Niederlande: Feuerwehren kritisieren digitalen BOS-Funk

  • Zitat

    Original von DL5AFN
    Ich bin nicht täglich in diesem Forum. Dürfte hoffentlich als Erklärung ausreichen, warum es längert dauert, bis ich auf User-Einträge antworte. .


    Zitat des Berliner Bürgermeisters: '..und das ist gut so.'



    Zitat

    Original von DL5AFN
    Erstens ein Spiegel-Beitrag der Ausgabe 44/10 "Mobilfunk: Milliarden im Funkloch!" Hier werden teils sehr deutlich gravierende Mängel und Risiken des Digitalfunks genannt und u.a. auch deswegen die Frage gestellt, ob es angesichts der Milliardenkosten, Mängel und Risiken überhaupt noch Sinn macht, das Projekt weiterzuverfolgen. Andererseits wäre dies schon weit fortgeschritten und hätte alle Genehmigungsinsanzen passiert. Wohl aus Platzgründen beim Spiegel-Beitrag bei weitem nicht alle Mängel und Risiken genannt worden.


    Ich habe den Bericht gelesen. Die Kritik lässt sich auf Kostensteigerung und zu geringe Netzdichte reduzieren. Und?? Ist nie bestritten worden, daß zu geringe Netzdichte zu Problemen führt. Es ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch Rollout. Wir können über mangelhafte Netzdichte reden, wenn wir den geplanten Ausbaustand ereicht haben, nicht früher. Daß Du damit dann sogar recht hättest ist sogar wahrscheinlich, ich kenne kein Funknetz, das zu dicht ist..... Daß uns EADS alte GSM-Kisten verkauft hat, wissen wir seit Vertragsabschluß. Es geht bei dieser Diskussion nicht um Hersteller, sondern um den Standard Tetra25, aber es ist nicht schlimm, daß Du das nicht bemerkt hast.

    Zitat

    Original von DL5AFN
    Zweitens: Am 1. Okt. 2010 eine "beeindruckende" Demonstration der Digitalfunk-Zuverlässigkeit: Während des unter grossem Medienaufwand erfolgten Starts des Digitalfunk-Pilotprojekts in Frankfurt/Main brach die Digitalfunkverbindung zwischen der Frankfurter und Berliner Feuerwehr nach kurzer Zeit zusammen - pikanterweise unter Anwesenheit von Hessens Innenminister Boris Rhein. Glücklicherweise sprach man nur übers Wetter statt reale Einsätze abzuwickeln.


    Danke, daß Du mir immer wieder recht gibst mit meiner Ansicht, daß Du wirklich völlig uninformiert bist und Dein Wissen aus zweiter und dritter Hand beziehst. Es werden seit mindestens anderthalb Jahren Gespräche quer durch das Land über dieses Netz abgewickelt, zuletzt beim Castoreinsatz. Und das ohne Probleme. Eine Panne dieser Art ist allerdings witzig, das kann keiner bestreiten.


    Für unsere Diskussion völlig irrelevant. Das Netz steht im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland.

    Zitat

    Original von DL5AFN
    Angesichts dessen, dürfte Deutschland ähnliches bevorstehen. Lt. mir vorliegenden Infos aus 2009 beabsichtigen zumindest Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, das Saarland und einige andere Bundesländer die Gesprächskosten prozentual zumindest auf die einzelnen Nicht-Polizei-BOS-Nutzer umzulegen. Gegenteiliges ist mir bis jetzt nicht bekannt.


    Mal wieder nur Vermutungen, kein Wissen. Blanker Unsinn, um genau zu sein. An den Gesprächskosten kann man niemanden beteiligen, weil es keine zu beziffernden Gesprächskosten gibt. Es gibt Betriebskosten, die könnte man theoretisch auf Nutzer umlegen. Zu diesen Netzbetriebskosten zählt auch die Vergütung des Netzbetreibers AL.

    Zitat

    Original von DL5AFN
    Die Alcatel-Lucent Digitalfunk Betriebsgesellschaft als gesamtdeutscher Behörden-Digitalfunk-Netzbetreiber wartet schon auf die anstehenden Einnahmen.


