Beiträge von Blablub

    Kaum zu glauben, da sind drei Tage volles Programm – die 48. HAM RADIO – schon wieder vorbei. Und die Besucherzahlen? Wir wollen die Spannung noch etwas steigern und verraten Ihnen das erst am Ende dieser Nachricht. Denn die Messe zeigte einmal wieder, dass sie in der Lage ist, Technik und Menschen zusammen zu bringen. Was haben wir an diesem Wochenende nicht alles erleben dürfen, einen erfolgreichen Weltrekordversuch in Telegrafie, technische Neuigkeiten, viel Fachwissen, persönliche Begegnungen … eigentlich war die gesamte Amateurfunkwelt vor Ort.

    Zugleich fiel auf der Messe der Startschuss für das DARC-Remoteprojekt, und wir hörten bereits davon, dass die ersten User sich bereits auf den Stationen eingeloggt haben. Viele neue wegweisende Technikprojekte wurde in der Innovation-Zone der IARU dem Publikum vorgestellt und es bleibt zu hoffen, dass eines Tages viele dieser zukunftsweisenden Techniken verstärkt in den Amateurfunkalltag einfließen. Und während wir diesen Satz schreiben, sind bereits die ersten Aussteller mit dem Abbau ihrer Stände befasst. Nun, das wars für dieses Jahr! Das nächste Mal ist es erst wieder Ende Juni 2026 so weit, bis es wieder heißt: „Willkommen auf der 49. HAM RADIO“, dann vom 26. bis 28. Juni 2026. Achja, die Besucherzahl! Es waren 11600 (2024: 11300, 2023: 11100).

    Zwei Vereine mit demselben Ziel – unser diesem Motto sind der Verein Notfunk Deutschland e. V. und der DARC e. V. eine weitreichende Kooperation eingegangen. Auf der Amateurfunkausstellung HAM RADIO in Friedrichshafen wurde besiegelt, was ein Jahr zuvor am selben Ort als Idee entstand.

    „Wir wollen unsere Kompetenz bündeln, um das so wichtige Thema Notfunk erfolgreicher angehen zu können“, beschreibt Oliver Schlag, DARC-Referent für Not- und Katastrophenfunk, die Motivation beider Vereine. Rüdiger Stingel, Vorsitzender von Notfunk Deutschland, ergänzt: „Nothilfe jedweder Art sollte kein Thema sein, bei dem es um Konkurrenz geht.“ Neben dem Austausch von Wissen und Kontakten stehen die Ausbildung der Vereinsmitglieder und die Fortbildung im Vordergrund der Zusammenarbeit. Auch eine Kräftebündelung bei gemeinsamen Übungen sowie die Werbung für das wichtige Thema Notfunk umfasst die Kooperation.

    Vor diesem Hintergrund ist die Wahl der HAM RADIO als europaweit größter Veranstaltung für Funkamateure kein Zufall: Beide Vereine präsentieren hier seit Jahren ihre Arbeit, die den Aufbau funktionierender Kommunikationsstrukturen zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen zum Ziel hat

    1160 Zeichen pro Minute: Der 13-jährige Rumäne Alexandru Ianis Scutaru, YO8YNS, hat am Samstagvormittag auf der HAM RADIO-Aktionsbühne die Zuschauer ins Staunen versetzt. Als mehrfacher Weltmeister in der Hochgeschwindigkeits-Telegrafie unternahm er live einen Rekordversuch in RufzXP.

    Trotz seines jungen Alters ist Ianis Alexandru Scutaru schon ein alter Hase in der High-Speed-Telegrafie: Bereits bei der Schnelltelegrafie-Weltmeisterschaft in Tunesien im vergangenen Jahr hatte YO8YNS mit einer Punktzahl von 311.192 Punkten und einer Höchstgeschwindigkeit von 1126 Zeichen pro Minute einen neuen Weltrekord aufgestellt, den er nun weiter verbessern konnte

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    Zu seiner Zeit galt er als höchstes Bauwerk Berlins: Der 1963 errichtete 230 m hohe Sendemast am Berliner Scholzplatz. Er überträgt heute Hörfunk analog auf UKW (5 Programme) und digital in DAB+ (13 Programme) sowie Fernsehen in DVB-T2 HD (35 Programme) im UHF-Band.

    Tatsächlich war der 1953 errichtete Sender Köpenick im Osten mit 248 m höher, dieser strahlte jedoch nur auf MW und KW und wurde von der DDR auch nicht besonders propagiert, im Gegensatz zum 1969 errichteten Fernsehturm mit 368 m.

    Im Westen entschloss man sich dagegen, zum Ablösen des bereits besichtigbaren Berliner Funkturms mit 146,8 m keinen Fernsehturm zu errichten sondern nur einen mit Pardunen abgespannten Fernsehmast. Der rbb, der den Sendemast heute betriebt, zeigt hier einen historischen Bericht vom Bau.

