Spezielle Anwendungen auf Betriebsfunkkanälen?

  • Hallo!

    Saudumme Frage, aber vielleicht hat hier ja schon jemand Erkentnisse die das Rätsel aufhellen könnten.

    Ein Kunde von mir erwähnte das seine Handfunkgeräte wild anfangen zu blinken (Kanal belegt/SQL) wenn er durch einen bestimmten Tunnel fährt.

    Den Tunnel kenne ich, weiß z.B. das dort eine Tunnelfunkanlage der BF sowie eine Rundfunkanlage drin verbaut ist...aber 70cm Betriebsfunk???

    Hatte die letzten Wochen mehrfach diesen Tunnel (B236 zwischen B1 und Do-Berghofen) zu durchqueren, wo ich mir das mal angehört habe.

    Nach nun dreimaligen Anhören des Signals wäre ich beinahe geneigt mir das mal mittels Spektrumanalyzer oder SDR an zu schauen.

    Allerdings fehlte mir dazu bisher die Gelegenheit.

    Kurz umschrieben was ich mittels normalem Betriebsfunkempfänger (FM) wahrnahm:

    Betriebsfunkfrequenz 458,99MHz, Gemeinschaftsfrequenz.

    Signal beginnt ca. 100m vor dem nördlichen Beginn und endet einige zig Meter nach dem südlichen Ende des Tunnels.

    Entlang des Tunnels offenbar drei oder vier diskrete Einzelträger, offenbar unmoduliert, in einem Pegelbereich von -90 bis -40dBm auf- und abschwellend.

    Es mag meine damalige erste Idee zutreffen: EMV-Dreck, Störabstrahlung von Videoüberwachung, Intermodulation der Rundfunkanlage mit *irgendwas*.

    Allerdings vermute ich da eher das es irgendwas in Richtung Verkehrsflusskontrolle/Geschwindigkeitsmessung o.ä. sein könnte.

    Aber auf einer Gemeinschaftsfrequenz im 70cm Band??

    Bislang kenne ich solche Systeme nur weit oberhalb von 1GHz.

    Grüße

    Jürgen

  • Hallo Jürgen

    458,999 also rund 459 MHz

    betrachtet man die möglichen Oberwellen, dann wäre folgendes möglich:

    459 ,000 dividiert durch

    |||

    ..II..

    ..|..

    2 = 229,5 MHz ---> Beweglicher Landfunkdienst 223 - 230 MHz

    3= 153 MHz ---> öbL - Autotelefondienst (B / B2) Kanal 1 - 153,010 MHz)

    ---- ( 4 = 114,75 MHz ---> (( Flugnavigationsdienst )) )

    ---- ( 5 = 91,8 MHz ---> (( UKW Radio )) )

    -?- 6 = 76,5 MHz ---> BOS (75,20 - 77,75) --->> Energieversorgesunternehmen (68,08 -77,88 28 Kanalpaare) ?

    -?- 7= 65,5714 MHz ---> 47 - 68 MHz Rundfunkdienst, beweglicher Landfunkdienst ohne Bewegung

    -?- 8 = 57,375 MHz ---> -------------------------------------- " ---------------------------------------------

    -?- 9 = 51,000 MHz ---> --------------------------------------- " ---------------------------------------------

    -?- 5,9 MHz ---> 41 47 MHz Beweglicher fester Funkdienst

    -?- 41,7272 MHz ---> -------------------- " -------------------------

    -?- 38,25 MHz ---> 38, 25 - 38,45 MHz Beweglicher fester Funkdienst

    -?- 35,3 MHz ---> BOS 8m - 35,320 MHz

    -?- 32,78 MHz ---> Beweglicher fester Funkdienst 30,01 -34,35 MHz

    Es wäre also durchaus denkbar, daß Oberwellen die digital moduliert sind, solche "Störungen erzeugen können.

    Mess mal den Hub.

    Ich vermute, im Tunnel selbst sind 3 oder 4 Schlitzkabel verlegt, mit Abstand, so daß sendeseitig eine Beeinflußung unterbunden wird und empfagsseitig eine Ortung möglich wird.

    Gruß

    Hartmut

    64Digger295 / 13HN958 / 13RF958

    Mobil: AE6110, DV 27S, DV 27lang, J-Pol Eigenbau

    KF: AE 5890EU, J-Pol Eigenbau

    Hauskanal CB: 35FM

    Mobil CB: 1FM / 9AM

  • Hallo Hartmut,

    Von ausserhalb kommt sogut wie nix in den Tunnel, kein Radio, kein DVB-T, kein Mobilfunk.

    Alles was da empfangbar ist, muss aus dem Tunnel selbst kommen.

    Daher:

    /2 = 223-290 beweglicher Landfunkdienst: Du weist schon was da bislang gefunkt hat, und das man sowas eher in Theatern, Schauspielhäusern usw findet, aber bestimmt nicht in einen Autobahntunnel.

