oder schwächt es das Signal aus Sicht des überforderten Empfängers ab (sprich es kommt zum Rauschen, als wäre das Signal schwach)? Oder wie kann man sich das vorstellen?
    • Hier in Aalen sowie in Stuttgart wird DVB-T u.a. auf 490 MHz abgestrahlt. Nun habe ich beobachtet, dass sich viele klassische 70cm Betriebsfunkgeräte über 470 MHz hinaus programmieren lassen. Ideal für die Rundfunk-Betriebsfunker. Aber nimmt man ihnen nicht die Chance klassische Betriebsfunkgeräte in diesem Bereich zu nutzen, wenn ein starker 50 kW DVB-T Sender auf 490 MHz abgestrahlt wird!?
      [/list=1]
      Okay, jetzt zum eigentlichen Betriebsfunk-Thema.
      [list]
    • Zuerst zum Motorola GM900: Okay, Original-Programmierzubehör streiche ich mal, das ist wohl zu teuer. Nun habe ich bei eBay ein Programmierkabel gefunden. 30 Euro. Schau selbst, gib die Artikelnnummer 230676773166 in das Suchfeld bei eBay ein. Was ist davon zu halten? Laut Anbieter wird keine RIB-Box benötigt!? Was mir etwas aufstößt, ist der USB-Anschluss. Was mir Google so ausspuckt ist die Programmiersoftware ein DOS-Programm. DOS unterstützt aber kein USB. Auch nicht jedes Windows-Betriebssystem. Läuft die Software stabil auf Windows 98/ME - oder gar Windows XP?
    • Also von den Vertex-Standard Geräten bin ich ja jetzt wirklich angetan. Bin wirklich sprachlos wie günstig die Teile sind. Inkl. aller Argumente die du mir da aufgetischt hast. Klingt wirklich seeeehr viel versprechend. Ich glaube davon werde ich mir eins zulegen. Müsste mir nur überlegen, ob es ein VHF oder ein UHF-Gerät werden soll. Da bin ich noch unentschlossen. Dazu habe ich weitere Fragen:
    • Bei uns ist 70 Zentimeter-Band Richtfunk ziemlich verbreitet. Auch die BOS nutzt diesen. Diesen Richtfunk, den ich meine arbeitet von 410,0 MHz bis 410,8 MHz (UB) und von 420,0 MHz bis 420,8 MHz (OB). Es wird ein permanenter Träger ausgesendet. Fehlt dieser Träger ist, ist das der Indikator, dass das Richtfunksystem nicht arbeitet. Ist der Kanal frei, wird ein ~ 3300 Hz Ton gesendet. Ist der Kanal belegt (während einer Sprach- oder Datenübertragung), schweigt der Ton. Wird der Kanal wieder frei, wird der Ton wieder ausgesendet. Vielleicht errinnerst du Dich noch an diesen Thread: http://www.nobikom.de/wbb2/thread.php?threadid=7013. Lässt sich ein Vertex-Standard nun so programmieren, dass es das Kanalpaar (z.B. 410,63 MHz und 420,63 MHz) durchscannt, nicht hält, auch wenn ein Träger anliegt. Und erst stoppt und den Lautsprecher aufmacht, wenn kein ~ 3300 Hz Ton ausgesendet wird? Weist wie ich das mein!?
    • Um rauszufinden welches Gerät sich für mich persönlich mehr lohnt, ein VHF oder ein UHF Gerät, muss ich auf Sendersuche gehen. Und das mit 08/15 Scanner und den bekannten starken Aussendungen. Ich überleg mir, wie ich das managen könnte. Wie sieht es mit Richtantennen aus? Denn ich hab quasi nur die Möglichkeit aus einer Richtung zu empfangen, und die liegt in einem wirklich schmalen Bereich bei 180 °C. In die anderen Richtungen bin ich extrem eingeschränkt durch Hügel direkt vor meiner Nase, die 60 bis 100 Meter höher liegen als mein QTH. Auf 140 °C liegt der starke Fernsehturm. Würde 'ne Richtantenne in Richtung 180 °C die starken Rundfunksignale aus 140 °C eher noch anziehen, oder könnte man damit die starken Signale ausblenden? Oder ist das sowieso alles zwecklos bei einem Fernsehturm vor der Haustüre?


    73, Michi

  • Hallo Michi!