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    Feierlicher Moment auf der Aktionsbühne im Messefoyer: Das Remotestationsprojekt ist gestartet! Aber zunächst ein kurzer Blick zurück. Es war Ende des Jahres 2023, als der DARC-Vorstand dazu aufrief, sich mit einem Standort für eine Remotestation für das bis dato aufzubauende Stationsnetzwerk zu bewerben. 18 Gruppen hatten sich daraufhin gemeldet, schlussendlich wurden 15 ausgesucht. Heute fiel nun der Startschuss, sodass alle DARC-Mitglieder das neue Serviceangebot des DARC e.V. alsbald nutzen können.

    Allen DARC-Mitgliedern steht das Remotestationsnetzwerk zur Verfügung und somit freut sich der DARC seinen Mitgliedern eine neue Serviceleistung für seine Mitgliedschaft anbieten zu können. Es muss eine Clientsoftware heruntergeladen werden, der Funkbetrieb erfolgt daraufhin über das Internet – ohne eigene Antenne. Eine entsprechende stabile Internetverbindung natürlich vorausgesetzt. Finanziell wurde das Netzwerk durch die Mitgliedschaft Pro ermöglicht. Rein rechtlich fiel der Startschuss allerdings schon ein Jahr vorher, mit dem Inkrafttreten der novellierten Amateurfunkverordnung (AFuV), die nun Remotebetrieb ermöglicht.

    Die Software wurde von Roland Wolf, DL1EHP, programmiert, der auf der Aktionsbühne nach dem kollektiven Startschuss der Stationsbetreiber (Foto) die Software in Aktion erklärte und ein Demo-QSO vorführte. Ernst Steinhauser, DL3GBE, betreute das Projekt seitens des Vorstandes und zeigte noch eine Karte, wie sich die Stationen über Deutschland verteilen. Leider ist der Norden Deutschlands noch nicht „abgedeckt“, hier wären noch vielleicht drei weitere Standorte willkommen, so DL3GBE.

    Wie kann man nun die Remotestationen nutzen? Dazu erscheint in Kürze eine neue Kachel unter mydarc.de. Pro forma bittet OM Steinhauser schon jetzt um Verständnis, da noch nicht abzuschätzen ist, wie groß das Interesse an den Remotestationen ausfallen wird und wie viele Logins die einzelnen Standorte verzeichnen werden. Bis zu 15 Logins sind möglich, so DL1EHP. Weiterhin ist zu beachten, dass immer ein Nutzer Operator ist, also VFO verstellen und senden kann. Alle anderen Nutzer sind SWLs. „Es wird bei vielen Nutzern nicht gleich zusammenbrechen, aber wir werden das beobachten“. Ein ausführliches Erklärvideo hat Michael, DL2YMR, auf seinem YouTube-Kanal unter https://youtu.be/QBzvznkDhXM veröffentlicht.

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    Die 48. HAM RADIO ist eröffnet – so viel in Kurzform. Zur offiziellen Eröffnungsfeier kam ein internationales Auditorium am Freitag um 10 Uhr zusammen. Zunächst sprach der Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen, Andreas Hein. „Die Messe ist aufs Neue ein Ort der Innovation und Verbindung, sie macht das Motto ‚Remote Radio -- Connecting the world‘ greifbar“, so der Bürgermeister. Das passe seiner Meinung nach auch gut zum Messestandort im Mehrländereck, denn hier werden besonders viele Verbindungen geschaffen.

    Im Anschluss sprach die Messeprojektleiterin Petra Rathgeber, die sich darüber freute, die HAM RADIO bereits seit 15 Jahren begleiten zu dürfen. Sie dankte dem DARC für die gute Zusammenarbeit und beglückwünschte zu seinem 75-jährigen Jubiläum. Sie fasste zugleich die „Facts“ zusammen: So verzeichnet die HAM 380 Teilnehmende bestehend aus Händlern und Ausstellern, 120 Vorträge und Workshops, letzteren allen beizuwohnen würde man wohl in den drei Tagen kaum schaffen, so Frau Rathgeber scherzhaft. Weiterhin freute sie sich über die Teilnahme von über 100 internationalen Jugendlichen auf dem HAM CAMP. Frau Rathgeber wagte zugleich einen Ausblick auf 2026. Nächstes Jahr solle es eine neue „Messe in der Messe“ geben, die „Astro“. „Die Synergien mit dem Amateurfunk und der HAM RADIO wollen wir nutzen“, so das Statement. Satelliten, QO-100, EME … da haben wir als Amateurfunk-Gemeinschaft wohl so einiges im Programm! Im Anschluss sprach der Vizepräsident der IARU, Thomas Wrede, DF2OO.