    Was soll dieser Unsinn? Der Netzbetreiber wird für eine Dienstleistung entlohnt! Der Traffic in unserem Netz ist nicht Gegenstand der Betrachtung.

    Zitat

    Original von DL5AFN
    Hoffentlich weigern sich bei Digitalfunk-Einführung keine Feuerwehren, Rettungsdienste bei Grosschadenslagen auszurücken, weil wegen dem abzusehenden Digitalfunk-Verkehr deren zur Verfügung stehendes Finanzbudget rettungslos gesprengt wird. Der bisherige Analogfunk ist erstens nicht mit derartigen Folgekosten verbunden, und zweitens reichweitenstärker und betriebssicherer als der Digitalfunk.


    Naja, vom Wiederholen wird Unsinn auch nicht sinnfälliger........

    Zitat

    Original von DL5AFN
    Jetzt zu Landsknecht persönlich - alle weiteren Auseinandersetzungen mit ihm per I-netplattformen werden meinerseits abgelehnt, weil diese Foren nicht dafür vorgesehen sind.


    Genaugenommen sind Internetforen genau für so etwas vorgesehen, allerdings gibt es in solchen Foren auch immer sogenannte Trolle. Trolle wollen keinen echten Austausch von Informationen fördern, sondern Aufmerksamkeit.

    Zitat

    Original von DL5AFN
    1. Alles was in IRGENDEINER Form gegen den BOS-Digitalfunk spricht, wird von Landsknecht GRUNDSÄTZLICH in Abrede gestellt.


    Du bringst da was durcheinander, aber das kennen wir ja nicht anders.

    Zitat

    Original von DL5AFN
    Landsknecht unterstellt Digitalfunk-Kritikern u.a. Ahnungslosigkeit, Unkenntnis, Lügen, etc... trotz gegenteiliger eindeutiger Beweise.


    Ganz im Gegenteil, in den einschlägigen Foren tummeln sich sehr viele Leute, mit denen ich mich auch über die negativen Aspekte von Tetra25 und auch des BOSNET austauschen kann, allerdings wissen die, im Gegensatz zu Dir, worüber sie reden. Beweise habe ich von Dir noch keine gesehen.

    Zitat

    Original von DL5AFN
    Zusätzlich wird er Kritikern - zumindest mir gegenüber - gelinde gesagt persönlich anmassend. Beweise dafür in diversen I-netforen, so auch hier, wohl unschwer erkennbar vorhanden. Im übrigen vertritt Landsknecht in I-netplattformen die sinngemässe Auffassung, NUR staatliche Stellen wie z.B. die BDBOS, deren untergeordnete Projektgruppen,etc... wären kompetent bezgl. des Themas.


    Hahaha, Du bekommst so ziemlich überall und von jedem Feuer, gibt Dir das nicht langsam zu denken?? Und tu mir den Gefallen, bevor Du hier was schreibst, informier Dich oder bleib beim Konjunktiv. Das BOSNET wird von staatlichen Stellen errichtet, wer also sollte die besten Informationen zu dem Thema haben als die, die daran arbeiten?
    Auch wenn es für Dich schwer zu verstehen ist, die BDBOS hat keine untergeordneten Projektgruppen. Die BDBOS vertritt die Interessen der Ländes und des Bundes, Entscheidungen werden durch den Verwaltungsrat, dem Mitglieder der Länder und des Bundes vorsitzen, getroffen.

    Zitat

    Original von DL5AFN
    Die "staatliche Kompetenz" in techn. Projekten ist z.B. bezgl. fehlerhafter e-Perso-Software und mangelhaft arbeitender Nacktscanner beim Hamburger Flughafen ist wohl unschwer erkennbar. Weitere ähnlich gelagerte Ereignisse bleiben abzuwarten.


    Helmut Schmidt soll mal gesagt haben: Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen. Ich erkenne jedenfalls keinen Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Themen, die verschiedener nicht sein könnten. Aber klar, jeder der für den Staat arbeitet ist natürlich unfähig, wie konnte ich das übersehen.


