Welche Basisantenne/Welcher Frequenzbereich

  • Hi Preppy!


    Zitat

    Original von Preppy
    Das Kabel müsste in Ordnung sein! Stehwellenverhältnis besser als < 1,2 somit gehe ich davon einfach mal aus.


    Nun, speziell bei Altanlagen und auch bei neuren die ich nicht selbst aufgebaut habe, gehe ich zunächst einmal von gar nix aus.
    Wieviel Dämpfung nu real solch ein Kabel hat ist bei den meißten Anlagen nur sehr aufwendig feststellbar.


    Wenn solch ein Kunde ankommt und beschwert sich nachvollziehbar über die Reichweite, teste ich die Antenne über einen Umweg:
    Antennenstandort und Antennentyp in Verbindung mit diversen Fixpunkten im Spektrum.
    Ich schaue dann z.B. im Falle von einer 2m Anlage auf die Pegel der diversen Taxizentralen, des Nahverkehrs usw.
    Es gibt reichlich Fixpunkte die man als Funktechniker für sein Tätichkeitsgebiet kennen sollte.
    Dieses Spektrum in Abhängigkeit mit Standort und Antennentyp betrachtet ergibt eine gute GO/NOGO-Entscheidung.


    Das VSWR alleine, gemessen am Fungerät, lässt dich z.B. nur erahnen wie etwa das VSWR direkt an der Antenne sein mag.


    Zitat

    Original von Preppy
    Wenn also, wie du meinst, ein 5/8 Lambda-Strahler zumindest empfangsseitig den Kabelverlust ausgleicht, wäre das DEFINITIV eine umsetzbare Möglichkeit. Wie schon gesagt, an der Antennenkabellänge ist nichts zu „rütteln“. Gegen eine Neueinrichtung bzw. Umrüstung unserer Funkzentrale, mittels GM340 und Major hätte ich nichts, ganz im Gegenteil... Ich denke aber, mein Chef spielt da mit Sicherheit nicht mit. LEIDER!


    Nun, grundsätzlich wirkt ein Antennengewinn sowohl sende als auch empfangsseitig. Die Möglichkeiten da aber was zu reißen sind auf 2m aber noch sehr gering (und kostspielig).


    Die genannte GP160 5/8 ist da noch mit Abstand das preiswerteste, liegt nur knapp über den Preis der Kathrein Sperrtöpfe und der Standard-GP.
    Aber überschätzte die 2dB nicht!
    Am Rande der Reichweite, sprich wenn ein Empfangssignal am Funkgerät so im Bereich -120dBm rumdümpelt, wären es mit solch einer 5/8tel auch nur schlappe -118dBm.


    Wie gesagt, so richtig was reißen kann man eher im 70cm Band.
    Also wenn man statt Standard 2dBi:
    http://www.kathrein.de/de/mcs/produkte/download/936037f.pdf


    ...die nur etwa doppelt so teure 7dBi mit ca. 1,8m nehmen kann:
    http://www.kathrein.de/de/mcs/produkte/download/936074.pdf


    Auf den Fahrzeugen dann nur 4dB-Antennen (z.B. K707823) und überall die Sendeleistung entsprechend runter schrauben.
    Wobei seit einigen Jahren, ähnlich wie im Afu, die beliebte ERP-Grenze von 9,xW angepeilt wird.
    Erlaubt sind auf 70cm bei den meißten Frequenzen nämlich 12W ERP, allerdings lohnen sich ab 10W nix mehr.
    Wo im Afu eine Standortanzeige reicht, braucht es im Betriebsfunk dann schon eine richtige Standortgenemigung. Bürokratisch, langwidrig, teuer...


    Zitat

    Original von Preppy


    Wenn Du wüsstest, was ich im da noch so an Funkgeräten, Bedienteilen etc. pp. gefunden habe...


    Bosch HFE-165 ca. 6 Stück. "weggelegt", weil vermutlich nur der Akku "fertig" war. Bosch kf-163 mindestens 10, ausgebaut und vermutlich gegen kf164 "getauscht". Von den 12 Watt HF-Hybridmodul-Endstufen "fliegen" hier noch zwei weitere "rum". Eine Bosch Kf163 digi-X programmiert auf 32 AFU-Frequenzen mit BTM-Prof. und Bedienteile ohne Ende... Ein GP320, was leider kein "Ton" mehr beim Einschalten von sich gibt...
    Der "Senior-Chef" war Funkamateur, ich denke daher stammt die Sammlung...


