PowerStation statt Netzteil?

  • Moin!

    Nutzt jemand statt Netzteil eine sogenannte PowerStation am Funkgerät?

    Das wäre ja gleichzeitig portable Energie im Notfall.

    Z.B. dieses Modell: https://www.amazon.de/dp/B0BFQC1CNQ/…ZT1zcF9kZXRhaWw

    Gibt es Erfahrungen? Pro? Contra?
    Danke!

    - President McKinley EU - President Randy III - 2x Midland G9 Pro - 4x Midland G5XT - Stabo Freecomm 700 - Uniden Bearcat UBC125XLT -


    27+73 aus Essen / 13RF868 / Joerg / Barney07

  • Hallo!

    Es kommt darauf an welche Elektronik in der Powerstation sitzt, wie diese EMV-mäßig dimensioniert ist, sowie welche Funkbereiche in der Nähe genutzt werden.

    Für ein 70cm Funkgerät könnte es gehen, aber deutlich tiefer wäre kritisch. Je tiefer, um so kritischer.

    Der Grund:

    Solche Powerboxen nutzen eine Vielzahl von Schaltnetzteilen und Schaltwandlern, mitunter mit höheren Taktfrequenzen.

    Das ist aus EMV-Sicht ein potentieller Megastörer.

    Gerade wenn es schlimmstenfalls um ein CB-Funkgerät geht, halte ich es für sehr warscheinlich das solche Powerstationen das Potential haben jeglichen Empfang unmöglich zu machen.

    Bei CB-Funk hat man generell das Problem das bei 27MHz noch richtig viel Müll rumstrahlt. Diverse Schaltnetzteile, Handyladestecker, Netzwerkhubs, Fernsehgeräte, Monitore, USB-Kabel und -Hub's, schlecht geschirmte PC's, LED-Beleuchtungen und vieles mehr.

    Das beste was man für Funkgeräte in niedrigeren Frequenzbereichen (Kurzwelle bis 4m) machen kann bezüglich Notstrom ist das, was viele CB-Funker und Funkamateure schon seit Jahrzehnten machen:

    Einen Bleiakku 12V mit beliebig vielen Ah nehmen und mit einem geeigneten Netzteil/Lader diesen Akku auf Dauerpufferspannung halten. Also stabile 13,8V.

    Habe seit Jahren sowas unter dem Tisch:

    https://www.reichelt.de/blei-vlies-akku-12-v-18-ah-wp-18-12-p44425.html?&nbc=1

    Geladen und Gepuffert wird der durch ein:

    https://www.reichelt.de/schaltnetzteil-geschlossen-320-w-13-5-v-23-8-a-mw-rsp-320-13-5-p185834.html?&nbc=1

    Allerdings sei zu beachten:

    Bei solch einem starken Netzteil braucht es bei leerem Akku eine Strombegrenzung.

    Das ist bei mir eine Schaltung aus 12 Ohm 60W Hochlastwiderstand auf Kühlkörper von Netzteil zu Akku, sowie zwei 25A Schottky-Dioden (vom Akku zur Verteilerschine und von Netzteil zu Verteilerschine.

    Funktion:

    Solange Akkuspannung <13,8V versorgt das Netzteil meine Funkgeräte direkt und lädt den Akku über den 12R-Widerstand.

    Fällt das Netzteil aus (z.B. bei Stromausfall) versorgt der Akku meine Funkgeräte.

    Bezüglich EMV sind die Meanwell Industrienetzteile m.E. ideal. Sie arbeiten mit einer niedrigen Schaltfrequenz zwischen 50-80kHz und sind hinreichend gut gefiltert am Ausgang.

    Bei mir hängt da allerdings kein CB-Funkgerät dran.

    Primär ging es mir vor vielen Jahren um einen niederohmigen Strombuffer für meine Alinco DX-77T.

    Im laufe der Zeit gesellten sich aber viele weitere Geräte dazu:

    Meine Verteilerschiene besteht aus zwei massiven Potentialausgleichschinen für GND und +13,8V an denen aktuell:

    - Alinco DX-77T

    - Yaesu FT-8900R

    - VX-2200 VHF

    - VX-2200 UHF

    - GM380 VHF

    - GM380 UHF

    - SEL FuG7b

    - Bosch FuG9c

    - zwei ThinClients (WinXP)

    und seit einigen Wochen...

    - FritzBox 7490

    dran hängen...

    Und das ist EMV-Technisch alles sauber.

    Egal ob ich mit dem Oszilloskop oder auch mit meinem RSP-1A dran gehe: Rauschteppich < -120dBm!

    Achja, und im Übrigen zum Thema EMV:

    Bin gerade eine kleine Platine am zeichnen für einen SDR EMV-Adapter.

    Kleine Loopantenne mit symmetrischen Verstärker und 5V-Phantomspeisung, um mitt SDR-Sticks lokale Störquellen auspeilen zu können.

    Irgendwas nagelt mir nämlich seit kurzem vornehmlich nachts unregelmäßig die Kurzwelle mit einem -60dBm-Lattenzaun zu.

    Und ohne zu wissen ob es über Stromleitung, Wasserleitung, Heizungssystem kommt, ist jegliche Überlegung was man dagegen tun kann hoffnungslos.

    Jürgen