    Aha. Dann darf ich Deine Erinnerung vielleicht etwas auffrischen:


    "Sobald die Entfernungen auch nur ein wenig größer als der sog.
    Nahbereich wurden, zeigten sich die zuvor beschriebenen Schwächen
    des Digitalfunks: unvollständige Klötzcheneffekte,
    Nichtzustandekommen bzw. Abbruch der Funkverbindung.
    Im Vergleich zum bisherigen Analogfunk war die Reichweite
    um gut ein Drittel bis zur Hälfte geringer." -Manuel v. Aster


    Darf ich Dich Lügner nennen? Du behauptest derartig viel gegensätzliches, dass immer ein passendes Zitat dabei ist....

    Zitat

    Original von DL5AFN.....
    Bitte hier u.a. Berlins Innensenator Körting kontaktieren, welcher u.a. auf eine parlamentarische Anfrage der FDP im Berliner Senat im Sommer 2007 dies so beantwortete. Dabei nicht dein "Kasperletheater" Zitat vergessen. Teilte ich dir übrigens schon mal in einem anderen I-netforum (meiner Erinnerung nach bei Heise) so mit, aber deinerseits offenkundig "versehentlich" nicht zur Kenntnis genommen.


    Erst Denken, dann reden. Der Kommunikationsbedarf wird zu 90% von Sprache ausgefüllt. Danach kommen Positiosinformationen, für beides muss ich keine neuen Endgeräte anschaffen. 0,1% sind dann Bandbreitenintensive Anwendungen, DAFÜR, und für nichts anderes müssten neue Geräte gekauft werden. Also ist die losgetretene Diskussion darüber wohl doch Kasperletheater, oder??

    Zitat

    Original von DL5AFN
    c) Originalteilzitat Landsknecht: "Zitaten ungenannter 'befreundeter Polizisten oder Feuerwehrleuten', persönlicher Meinungen und Ansichten und unbeweisbaren, weil quellenlosen Behauptungen"


    Landsknecht erwartet wohl nicht allen Ernstes, dass ich das Vertrauen dieser Leute dahingehend missbrauche, sie öffentlich zu benennen?! Die disziplinarischen Konsequenzen für die Betroffenen -ausser dem holländischen Feuerwehrangehörigen alles deutsche Beamte - dürften hinlänglich bekannt sein. Sieht Landsknecht dies anders, ist es seine Sache, spräche aber für sich, wie er es mit den ihm anvertrauten Dingen seiner Freunde/Bekannter etc...handhabt.


    Doch, genau das erwarte ich. Wenn ich keine Quellen habe oder nennen kann, halte ich das Maul. Oder erkläre meine Behauptungen zu dem was sie sind: unbewiesene Behauptungen. Wenn die Quellen wahrheitsgemäß berichten, setzen sie sich auch keiner Gefahr aus.
    Du unterstellst ja schon wieder, daß hier Beamte verfolgt werden, wenn sie wahrheitsgemäß Tatsachen beanstanden.

    Zitat

    Original von DL5AFN
    "Der Beitragsverfasser ist nicht gewillt, mit seinen Steuergeldern ein mehr als risikobehaftets Projekt mitzufinanzieren, wobei die letztendlichen Kosten nicht abschätzbar sind. Ausserdem ist bei Störungen/Ausfällen des Digitalfunks auch seine persönliche Sicherheit nicht mehr gewährleistet."


    Da habe ich aber eine kleine Überraschung für Dich: Du wirst nicht gefragt! Nichtsdestotrotz hast Du jederzeit die Möglichkeit, Deine Meinung zu äußern, öffentlich, gerne auch in Form eines Schreibens an eine Autorisierte Stelle. Dir wird ganz bestimmt auf die meisten Deiner Fragen geantwortet werden. Du wirst ganz sicher auch nicht verfolgt, beobachtet oder belauscht werden. Daß man nicht über Dich schmunzelt oder Dich möglicherweise nicht ganz so ernst nimmt, wie Du Dich selber, daß kann ich natürlich nicht versprechen.....

    Zitat

    Original von DL5AFN
    Landsknecht hingegen, zieht es offensichtlich vor, seine pers. Anmassungen, etc... gegenüber BOS-Digitalfunk-Kritikern unter dem Deckmantel seines Pseudonyms sprich anonym zu betreiben. Fürwahr eine "aufrichtige, souveräne und mutige Chraraktererscheinung"...Eine Änderung dessen und öffentlicher Nennung seiner WAHREN Identität und wenn vorhanden, Nennung des Afu-Calls, bleibt abzuwarten.