    Zitat

    Original von 13DBF44
    Im Moment fress ich Dir voll aus der Hand. Und das tue ich dabei sogar ganz gerne. Ich finds einfach toll, wie du mir die Mühe machst und solch großen Beiträge aufstellst und mir alles ausführlich und verständlich erklärst. Opferst ja Deine Freizeit. Dabei kennst du mich nicht. Ich kenne Dich nicht. Und dennoch... Einfach nur super! Vielen Dank!!! :)


    Holla...ich lass mir nicht aus der Hand fressen..:-)
    Ich versuche eben nur Aufklärung in meinem Bereich zu treiben.
    Das empfinde ich auch als immer wichtiger werdend, weil das Haifischbecken "Funkspektrum" nämlich von Jahr zu Jahr chaotischer wird.
    Man glaubt ja gar nicht wieviel sicherheitsrelevante Sprechfunkverbindungen inzwischen auf PMR446, Freenet, teilweise sogar noch LPD ablaufen. Wieviel Schwarzfunker in koordinierten Frequenzbändern ihr Unwesen treiben...und zu allem Überfluss steigen die Störungen von Rundfunk und Unterhaltungselektronik extrem an.
    Das 4m Band der BOS ist in manchen Wohngebieten kaum noch störungsfrei mittels Handfunkgerät oder FME empfangbar, das 2m Band krankt an DAB+ usw...
    Zu schnell kommt das Vorurteil herrauf, das die Ursache in der "veralteten analogen Technik" läge und das mit "digitaltechnik alles besser" wird.


    Solche Behauptungen sind sträflich blauäugig...man muss nur mal schauen wie störsicher denn heutige DVB-T Empfänger sind, wenn nebenan eine 70cm Betriebsfunk- oder Personenrufanlage steht.


    Zitat

    Original von 13DBF44
    [*]Wie äußern sich diese DAB+ Störungen am gestörten Funkgerät? Würde ein S-Meter ausschlagen? Akustisch irgendwelche Störgeräusche? Oder schwächt es das Signal aus Sicht des überforderten Empfängers ab (sprich es kommt zum Rauschen, als wäre das Signal schwach)? Oder wie kann man sich das vorstellen?


    Die Störungen bewirken das ein Nutzsignal etwas schwächer empfangen wird (weil der Vorverstärker unter der Decke klebt).
    Weitaus stärker als die Abschwächung wirkt aber die Störmodulation - selbst wenn das Nutzsignal noch einen ausreichend hohen Nutzpegel mitbringt, wird die Modulation extrem überrauscht.
    Hat man also einen Empfänger mit S-Meter, gibt das ein widersprüchliches Bild: Nutzsignal kann sehr guten Ausschlag haben, anhören tut es sich aber als ob man für einen schwachen Sender die Rauschsperre aufgedreht hat.


    Ein "Eigengeräusch" woran man DAB+ erkennen könnte gibt es nicht.
    Es ist halt ein breitbandiges Rauschen wie alles was digital mit höhreren Bandbreiten (DVB, LTE, WLAN) rumfunkt.



    Zitat

    Original von 13DBF44
    [*]Hier in Aalen sowie in Stuttgart wird DVB-T u.a. auf 490 MHz abgestrahlt. Nun habe ich beobachtet, dass sich viele klassische 70cm Betriebsfunkgeräte über 470 MHz hinaus programmieren lassen. Ideal für die Rundfunk-Betriebsfunker. Aber nimmt man ihnen nicht die Chance klassische Betriebsfunkgeräte in diesem Bereich zu nutzen, wenn ein starker 50 kW DVB-T Sender auf 490 MHz abgestrahlt wird!?


    Nun, die wenigsten normalen 70cm Geräte eigenen sich für Lückenfunk.
    Im Allgemeinen benötigen Lückenfunker die volle Bandbreite bis 520MHz, was nur entsprechende UTV-Versionen schaffen.
    Das hat was damit zu tun das die Rundfunkanbieter in diesem Frequenzbereich nicht nur den Regiefunk im Studio abdecken, sondern frei nach Schnauze (bzw. Anforderungen) sich mal eben was basteln was gerade so benötigt wird.
    In allen SNG's gibt es verschiedene 19" Racks in solcher Konfiguration:


    http://www.funktechnik-hueser.de/Einzelstuecke.html


    Es sind immer zwei Geräte des gleichen Bandes, jeweils für 4m, 2m und eben 70cm/UTV.
    Die Besonderheit ist das auf 4m und 2m genormte Duplexabstände (9,8MHz und 4,6MHz) verwendet werden, wärend im UTV-Bereich kein fester Duplexabstand definiert ist. Im UTV-Bereich beträgt der Duplexabstand ca. 7MHz und Vielfache davon (14MHz, 21MHz).
    Für Uplink und Downlink werden also unterschiedliche TV-Kanäle (analog) verwendet.
    Die VVnöbL gibt Auskunft welchen Abstand man zu analogen und zu DVB-T Sendegebieten einhalten muss.