    Huch...sind die wenigstens alle abgemeldet, oder jucken diese Gebühren euren Betrieb nicht?
    Die HFE-165 taugen noch zum fertig machen und bereit halten als Reservegeräte.
    Die KF-163 sind soeine Sache. Ich bekomme immer nen Hals wenn ich beim Kunden sowas sehe...und bedenke was solche Kunden dafür damals zahlen mussten.
    Die 163-164 sind allerhöchstens mit einem BTM-Professional ansatzweise "interessant".
    Aber dennoch...will man da nur irgendwas eigentlich simples mit drann hängen, sucht man sich erstmal einen Wolf nach kompatiblen Steckern und lötet dann in einem riesigen Haufen an Schalt- und Verdrahtungsplänen.


    Nungut, solange solch Geräte noch angemessen funktionieren soll man sie weiter nutzen. Aber wenn da langsam ein richtiger Wurm rein kommt, ist es u.U. häufig preiswerter nach und nach diese veraltete Systemtechnik gegen moderne sachen zu ersetzen.
    Geräte die keine speziellen Sonderkabel mit >30, teils geschirmten Adern, brauchen.


    Sowas wie das GP320 halt.
    Strom, Antenne, und bei Bedarf ein paar übersichtliche Zubehörkontakte an den man alles findet, was man brauchen könnte.
    BTW: Wurde die GP320 schonmal nachgeguckt, wo sie genau ihr Wehwehchen hat?


    Zitat

    Original von Preppy
    Da Du mir immer mit Rat und Tat "zur Seite stehst", kann ich Dir das kf-163 digi-x mit den 32 AFU-Frequenzen gerne zukommen lassen, zumal ich NULL Verwendung dafür habe... CTCSS "beherrscht" es leider nicht. Somit kann DB0DO nicht "aufgetastet" werden. Vielleicht hast Du aber andere Verwendungen dafür...


    Hmm, danke für das Angebot. Aber eine Verwendung fällt mir dazu nicht wirklich ein. Bastelkiste für einen Jungamateur im OV vielleicht?
    Ne, die Sachen von Bosch wurden erst halbwegs interessant ab der 168/169 und so richtig erst mit der PR/MR Familie.


    Zitat

    Original von Preppy
    Falls eine 5/8 in "Betracht" kommt, wende ich mich DEFINITV wieder an dich...


    Gerne doch, am besten dann per eMail.


    BTW: Geht es bei euch nur um die mutmaßlichen 2dB Verlust an der Zentrale, oder eher um allgemeine Unzufriedenheit mit der Reichweite allgemein?
    Wenn letzteres müsste man mal analysieren wo das Problem genau liegt.
    Kleiner Tip aus Erfahrung:
    Häufig liegt's nicht wirklich an der Zentrale, sondern eher an den Fahrzeugen. Dort vornehmlich irgendwann mal ungünstig verlegte Antennenkabel (geknickt, gescheuert, zerquetscht) oder aber undichter Antennenfuß mit dem Ergebniss das Regenwasser Fuß und Kabel eindringt.


    Und wie du bereits selber erfahren musstest:
    Mit ein grßen Effekt hat die Unwissenheit der Anwender, die meinen nach hinten abgeschrägte Antennen sehen "cool" aus oder die sich einen Kehricht darum kümmern ob die Antenne vielleicht sogar flach auf dem Dach liegt.


    Haben eure Fahrzeuge denn noch diese S-Füße mit Flügelschraube?
    Standard wäre heute sowas hier:
    http://www.kathrein.de/de/car/…/download/9987148_025.pdf


    Der Fuß selber ist nicht knickbar, der Strahler ist biegbar, schnackt aber immer wieder in seine senkrechte Position.


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

  • Was ich angesichts der Diskussion immer noch nicht ganz verstanden habe:


    Warum wird 2-Meter immer noch von Betriebsfunkern gegenüber 70-cm so bevorzugt? Ich hantiere im Bahnfunk mit 4m, 2m und 70cm herum, und was immer noch am deutlich besten klappt ist 70cm. Wird einmal seit Jahr und Tag bei der DB als "Ortskanal" für den Bahnhofsfunk genutzt (Lok - Fahrdienstleiter oder Rangierer - Lok u.s.w., dabei kommen Feststationen, Mobilstationen und HFG's wild durcheinander zum Einsatz). Weiter hat unsere Privatbahnfirma für den firmeninternen Betriebsfunk eine Wanderfrequenz für 70cm lizensiert. Hier kommen fast ausschliesslich HFG's zum Einsatz. Klappt wunderbar, auch aus Fahrzeugen heraus oder wenn mal was im Weg ist. Und was ich noch sagen kann: Selbst auf der UHF-Wanderfrequenz habe ich noch selten Störungen durch andere Mitbenutzer gehabt. 2m dagegen ist da schon eine heiklere Sache. Auch sind die Antennen sperriger (wenn man einen vernünftigen Wirkungsgrad haben will). Und wenn ich auf der 2m-Frequenz anderer Verkehrsunternehmen funke, auf deren Strecken wir fahren, dann geht das nur mit Aussenantenne vernünftig. Von 4 Meter will ich lieber gar nicht reden - da sieht man den Kollegen an der Gegenstelle zuweilen eher Winken als das man ihn hört, wenn man mit einer Handfunke hantiert - gerade heute noch erlebt!


    Zumindest sofern irgendwo HFG's mit im Spiel sind (wenn auch nicht überwiegend, aber dann sollen ja auch die wenigen HFG's trotzdem funktionieren), dann halte ich aufgrund meiner Erfahrungen 70cm im Betriebsfunk für das optimale Band.



    Grüsse:
    Thomas

  • Hallo Thomas!


    Zitat

    Original von Troubadix
    Was ich angesichts der Diskussion immer noch nicht ganz verstanden habe:


    Warum wird 2-Meter immer noch von Betriebsfunkern gegenüber 70-cm so bevorzugt?


    Das hat vorwiegend historische Gründe.
    In den Anfängen des Betriebsfunk, sprich so 50-60'er Jahre war es mit den damaligen Transistoren und den sonstigen Bauteilen, die so gar nicht auf HF getrimmt waren, schon ein Kunstwerk von mehreren Jahren Entwicklungszeit ein brauchbares Funkgerät für 40~170MHz zu bauen.
    Siehe auch die alte TV-Rundfunktechnik aus der Zeit: Rauschmaß und Schwerhörigkeit in Dimensionen die heute kaum noch vorstellbar sind.
    Oder militärische Funktechnik aus dem WKII, die tatsächlich xxmV statt heute xµV an der Antenne sehen wollten, um mit ach und krach auf die 10dB Rauschabstand zu kommen.


    Als dann die ersten 70cm Betriebsfunkgeräte raus kamen, hatte die Industrie die selben Probleme, nur halt nochmal dreimal schlimmer.


    Inzwischen ist man bei Trasistoren irgendwo bei 0,2dB Rauschmaß irgendwo bei 86GHz oder so.
    Überall hängen Sat-Schüsseln mit super rauscharmen LNB's @ 12GHz.


    Dennoch gilt in vielen Betriebsfunkkreisen immernoch das Gerücht, das 70cm nichtmal um zwei Ecken reicht.


    Zitat

    Original von Troubadix
    Ich hantiere im Bahnfunk mit 4m, 2m und 70cm herum, und was immer noch am deutlich besten klappt ist 70cm. Wird einmal seit Jahr und Tag bei der DB als "Ortskanal" für den Bahnhofsfunk genutzt (Lok - Fahrdienstleiter oder Rangierer - Lok u.s.w., dabei kommen Feststationen, Mobilstationen und HFG's wild durcheinander zum Einsatz).


    Ja, die Bahn halt...
    Eine der wenigen Organisationen die alles wild durcheinander einsetzen.
    Den Kohlebergbau der das noch wilder fuhr gibt's nicht mehr, mit ihm find auch die Verwaisung des unteren 4m Bandes an.
    Die Nahverkehrsbetriebe und Energieversorger ziehen sich seit Jahren auch immer weiter raus aus dem 4m Band.
    Beides übrigens Nutzergruppen die durchaus das 70cm Band lieben gelernt haben, wenn es um HFG's geht.


    Zitat

    Original von Troubadix
    Weiter hat unsere Privatbahnfirma für den firmeninternen Betriebsfunk eine Wanderfrequenz für 70cm lizensiert. Hier kommen fast ausschliesslich HFG's zum Einsatz. Klappt wunderbar, auch aus Fahrzeugen heraus oder wenn mal was im Weg ist. Und was ich noch sagen kann: Selbst auf der UHF-Wanderfrequenz habe ich noch selten Störungen durch andere Mitbenutzer gehabt.