    Dass Du den Unterschied zwischen Anonym und Pseudonym nicht kennst, löst jetzt bei mir eine persönliche Betroffenheit aus, ich hoffe, das lässt keine Rückschlüsse auf Deine sonstigen Kenntnisse zu. Ich kann unter meinem Alter Ego wesentlich lockerer Antworten, als mit meinem Namen. Mein Name steht immer in Verbindung mit meiner Arbeitsstelle.


    Ich erwarte nicht, dass Du Bündelfunk magst, oder benutzt oder sonstwas. Du musst auch den Staat nicht mögen. Steht Dir alles frei.

  • Boah ey, das Zeug, das der DL5AFN raucht, muss der Hammer sein. Oder er wirft sich die Megapillen ein.


    Jetzt mal sachlich: es stimmt, das es Zeitungsartikel zu diesem Thema gibt. Leider sind diese (wie auch die einschlägigen Fenrnsehberichte) grottenschlecht recherchiert. Da stammeln Journalisten, die von Tetra (oder GSM, was ähnlich funktioniert) einfach mal keine Ahnung haben (und anscheinend auch sonst nicht technisch Angehaucht sind), irgendetwas herum, was Sie aus anderen (fragwürdigen) Quellen wie Foren etc. herausgefischt haben. Oft und gerade deshalb werden aus technisch einwandfreien Statements gegenüber der Presse diese Artikel. Und Sensationel und Reißerisch muss der Artikel ja werden, sonst kauft Ihn eh keiner.


    Zitat

    Angesichts dessen, dürfte Deutschland ähnliches bevorstehen. Lt. mir vorliegenden Infos aus 2009 beabsichtigen zumindest Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, das Saarland und einige andere Bundesländer die Gesprächskosten prozentual zumindest auf die einzelnen Nicht-Polizei-BOS-Nutzer umzulegen. Gegenteiliges ist mir bis jetzt nicht bekannt. Die Alcatel-Lucent Digitalfunk Betriebsgesellschaft als gesamtdeutscher Behörden-Digitalfunk-Netzbetreiber wartet schon auf die anstehenden Einnahmen.


    Mensch, da tun sich völlig neue Finanzierungsmöglichkeiten auf!!!!!


    Spaß beseite! Niemand und schon gar nicht die ALDB halten hier die Hand auf. Es gibt keine Gesprächskosten und die Betreiber (die im Auftrag des Bundes das Netz betreuen- Eigentümer ist der Bund) werden pauschal vergütet (vom Bund übrigens). Das Netz gehört denen nicht.


    Und was die Reichweite angeht: DL5AFN scheint ja Amateurfunker zu sein. Dann sollte er wissen, das z.B. auf dem 70Cm-Band (ca. 430MHz) es durchaus mit 1W beachtliche Reichweiten erreicht werden. Gemünst auf den DMO-Verkehr ist es nachweislich (habe ich schon gemacht, allerdings mit 1,8Watt - Motorola MTP 850 FUG) im leicht hügeligen Gelände bis ca. 2,5 km zu gebrauchen. Und im TMO-Verkehr zur nächsten BS (deren Antenne ja exponiert steht) habe ich noch größere Entfernungen zur BTS, die ich spielend Überwinden kann. Geht ja im Amateurfunk auch so über Relais mit Radien von bis zu 50km und mehr (DB0ZU))


    Und die Anmerkungen zu anderern Ländern: es wird sehr genau Hingeschaut, welche Fehler dort gemacht wurden (ja wurden, auch dort steuert man inzwischen nach. Es geht leider in vielen Dingen nicht so schnell, wie man es sich auch dort wünscht). Während es in Amsterdam (Flugzeugunglück) noch zu massivem Warteschlangenbetrieb kam (das Netz ist nie zusammengebrochen) ging es in Belgien (Bahnunglück) schon viel besser (Sichwort: schlankes Fleetmanagement- weniger Gruppen bedeutet oft mehr)


    Diese Fehler will man hier in diesem Netz nicht machen. Leider sind die Probleme oft auch 70cm vor dem Mikrofon, denn so ein Terta-Gerät ist manchmal nicht ganz einfach zu Bedienen, die Basics sollte man schon beherrschen. Oder sind die Analogen alle selbsterklärend? Ganz zu schweigen von den Betriebsabläufen, die müssen doch auch erstmal erlernt werden (analog wie digital).