    Was die Großsignalproblematik im UTV-Bereich angeht:
    Dort werden nur regionale Kleinfunknetze betrieben, teilweise mit überdimensionierten Leistungen. Ein Fernsehstudio oder eine Straßenkreuzung mit 6W mobil und 2,5W Handfunkgeräte bekommt man allemal abgedeckt.
    Wenn es um weitere Strecken geht, z.B. SNG<->Studio wird das auf 4m und 2m gestrickt - oder heutzutage auch gleich huckepack mit über den geostationären Transponder geschickt.


    Zitat

    Original von 13DBF44
    [*]Zuerst zum Motorola GM900: Okay, Original-Programmierzubehör streiche ich mal, das ist wohl zu teuer. Nun habe ich bei eBay ein Programmierkabel gefunden. 30 Euro. Schau selbst, gib die Artikelnnummer 230676773166 in das Suchfeld bei eBay ein. Was ist davon zu halten? Laut Anbieter wird keine RIB-Box benötigt!? Was mir etwas aufstößt, ist der USB-Anschluss. Was mir Google so ausspuckt ist die Programmiersoftware ein DOS-Programm. DOS unterstützt aber kein USB. Auch nicht jedes Windows-Betriebssystem. Läuft die Software stabil auf Windows 98/ME - oder gar Windows XP?


    Hehehe...dumme Sache das:
    Jawoll, das originale Motorola GTF374A taugt neben der GM3x0 auch für GM900 und GM950, ebenso GM1200/GM1200E.
    Allerdings eben nur mit RIB-BOX.
    Wie man jedoch eine GM900 über USB unter DOS zuverlässig programmieren soll, kann warscheinlich nicht mal dieser Händler sagen.


    Andererseits bekomme ich regelmässig Geräte auf den Tisch, die mittels solchen USB-Kabeln teilweise derart zugerichtet wurden, das ich die auch nur noch bekreuzigen kann.
    Zuletzt vor ein paar Wochen sogar eine CM340 wo im Prozessor nen Bit schief saß:
    Im Bootstrapmode startete die CPU automatisch die Flash-Löschroutine und bootete dann vom noch garnicht komplett gelöschtem Flash.


    Sowas bekommt man mit USB-Kabeln hin...oder halt mit Blitzeinschlägen.


    Zitat

    Original von 13DBF44
    [*]Also von den Vertex-Standard Geräten bin ich ja jetzt wirklich angetan. Bin wirklich sprachlos wie günstig die Teile sind. Inkl. aller Argumente die du mir da aufgetischt hast. Klingt wirklich seeeehr viel versprechend. Ich glaube davon werde ich mir eins zulegen. Müsste mir nur überlegen, ob es ein VHF oder ein UHF-Gerät werden soll. Da bin ich noch unentschlossen.


    Das ist eben immer eine regionale Sache. Bezüglich Betriebsfunk hier im Ruhrgebiet ist es auf 70cm richtig ruhig im Vergleich zu 2m, wo alles aus den Nähten platzt. Selbst auf den exklusiven Taxi-Notrufkanal den es seit einigen Jahren gibt fahren einige Taxizentralen ihren normalen Taxifunkbetrieb!


    Zitat

    Original von 13DBF44
    [*]Bei uns ist 70 Zentimeter-Band Richtfunk ziemlich verbreitet. Auch die BOS nutzt diesen. Diesen Richtfunk, den ich meine arbeitet von 410,0 MHz bis 410,8 MHz (UB) und von 420,0 MHz bis 420,8 MHz (OB). Es wird ein permanenter Träger ausgesendet. Fehlt dieser Träger ist, ist das der Indikator, dass das Richtfunksystem nicht arbeitet. Ist der Kanal frei, wird ein ~ 3300 Hz Ton gesendet. Ist der Kanal belegt (während einer Sprach- oder Datenübertragung), schweigt der Ton. Wird der Kanal wieder frei, wird der Ton wieder ausgesendet. Vielleicht errinnerst du Dich noch an diesen Thread: http://www.nobikom.de/wbb2/thread.php?threadid=7013. Lässt sich ein Vertex-Standard nun so programmieren, dass es das Kanalpaar (z.B. 410,63 MHz und 420,63 MHz) durchscannt, nicht hält, auch wenn ein Träger anliegt. Und erst stoppt und den Lautsprecher aufmacht, wenn kein ~ 3300 Hz Ton ausgesendet wird? Weist wie ich das mein!?