    /3 = Autotelefon B/B2....gibt es seit ziemlich grob 20 Jahren nicht mehr, dort liegt heute DMR-Betriebsfunk

    /4 = Flugnavigation, gibt es dort nicht.

    /5 = UKW-Rundfunk ist so ziemlich das einzige deiner Liste was ansatzweise denkbar erscheint.

    Weis nicht welche Sender und Frequenzen da über die Tunnelfunkanlage übertragen werden, das Verkehrsfunkschild dort ignoriere ich regulär :)

    Bei einfachen Oberwellen bin ich übrigens gar nicht.

    Denn zum einem sind die grob gemessenen -40dBm dafür zu hoch - soein Sender dürfte nichtmal in Bergwerken betrieben werden.

    Zum anderen kommt bei Harmonischen immer die Modulation mit in das Mischprodukt.

    Anders bei Intermodulation der verschiedenen Ordnungskategorien.

    Kommende Woche werde ich da mutmaßlich noch zwei mal durch müssen. Da überlege ich mir bis dahin ob ich da mal Laptop mit SDR-Stick mitnehme.

    Mit SDR# lässt sich schön das Baseband (ZF) aufzeichnen, dummer weise aber nicht nachträglich laden und betrachten.

    Sowas habe ich damals mal mit HDSDR gemacht, zur not gucke ich mal ob ich das auf den Laptop schmeiße.

    Nach mehrmaligen hören glaube ich auch keinesfalls mehr an Tunnelfunk und Schlitzkabel als Quelle.

    Beim durchfahren geht die Feldstärke sinusartig auf und runter, mit 3 oder vier diskreten Maxima bei knapp -40dBm.

    Hört sich für mich so an als ob da 3-4 Sender über die knapp 1,3Km Tunnellänge verteilt sind, deren Trägerfrequenzen alle nur wenige hundert Hz auseinander liegen.

    An den Tunnelenden hört man jeweils nur einen Träger ohne Mischprodukte, im Tunnel dann schnell zwei, drei, vier, drei, zwei Sender die sich munter Mischen und ziemlich charakteristisch im Funkgerät Pfeifen.

    BTW:

    Erstaunlicher weise kennt wikipedia den Tunnel, zur technischen Ausstattung steht da aber leider nix:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Tunnel_Berghofen

  • Hi Jürgen

    Nach deinen jetzigen Mitteilungen würde ich auf BRM Betriebsfunk tippen.

    Miß den Hub auf der Grundfrequenz,

    Ist der ist der nur ein Driitel von dem Hub auf 459 MHz, dann ist es wohl ein Treffer.

    Gruß

    Hartmut

    64Digger295 / 13HN958 / 13RF958

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  • Hallo Hartmut,

    nochmals die Klarstellung was ich meine:

    Ich schrieb das dort drei bis vier "Träger" ohne Modulation rumsenden. Das "gekreische" aus dem Lautsprecher kommt durch die Überlagerungen der einzelnen unmodulierten Träger im Empfänger des Funkgerätes. Die Einzelträger selber haben bislang keinerlei erkennbare Modulation, zumindest nicht im betriebsfunküblichen Sprachband-Bereich 150-3000Hz.


    Somit kann ich allenfalls auf 458,990 das Gesamtsignal aufnehmen und demnächst mal analysieren, freilich auch was etwaige Modulation oder Reste davon angeht.

    Das Signal auf der Grundfrequenz vermessen brauche ich nicht.

    Das einzige Signal was aus deiner Sicht "verdächtig" sein könnte, ist ein DMR-Relais unbekannten Standortes im Dauersendebetrieb TierIII und unbekanntem Betrieber/Zweck. Sitzt exakt auf der 153,0125MHz und ist eben ein DMR-Signal.

    Also Modulation am knattern wie eine Stichsäge und einer Kanalbreite von glatten 12kHz. Wie das eben so bei 4GFSK/4800Bd so ist.

    Seine dritte Harmonische läge dann nicht auf 458,99 sondern auf 459,0375MHz und würde über fast 40kHz breite knattern.

    Solch eine Harmonische ist aber bei diesem Tier3-Relais nicht feststellbar - was auch verunderlich wäre.

    Zumindest wenn man weis wie modern und anspruchsvoll solche DMR-Relais sind.

    Nein...stelle dir drei kleine Senderchen vor, beispielsweise Handfunken, die gleichzeitig senden ohne Modulation. Einfach nur ein nackter Peak im Spektrum. Was würde ein viertes Gerät empfangen? Genau diesen Effekt meine ich.

    Nur halt noch etwas heftiger, aufgrund Betonröhre und entsprechend vielen Reflexionen.

    Naja, hab mir eben zusätzlich zum SDR# noch HDSDR auf dem Laptop installiert und mittels Meßplatz pegelmässig kalibriert.

    Grüße

    Jürgen

  • H Jürgen

    Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.

    Mein Gedanke.

    Ist das nicht evtl. nur der Funk für den Tunnel?

    Anschließend wird er Funk -Draht umgesetzt?

    73 Hartmut

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