    Wer Informationen braucht und sucht, sollte über seine HiOrgs/polizeilichen Strukturen/ Feuerwehren informationen bei den Autorisierten Stellen (AS) der Länder erfragen, ich glaube kaum, das Ihm da eine Anfrage nicht beantwortet wird. Adressen: http://www.bdbos.bund.de/cln_0…der__node.html?__nnn=true


    Ansonsten kann ich mich nur Landsknecht anschliessen, wie er den Post von DL5AFN zerreist, soviele Unwahrheiten habe ich noch nicht gesehen. Pinoccio ist ein kleiner Hänfling dagegen.
    Und ständiges Wiederholen und neu Zusammendichten macht es nicht wahrer.
    Aus den Anmerkungen von Landsknecht (hier und in anderen Foren) kann man viele Wahrheiten (und auch Schwächen) über den BOS-Digitalfunk heraushören, auch zwischen den Zeilen.


    Es bleiben noch zwei Zitate, die ich in diesem Zusammenhang erwähnen möchte:


    1) Wenn man keine Ahnung hat: einfach mal Fresse halten!
    2) Wer nichts weiß muss alles glauben!



    Der Kornett

    3 Mal editiert, zuletzt von der_kornett ()

  • Was für ein herrlicher Glaubenskrieg. Den muss ich doch glatt mal aus der Versenkung holen. Mit BOS-Tetra habe ich zwar nix zu schaffen, habe aber die Umstellung von Analogfunk auf Digital in einem anderen sicherheitsrelevanten Bereich mit gemacht, nämlich der Bahn. Dort wird seit etwa 2002 das System GSM-R in Betrieb genommen. Abgeschlossen ist es noch nicht ganz, aber was den Streckenfunk angeht, ist es zu fast 100% in Betrieb. Und dort ist es wirklich ein Segen! Die Sprachqualität ist hervorragend, vor allem im Vergleich zum alten System! Einen Gesprächsabbruch habe ich noch nicht erlebt, Gruppenrufe und Notrufe kommen zuverlässig durch.


    Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten:


    So hat man es in fast 10 Jahren nicht geschafft, den Lokgeräten abzugewöhnen, dass sie manchmal bei einem eingehenden Anruf still und heimlich auf eine Art "automatische Rufannahme" gehen. Dabei gibt das Gerät keinen Signalton ab, der auf den eingehenden Anruf hinweist. Man hört dann gegebenenfalls den Menschen am anderen Ende atmen oder irgendwelche Hintergrundgeräusche, denn der Mensch am anderen Ende denkt ja, man hätte das Gespräch auf der Lok entgegen genommen und wartet daher auf eine Antwort des Lokführers. Der hat aber meist aufgrund des höheren Geräuschpegels auf seiner Lok nichts bemerkt. Erst wenn die Gegenstelle entnervt den Hörer auf die Gabel knallt, dann weis man als Lokführer, dass einen wieder mal jemand vergeblich versucht hat zu erreichen. Das ist mir gestern noch zwei mal hintereinander passiert...


    Beim Rangieren ist es eigentlich dringend erforderlich, dass man gerade in grösseren Bahnhöfen einen offenen Kanal zur Verfügung hat, wo man alles mithört (um im Gesamtgeschehen zu bleiben), und dass man auch jederzeit jede Stelle ansprechen kann, und zwar ohne vorher irgendwelche Nümmerchen zu tippen (mit Handschuhen bei den Usselsgeräten eh nicht möglich). Das bieten derzeit nur die Analog-Netze, und so kommt es, dass viele grossen Bahnhöfe seit fast 10 Jahren BEIDE Systeme betreiben: Digital für die Zugfahrten und Analog für das Rangiergeschäft. Teilweise laufen die Analogsysteme sogar "unter der Hand" weiter, weil man schlicht vergessen hat, die Anlagen in den Stellwerken auszubauen. Die Beteiligten sind enlos dankbar dafür! Manche Bahnhöfe haben sogar ihren digitalen Rangierfunk wieder ABGESCHALTET, weil er sich nicht bewährt hat, und funken nun wieder auf den guten alten 4-Meter-Rangierkanälen.