    Nein, das schafft kein normales Betriebsfunkgerät von der Stange.
    Ich weis aber das es zum Teleport 9 mal eine ZBF-Firmware gab.
    Der ZBF war ja auch soein System mit ekelhaften Permanentpiepston.
    Was man aber machen könnte, wenn man sowas denn unbedingt scannen wollte:


    Aktuelle Mobilgeräte von Motorola und Vertex bieten die Möglichkeit bis zu 16 Kanäle über einen externen Kanalbus an zu steuern.
    Dafür werden vier digitale GPIO's als Kanalbus konfiguriert, welche dann z.B. mit einem TTL-Hexzähler bis zu 16 Kanäle umschalten können.
    Man kann sich also - wenn man denn unbedingt will, einen HEX-Zähler hernehmen, wie z.B. einen halben 74HC393 und den z.B. mittels NE555 langsam takten (so 1Hz, evtl. auch schneller nach Bedarf).
    Mit einem NE567 kann man dann am NF-Ausgang schauen ob ein 3300Hz-Signal anliegt - und den NE555 stoppen wenn diese 3300Hz nicht mehr ausgewertet werden (weil eben gerade gesprochen wird).


    Kann man notfalls auf einem Stück Lochrasterplatine frei verdrahten.



    Zitat

    Original von 13DBF44
    [*]Um rauszufinden welches Gerät sich für mich persönlich mehr lohnt, ein VHF oder ein UHF Gerät, muss ich auf Sendersuche gehen. Und das mit 08/15 Scanner und den bekannten starken Aussendungen. Ich überleg mir, wie ich das managen könnte. Wie sieht es mit Richtantennen aus? Denn ich hab quasi nur die Möglichkeit aus einer Richtung zu empfangen, und die liegt in einem wirklich schmalen Bereich bei 180 °C. In die anderen Richtungen bin ich extrem eingeschränkt durch Hügel direkt vor meiner Nase, die 60 bis 100 Meter höher liegen als mein QTH. Auf 140 °C liegt der starke Fernsehturm. Würde 'ne Richtantenne in Richtung 180 °C die starken Rundfunksignale aus 140 °C eher noch anziehen, oder könnte man damit die starken Signale ausblenden? Oder ist das sowieso alles zwecklos bei einem Fernsehturm vor der Haustüre?


    Hmpf...keine leichte Sache das.
    Liegt denn überhaupt ein interessantes Gebiet in Richtung 180°, also eine Großstadt oder so?
    Wenn in 180° deine Wunschrichtung ist und der Fernsehturm in 140° steht, liegen da ja nur schlappe 40° zwischen.
    Das heißt du bräuchtest eine sehr, sehr scharf bündelnde Richtantenne, mit einer Halbwertsbreite von möglichst weit unter 80...60°.


    Auf 2m kaum zu machen, da braucht's schon Langyagis mit mehreren Wellenlängen an Boomweite.
    Auf 70cm könnte was gehen in "handlicher".
    Aber bedenke das Richtantennen auch eine nicht unerhebliche Investitionsschwelle darstellen. Kommerzielle 70cm-Yagis kosten schon mehrere hundert Euros. Afu-Yagis sind meißt schmalbidig optimiert, was dann oberhalb 450-460MHz für extreme Nebenzipfel sorgen kann.


    Nach Beschreibung deiner geographischen Situation frage ich mich ob sich "Scannerhobby" überhaupt lohnt. Denn wenn man mal von BOS und EVU's absieht, spielt weit über 90% aller Sprechfunkanwendungen im Simplexbetrieb ohne Relais. Selbst bei den BOS ist das was über Relais läuft nur ein eher kleiner Teil der Gesamtkommunikation.
    Wolle man davon was nennenswert mitbekommen, müsse man auf einer der Berge nebenan wohnen..:-(


    Aber vielleicht hilft dir ja mein Eindruck:
    Seit nun drei Jahren mache ich jährliche Frequenzbelegungsauswertungen, meißt immer im Frühjahr.
    Für Dortmund und Nachbarstädte (bis Kreis Borken/Münsterland/Gelsenkirchen/HSK) gilt zusammengefasst bisher:
    Auf 70cm - wenn man sowas wie Bündelfunk, Amateurfunk und PMR446 ignoriert, absolute Stille. In den letzten drei Jahren zwischen 3 und 6 häufig genutzte Kanäle im Betriebsfunkbereich.
    Auf 4m noch krasser - abgesehen von BOS sowie bissel Rangierfunk der Bahnen gerade noch zwei superselten genutzte EVU-Kanäle.