    Er sprach über das 100-jährige Jubiläum der IARU und die Meilensteine im Laufe der Zeit. Man könnte auch liebevoll sagen, er hat dem Auditorium dem Kopf gewaschen, denn er legte besonderes Augenmerk auf den Schutz des Frequenzspektrums und die Arbeit der IARU in den Gremien, um die Amateurfunkfrequenzen zu schützen und zu erhalten. „Es gibt einen extremen Druck auf den Frequenzbereich! Die Kommerziellen haben viele Anwälte, um an Frequenzen heranzukommen. Es geht hier um die Interessen des Amateurfunks gegenüber einer finanzstarken Lobby“, so DF2OO. Die IARU sei hier besonders wachsam, auch was die aktuelle Initiative in den USA betrifft,

    wonach ein Satellitenbetreiber auf Frequenzen im 70-cm-Band „schielt“. „Use it or loose it“, warf er energisch ins Auditorium. „Mit 10 mW einen Hotspot im Keller betreiben, da kann man keinem Regulierer glaubhabt machen, dass Amateurfunkfrequenzen wirklich gebraucht werden. Nutzen Sie die Frequenzen!“, so OM Wrede eindringlich. Weiterhin warnte er, dass eines Tages das Wort „Spektrum Sharing“ aufkommen werde, was nicht das Ende aller Tage sein werde aber man müsse in Zukunft wohl drüber diskutieren. Sein Appell: „Nutzen Sie die Frequenzen! Bleiben Sie Mitglied!“ Die Abschlussrede hielt der DARC-Vorsitzende Christian Entsfellner, DL3MBG. Er danke der Messe zunächst, die oft unmögliches möglich machen würde. Weiterhin sprach auch er die aktuellen Jubiläen 75 Jahre DARC e.V. und 100 Jahre IARU an. Besonders der DARC stehe für den Erhalt einer einzigartigen Kommunikationsmöglichkeit, Technik und Gemeinschaft.

    „Der DARC ist heute ein gut organisierter Verband. Unser Jubiläum ist nicht nur ein Rückblick, sondern zugleich ein Versprechen für die Zukunft“, so DL3MBG. Auch auf das Messemotto spielte er an, da Remote Radio heute Funkamateuren Teilhabe ermögliche, die früher evtl. aus Antennenbaulichen Gründen ausgegrenzt waren. „Der Amateurfunk lebt und hat eine gute Zukunft!“, so OM Entsfellner. Allerdings fand er in seiner Rede auch kritische Worte. „Gerade im Jubiläumsjahr hätten wir uns gewünscht, dass große Amateurfunkhändler auf der Messe vertreten sind. Leider machen sie stattdessen mit Rabattaktionen im Internet auf sich aufmerksam“. Auf dieses Statement folgte ein kräftiger Applaus. Im Anschluss erklärte der Vorsitzende die 48. HAM RADIO für eröffnet

    Dagegen schaut Starlink alt aus: Während Elon Musks Satelliten nur einige 100 Mbit/s übertragen können und dazu eine ganze Armee von Satelliten in wenigen 100 km Höhe um die Erde kreisen müssen, kann ein chinesischer Satellit nun mit nur 2 W Sendeleistung aus über 36.000 km Höhe Daten mit 1 GBit/s übertragen.

    Der Trick: Der Frequenzbereich – statt Mikrowellen wird mit Laserlicht übertragen. Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften lösten dazu das Problem der Lichtstreuung durch thermische Turbulenzen in der Atmosphäre, durch die Kombination adaptiver Optiken (AO) mit Mode Diversity Reception (MDR), wie die South China Morning Post berichtet.

    Sie nutzten hierzu ein 1,8-Meter-Teleskop beim Lijiang-Observatorium im Südwesten Chinas. In diesem sind 357 Mikrospiegel, die das Laserlicht dynamisch zentrieren und so die atmosphärischen Störungen ausgleichen können. Es folgte ein Multi-Plane-Konverter (MPLC), der das Laserlicht in acht Kanäle teilt, die ähnlich Diversity-Empfang von einem speziellen Computersystem wieder kombiniert wurden.

    Ein „kleiner“ Unterschied gegenüber Systemen wie Starlink ist natürlich, dass die Gegenstelle auf der Erde bislang deutlich aufwendiger ausfällt und so schnell nicht auf eine tragbare Größe reduzierbar sein dürfte.

    DL2MCD

    Verwundern konnte in den letzten Monaten die Art und Weise, in welcher der 30. Juni als Termin suggeriert wurde, zu dem die BBC-Langwelle 198 kHz mit dem hier verbreiteten Rundsteuersignal für Stromzähler entfällt. Jetzt ging die britische Regierung mit Klartext an die Öffentlichkeit.

    Die Regierung teilte mit, sie sei eingeschritten, nachdem durch den „inakzeptabel langsamen“ Austausch mit Stand vom 30. Mai immer noch 314.935 der betreffenden Stromzähler aktiv waren.

    Es werde deshalb nicht zu der beabsichtigt gewesenen Abschaltung des Langwellensignals am 30. Juni kommen. Stattdessen sollen ab diesem Termin schrittweise Regionen aus der Rundsteuerung herausgenommen werden, und zwar innerhalb von jeweils drei Wochen maximal 600 Haushalte.

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