    In diesem Kontext ist es nachvollziehbar, dass die Rangierer lieber am Analogfunk festhalten. Da hat man ein "ordentliches" Gerät in der Hand wo man maximal einen Tonruf vor der PTT drücken muss und kann dann einfach sprechen (mit dicken Handschuhen eh das einzig mögliche Verfahren!). Weiter ist es auch viel einfacher sich Analog-Geräte (kostengünstig) zu beschaffen. Wir Bahner sind ja nicht an irgendeine BOS-Richtlinie oder Ähnliches gebunden. Die Geräte müssen lediglich den technischen Parametern der BNetzA entsprechen und dann kann man diese Betreiben. Die Beschaffung von Digitalfunken (auch Handfunken) ist da wesentlich umständlicher und vor allem teurer, weil es keinen echten Markt gibt. Und dass jedes Gerät seine eigene SIM-Karte braucht (vermutlich inclusive monatlichen Gebühren) macht die Sache auch nicht symphatischer...


    Dies mal rein informativ, wie so eine Umstellung in einem anderen Bereich läuft.


    Dabei sind die Schwächen nicht immer systembedingt (analog vs. digital). Es scheint mir viel eher darauf anzukommen, was man aus den Systemen macht! Auch aus dem Analog-Funk könnte man ja noch mehr heraus holen. So hatte man es bei der Bahn (und meines Wissens nach auch beim BOS-Funk) bis heute nicht geschafft, auf die normale Frequenzmodulation die Phasenmodulation aufzusatteln (ein Umstand, der mir erst vor kurzem aufgefallen ist). FM/PM soll seit Ende der 70er bei fast allen FM-Betriebsanwendungen Standart sein und findet heute Anwendung bei fast allen FM-Funknetzen wie Betriebsfunk, Afu, CB, PMR446 u.s.w. Nur BOS und die Bahn hantiert noch ohne PM herum, dabei wäre einmal mit PM die Reichweite über die Erhöung des Rauschabstandes grösser, und zum zweiten würde das nervig grelle Rauschen bei reinem FM bei schlechtem Empfang merklich gemildert! Ich habe dazu hier den direkten Vergleich, indem ich mit ein und dem selben Gerät auf unserem internen Betriebsfunk mit PM arbeite, sowie auf den Bahnkanälen ohne PM.


    Und was mich persönlich beim Digitalfunk etwas skeptisch macht ist die folgende Gefahr: Der Analogfunk ist in seiner allgemeingültigen Technik nachvollziehbar, wo hingegen der Digitalfunk es jedem Hersteller oder Betreiber ermöglicht, sein eigenes geheimes Süppchen zu kochen. Eine Art "Cyberfunk", dessen konkrete Funktionsweise nur wenigen Menschen bzw. bestimmten Herstellern/Betreibern bekannt ist. Damit macht man den Anwender vermutlich in vielen Fällen abhängig von Wartungsverträgen bestimmter Firmen, die ihre Preise dann letztlich recht frei gestalten können. Der Anwender kann dann eben nicht mehr zur nächsten Funkwerkstatt gehen, geschweige denn, dass der Anwender selbst eine eigene Funkwerkstatt einrichten könnte. Und der GAU wäre dann, wenn eine Firma, die einen exklusiven Digitalfunkstandart entwickelt hat, pleite geht. Was machen dann die Anwender dieses Systems? Als Funkanwender habe ich auch keine Lust, mir (analog einem EDV-System, das heute schon alle paar Jahre komplett getauscht werden muss), regelmässig ein neues Funksystem anzuschaffen, weil das Alte nicht mehr gesupportet wird.


    Ich muss zugeben, dass mir daher trotz gewisser Vorteile des Digitalfunks, der Analogkram irgendwie deutlich symphatischer ist. Letzteres läuft schliesslich seit Generationen, wohingegen die Halbwertszeiten von Digitalfunkstandarts sicherlich signifikant geringer sein werden! Die Funkindustrie wirds freuen! Die Anwender, bzw. diejenigen, die es bezahlen müssen, eher weniger.