    Ganz anderes Bild hingegen auf 2m.
    Die Bereiche Taxi, Mietwagen, Kleinfunk, Nahverkehrsbetriebe sowie Gemeinschaftsfrequenzen der ehemaligen Bedarfsträgergruppe C (Bauunternehmen ~158MHz) absolute überfüllung. Nicht ein einziger Kanal in diesen Gruppen, der hier in Dortmund wirklich still ist über Hochantenne.
    Bei den Gemeinschatsfrequenzen der ehemaligen Bedarfsträgergruppen A+B hat man es mit seltenen aber zahlreichen Betrieb zu tun. Alle umliegenden Kanalgruppen der Zuteilungsgebiete rege Aktivität.
    Was in den letzten Jahren immens ausgebaut wurde auf 2m sind Sprechfunknetze der Autobahnmeisterreien und Straßendienste. Ein ganzer Schwung Duplexkanäle den die seit kurzem mitnutzen dürfen (ehemals nur für Hafenbehörden vorgesehen) und fleissig Relais neben Autobahnen aufgebaut haben.


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

    • Offizieller Beitrag

    Ja, mein Standort hat, aus Sicht meiner Hobbys, einen positiven wie auch negativen Effekt. Was das Funken angeht einen deutlich negativen, während bei der Hobbygärtnerei wärmeliebende Gewächse wie Tomaten, Paprika, Chili's, Auberginen oder Melonen bedingt durch die geschützte Lage bestens gedeiht. Im Umkehrschluss hätte ich auf den Anhöhen die besseren Empfangsbedingungen, aber das Gemüse & Obst gedeiht weniger gut. Das ist auch der Grund warum ich mich beim einen Hobby bereits mit Genetik und Pflanzenzüchtung beschäftige, während ich beim anderen Hobby noch nicht mal richtig weis wie man 'ne Stehwelle einstellt. Obwohl ich beide Hobbys etwa zeitgleich gestartet habe...


    ... aber es wäre mir wohl schon viel gewonnen, wenn ich 'nen vernünftigen Empfänger hätte.


    Dabei ist mir schon auch klar, dass ich nicht viel zu erwarten habe. Einerseits weil ich hier in keiner Stadt wie Dortmund lebe. Zum anderen die geographische Lage. Deshalb meinte ich ja auch ein Motorola mit 16 Kanälen würde mir reichen. Nur sollte der dritte Hindernis-Faktor verschwinden, soweit wie möglich, und das ist der starke Fernsehturm. Damit wenigst die Handvoll Frequenzen hier empfangbar werden.


    Ich hab die geographische Lage mal grafisch:



    Richtung Westen gibt es kaum bis keine nennenswerten Frequenzen. Anders in Richtung Süden, da ist es sehr interessant. Aber beide Richtungen sind wie ein Flaschenhals, schmales Flusstal...


    Ich hätte hier noch drei TV-Richtantennen auf dem Dachboden. Ob man mit denen was anfangen kann? Die eine läuft schon einmal ganz schäps auf ~ 750 MHz. Aber vielleicht die anderen beiden!? Die eine ist auf Kanal 8 (199 MHz), die andere auf Kanal 21 (474 MHz) eingestellt. Nur so als provisorische Lösung!?


    Ich habe meine drei Geräte noch einmal unter die Lupe genommen. Den Alinco sowie den Uniden Bearcat sind wirklich der letzte Rotz. Aber das Icom Gerät macht garnicht mal so einen schlechten Eindruck. Leider nutze ich es kaum, weil es defekt ist. Es hat zwei Defekte. Defekt A: Die SMA-Buchse sitzt locker, ich muss mit dem Daumen die Aufsteckantenne kontinuirlich in eine bestimmte Richtung drücken, damit der Empfang stimmt. Das ist ziemlich unkomfortabel und irgendwann tut mir auch der Daumen weh. In dessen Folge ist auch Defekt B enstanden: Die Endstufe ist durch! Defekt A habe ich leider erst bemerkt, als es zu spät war, und Defekt B eingetreten ist. ()weissnixUw/


    Ich hatte das Gerät, ein Icom IC-E90 TriBand-Handfunkgerät, bereits bei einem Funktechniker. Dieser hat die kaputte Endstufe diagnostiziert. Leider war es ihm nicht möglich, eine neue aufzutreiben. Da er nicht spezialisiert auf Icom sei. Er meinte ich soll mich an einen Icom-Spezialisten aus Düsseldorf oder, ich glaube es war Berlin wenden. Aber bevor ich das tue, frage ich erstmal Dich, wie bei Dir die Möglichkeiten stehen? Auch in Hinsicht auf ein Vertex-Standard Funkgerät. Kann ich mich da auch an Dich wenden!? Schließlich gehöre ich wohl nicht zur Gruppe Deiner klassischen Kunden...


    73, Michi