    Will man ein Funknetz mit hohem HFG-Anteil aufbauen, der auch vernünftige Reichweiten bietet, führt an 70cm kein Weg vorbei.
    Und was Fahrzeugfunk (Zentrale<->KFZ und KFZ<->KFZ) angeht, kommt es sowohl auf die Topologie sowie die regionale Bandauslastung an.
    In Städten ist 70cm ein heißer Tip, auf dem Lande, abseits von Ballungsgebieten ist aber 2m noch passabel nutzbar.


    Zitat

    Original von Troubadix
    2m dagegen ist da schon eine heiklere Sache. Auch sind die Antennen sperriger (wenn man einen vernünftigen Wirkungsgrad haben will). Und wenn ich auf der 2m-Frequenz anderer Verkehrsunternehmen funke, auf deren Strecken wir fahren, dann geht das nur mit Aussenantenne vernünftig. Von 4 Meter will ich lieber gar nicht reden - da sieht man den Kollegen an der Gegenstelle zuweilen eher Winken als das man ihn hört, wenn man mit einer Handfunke hantiert - gerade heute noch erlebt!


    Generell muss man Frequenzbänder heute modern interpretieren:


    70cm: Optimal für Handfunkgeräte, auch sehr gut für Fahrzeugfunk in Städten
    2m: Standardband ausschließlich für Fahrzeugfunk, HFG's sind hier eher weniger sinnreich.
    4m: Ausschließlich gut für Fest- und Fahrzeugfunk, HFG's machen nicht mal halb soviel Sinn wie auf 2m.


    ...aber...:
    So nen Km muss auch mit 4m HFG's drinn sein, bei Sichtverbindung allemal.
    Wenn also Winken (Sichtkontakt) besser geht als über 4m HFG, stimmt irgendwas absolut nicht.



    Zitat

    Original von Troubadix
    Zumindest sofern irgendwo HFG's mit im Spiel sind (wenn auch nicht überwiegend, aber dann sollen ja auch die wenigen HFG's trotzdem funktionieren), dann halte ich aufgrund meiner Erfahrungen 70cm im Betriebsfunk für das optimale Band.


    Jawoll, genau so sehe ich das auch.
    Hatte da einige Kunden die halt Funknetze mit überwiegend und/oder ausschließlich Handfunkgeräte aufbauen wollten. Fast alle waren am Anfang verbissen auf 2m.
    Bis auf einen habe ich alle umgestimmt bekommen auf 70cm.
    Tja, und wieviele Kunden sind heute unzufrieden mit Reichweite und Störungen durch fremde Frequenznutzer?
    ...exakt einer, der ja grundlos aber dennoch unbedingt mitten in der Essener City auf einer 2m Wanderfrequenz funken wollte. :)


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

  • Das würde heissen: Es würde zumindest keinen technischen Grund geben, 2m zu bevorzugen...


    Zitat

    Original von DG7GJ


    So nen Km muss auch mit 4m HFG's drinn sein, bei Sichtverbindung allemal.
    Wenn also Winken (Sichtkontakt) besser geht als über 4m HFG, stimmt irgendwas absolut nicht.


    Was da nicht stimmt, liegt auf der Hand: AntennenKABEL im Rangierertragegeschirr eingezogen und direkt am Körper getragen. Mein Teleport9 hatte anfangs auch so ein Antennenkabel, und seit dem eine richtige Wendelantenne dran ist, gehts einigermassen - solange das gegenüber nicht nach wie vor über ein abgekautes Kabel funkt. Aber die Geschichte kennst Du ja, lieber Jürgen. :D


    Aber auch hier scheint 70cm toleranter: Mein GP UHF mitsamt Antenne (!) in die Hosentasche gestopft und Lautsprechermikro ans Revers und ich kann trotzdem absolut problemlos durch den ganzen Bahnhof funken - mit 1 Watt Sendeleistung!


    Sofern es für den TO noch nicht besiegelt ist: Ich täte mir das mit den 2m nochmal überlegen, zumindest sofern HFG's mit verwendet werden sollen (man weis ja auch nicht was die Zukunft bringt und später vielleicht mehr HFG's dazu kommen).



    Grüsse:
    Thomas



    PS: Tut mir leid wenn ich so spät wieder mit Grundsatzdingen anfange, aber ich war eine Zeit lang nicht online. Aber weil ich vermutlich einer der wenigen Betriebsfunker bin, die quasi täglich mit drei verschiedenen Analogbändern hantieren (plus digitalem GSM-R) juckte es mich doch, meinen Senf noch dazu zu geben. /Hasenzähne