    Aber um zurück zum BOS zu kommen: Da wurde hier ja schon treffend gesagt, dass WIR (also die Nichtteilnehmer) zur Einführung des BOS-Digitalfunk NICHT befragt werden. Dafür dürfen WIR es aber bezahlen! Ich bin gespannt, wie sich die Sache entwickelt...



    Grüsse:
    Thomas



    PS: Was mich auch stutzig macht: In einem anderen Thread hatte ich die Frage gestellt, wie es mit der Netzaussfallsicherung der Basisstationen von BOS-Tetra aussieht. Dazu gab es bislang keine Antwort, wohingegen bei den analogen BOS-Relais bekannt ist, dass diese mit einer USV inklusive Notstromaggregaten ausgerüstet sind. Ob man diese kostspieligen Notsysteme auch für jede einzelne der deutlich zahlreicheren Tetra-Basistationen eingerichtet hat, erscheint demnach zumindest ungeklärt. Im Anbetracht der offensichtlichen Tatsache, dass hier auch ein und dasselbe System ALLE BOS-Teilnehmer versorgt (während beim Analogbetrieb jede Organisation ihr eigenes Netz betreibt/betrieben hat), finde ich die daraus resultierenden Gedanken nicht sehr beruhigend.


    Vielleicht täte da ein wenig mehr Aufklärung not, denn es geht den gemeinen Bürger schon etwas an: Einmal weil es um seine eigene Sicherheit geht, und zum anderen, weil er letztlich die ganze Technik bezahlt.


  • Hi,
    Ich möchte mich nicht in solche ultralange Threads einmischen, das wird schon Jürgen machen :)
    Nur soviel:
    Vor Generationen gab es auch Pferdefuhrwerke heute gibt es Fahrzeuge die ohne elektronik gar nicht mehr richtig fahren.


    Es ist auch schon gut, dass WIR die (Nichtteilnehmer) nicht gefragt werden. Der BOS-Funk muss von Behörden eingeführt und geregelt werden.
    Schau doch andere Eufopäische Länder an, das wiurde ohne Befragung der Bürger gemacht, es wurde von den Behörden durchgeführt.
    mfg
    eltown

  • Nachtrag:


    Zitat

    Original von Troubadix


    Im Anbetracht der offensichtlichen Tatsache, dass hier auch ein und dasselbe System ALLE BOS-Teilnehmer versorgt (während beim Analogbetrieb jede Organisation ihr eigenes Netz betreibt/betrieben hat),
    finde ich die daraus resultierenden Gedanken nicht sehr beruhigend.
    .


    Das ist nicht richtig.
    Nicht jede BOS Organisation hat(te) ihr Netz.
    Nur mal Beispiel Hessen:
    Dort gibt es das integrierte Funknetz der Behörden und Organisationen Brand- Rettungsdienst und Katastrophenschutz.
    Das gesamte Funknetz in Hessen ist Landeseigen. Die einzelnen Organisationen nutzen das Landeseigene Netz. Alle Relaisstellen gehören und werden vom Land betrieben.
    mfg
    e.

  • Zitat

    Original von Troubadix


    Und was mich persönlich beim Digitalfunk etwas skeptisch macht ist die folgende Gefahr: Der Analogfunk ist in seiner allgemeingültigen Technik nachvollziehbar, wo hingegen der Digitalfunk es jedem Hersteller oder Betreiber ermöglicht, sein eigenes geheimes Süppchen zu kochen. Eine Art "Cyberfunk", dessen konkrete Funktionsweise nur wenigen Menschen bzw. bestimmten Herstellern/Betreibern bekannt ist.


    TETRA ist ein von ETSI veröffentlicher offener Standard für digitale Bündfunknetze. Man kann alle nachlesen...


    Zitat

    Original von Troubadix



    ...den analogen BOS-Relais bekannt ist, dass diese mit einer USV inklusive Notstromaggregaten ausgerüstet sind


    Nicht jedes BOS-Relais arbeitet mit einem Notstromaggregat.
    Und ob immer auch eine unterbrechungsfreie USV verhanden ist, bezweifel ich, was aber für jede Tetra Basisstadion zutrifft