Beiträge von Funk-Ente

    Ich danke dir für deine ausführliche Antwort! Auch anerkenne ich, dass du nochmals auf die Illegalität hinweist. Der Bekannte steht auf dem Standpunkt, dass bei einem BlackOut niemand mehr nach der Legalität von Funkaussendungen fragen wird – erst Recht nicht, wenn damit nützliche Kommunikation geführt wird. – OK, das ist Ansichtssache.

    Inzwischen ist er aber mit der Sache weiter gekommen: Beide Baofeng-Geräte sind offensichtlich von Anfang an defekt gewesen, denn egal ob auf dem 2m-Band oder dem 70cm-Band sowie egal ob mit der mitgelieferten kurzen Antenne oder der langen Retevis... die Reichweite betrug immer nur ca. 300 bis 500 Meter, wenn ein bis zwei Häuser dazwischen waren.

    Er hat noch einen Reichweitentest mit den Retevis RT53 im PMR-Band gemacht, wobei dann die sendende Station auf einem Hügel außerhalb des Städtchens lag, die Empfangsstation aber doch von einigen Häusern abgeschattet war. Also keineswegs "auf Sicht", auch nicht unter Berücksichtigung der Höhenmeter! Er sendete digital dPMR mit 2 Watt und den mitgelieferten kurzen Antennen und erreichte einwandfreie 4km Luftlinie damit! Das war dann aber auch absolut die Grenze.

    Vielleicht testet er das auch noch mal mit den langen Antennen.

    Er hat den Reichweitenversuch nun wiederholt, aber dann auf 147,590 MHz – natürlich nicht legal. :)

    Das Ergebnis war vernichtend: Er kam nicht mal 200m weit und das mit dem leistungsstarken 8Watt-Gerät Baofeng UV-9R plus!

    Die verwendete lange Antenne (wie schon vorher auch genutzt) ist eine Dualband mit 144MHz und 430MHz Abstimmung - Länge ca. 39cm, sodass das Ganze hätte prima funktionieren müssen.

    Noch mal zur Topografie: Absichtlich hatte er eine ungünstige Teststrecke ausgewählt, um mit wenig Fahrtaufwand testen zu können. Eine Station bleibt am Ort und muss über einen Hügel von ca. 15m Höhe auf ca. 100 Meter Distanz und durch etwa vier Reihen niedriger Häuser, die an dem Hang stehen "hindurch" funken. Auf der anderen Seite des Hügels fällt das Gelände langsam um ca. 50m ab und steigt nach einer querenden Bundesstraße wieder um ca. 15m an. An diesem Punkt hatte er noch PMR-Empfang, analog verrauscht, digital noch gut zu verstehen. – sowohl mit dem 2W als auch mit dem 8W Gerät.

    Dahinter fällt das Gelände wieder um ca. 10m ab. An dieser Stelle ist Empfang und Senden nur zufällig und sehr abhängig von der Haltung der Stabantenne möglich.

    Meine Frage noch mal: Ist also die Topografie so ungünstig wirksam, dass es kaum noch Unterschied macht, ob man mit 2 Watt oder mit 8 Watt sendet?

    Hallo, bin neu hier. Ein Bekannter wohnt in einem Dorf, in dem sogar das Handynetz unzureichend ist. Im Sinne von "Nothilfe" möchte er eine Funkstrecke im PMR-Band zu seiner Schwester aufbauen. Die wohnt ca. 1,2km Luftlinie von ihm entfernt. Die Bebauung ist dörflich, max. zweigeschossig, konventionell. Es liegen mehrere Äcker dazwischen und zwei Hügel von je ca. 15m Höhe aber keine Bewaldung.

    Er hat zwei Retevis RT53 mit 2 Watt und weil das ihm nicht ausreichte, jetzt auch zwei Baofeng UV-9R plus mit max. 8 Watt. Dazu hat er sich zwei längere Antennen Retevis RHD-771 gekauft. Ihm ist dabei völlig klar, dass diese Geräte wegen der wechselbaren Antennen sowie wegen der Überschreitung der 0,5 Watt-Grenze illegal betrieben werden. (Also bitte darüber keine Diskussion hier.)

    Das für ihn Erstaunliche ist nun, dass er mit der 4-fachen Sendeleistung kaum weiter kommt, als mit den 2-Watt-Geräten und dass ihm die längeren Antennen nur geringfügige Verbesserungen bringen, obwohl diese für PMR geeignet sein sollen und sehr oft gut bewertet werden.

    An der Rauschgrenze, kurz vor dem zweiten Hügel, kann er mit den 2-Watt-Geräten und langer Antenne digital noch relativ gut empfangen und senden, analog ist aber durch starkes Rauschen kaum mehr etwas zu verstehen. Leider haben die 8-Watt-Geräte keine digitale Übertragung, sodass die vorbeschriebenen Vergleiche alle auf analogen Kanälen durchgeführt wurden. Störungen durch fremde Funkdienste oder Hochspannungsleitungen oder weitere Einflüsse liegen nicht vor.

    Wichtigste Frage: Sind die nur minimal unterschiedlichen Reichweiten überwiegend durch das Gelände bedingt, sodass bei derartigem Gelände weder eine bessere Antenne noch eine höhere Sendeleistung etwas bringt?

    Zweit-wichtigste Frage: Mir wurde bekannt, dass man mit sehr geringem Aufwand eine Moxon-Antenne aufbauen kann, die im PMR-Band sehr geringe Abmessungen hat. Sie würde ca. 6dB bis 8dB Gewinn bringen bei überragend gutem Vor-Rückverhältnis. Moxon-Antenne = offener aber verkürzter Dipol, der mit einem Exakt abgestimmten Reflektor in Resonanz geht. Hätte er damit bessere Chancen?