Niederlande: Feuerwehren kritisieren digitalen BOS-Funk


  • Hm... Dann ist das teilweise auch so, dass Feuerwehr, Polizei und andere Organisationen über eine Art "Mehrkanalrelais" analog funken? O.K. Wie gesagt: BOS ist nicht meine Baustelle und ich lerne gerne dazu.


    Zitat

    Und ob immer auch eine unterbrechungsfreie USV verhanden ist, bezweifel ich, was aber für jede Tetra Basisstadion zutrifft


    Das fände ich in der Tat eine beruhigende Info.


    Zitat

    Es ist auch schon gut, dass WIR die (Nichtteilnehmer) nicht gefragt werden.


    Jein (finde ich zumindest). Natürlich kann man keine Umfrage in der Bevölkerung machen nach der Art: "welches Schweinderl hättens denn gerne?" Nicht jeder Bürger ist Funktechnicker und könnte die Systeme wirklich beurteilen. Daher war die Formulierung (die ja ursprünglich nicht von mir hier eingebracht wurde) etwas provokant. Allerdings sollte man Menschen mit technischem Interesse durchaus die Möglichkeit geben, sich zu Informieren. Die gelegentlichen Pressemitteilungen sind zu dem Thema wenig ergiebig. Meine Erfahrungen zu "10 Jahre digitalem Bahnfunk" sind nämlich durchaus durchwachsen, und immerhin handelt es sich dort auch um einen sicherheitsrelavanten Bereich. Bei "schönem Wetter" ist das alles wunderbar, aber da klaut nur mal einer ein paar Meter Kabel an der Strecke, und schon war zwei Tage lang eine wichtige Schnellfahrstrecke dicht.


    Zitat

    Vor Generationen gab es auch Pferdefuhrwerke heute gibt es Fahrzeuge die ohne elektronik gar nicht mehr richtig fahren.


    Sagen wir besser, dass die heute gebauten Autos meist ohne (funktionierende) Elektronik gar nicht mehr fahren. Und ob ich diesen zuweilen ausufernden Technikwahn bei Autos gut finde? Dass ein Auto bei einem kleinen Fehler in einem seiner zig Bordcomputer schlicht stehen bleibt finde ich jedenfalls gar nicht gut! habe so meine persönlichen Erfahrungen gemacht, wo meine ehemalige Karre immer wieder unvermittelt stehen blieb, und was das Schlimmste war: Niemand hat den Fehler je gefunden! Hoffentlich ein schlechter Vergleich zum BOS-Funk... ;,z30



    So - jetzt habe ich Feierabend! ;,z33

  • Zitat

    Original von Troubadix
    Hm... Dann ist das teilweise auch so, dass Feuerwehr, Polizei und andere Organisationen über eine Art "Mehrkanalrelais" analog funken? O.K. Wie gesagt: BOS ist nicht meine Baustelle und ich lerne gerne dazu.


    Dann nur ganz kurz:
    Polizei hat ihre eigenen Funkverkehrskreise. Da haben die anderen normalerweise nichts drauf zu suchen.
    Die "nichtpolizeilichen BOS" in Hessen haben auch ihre eigenen Funkverkehrskreise.
    In einem Landkreis sind Feuerwehr, Rettungsdienst und KATS auch alle auf einem einzigen Funkkanal.
    Lediglich bei Katastrophen oder besonderen Lagen gibt es zusätzliche Einsatzkanäle.
    mfg
    eltown

  • Schaut man sich im I-Net mal die analogen Kanallisten der Landkreise oder Städte an, dann haben aber FW, RD und THW fast immer EIGENE Kanäle. Vielfach haben die einzelnen Hiorgs sogar für sich mehrere Kanäle, entweder für verschiedene Bezirke, oder als Ersatzkanäle.


    Aber darum gehts eigentlich nicht. Es geht um die Redundanz: Wie weit wirkt es sich aus, wenn ein "Funkturm" einen Totalausfall hat? Forscht man ein bisserl herum, dann scheint es so zu sein, dass analog die Polizeiorganisationen sowie die nichtpolizeilichen Hiorgs jeweils für sich eine getrennte Funkhardware betreiben (separate Relaisstandorte, die dann logischerweise voneinander unabhängig wären). Beim Tetra-BOS gewinnt man eher den Eindruck, dass ALLE BOS-Teilnehmer über die selben "Funktürme" arbeiten, weil es ja ein einheitliches und zusammenhängendes Netz ist. Hätte das nicht zur Folge, dass ein Totalausfall eines "Funkturms" auch einen Totalausfall von Tetra-BOS für ein bestimmtes Gebiet bedeuten würde? Im Bereich dieser Zelle könnten demnach gleichzeitig und auf einen Schlag keine Polizei, keine Feuerwehr, kein THW und kein Rettungsdienst mehr untereinander kommunizieren, was der kommunikative Gau für die öffentliche Sicherheit wäre. Genau das ist die Befürchtung, die man doch aufgrund der allgemein verfügbaren Informationenen (oder sagen wir, den Infos, die ich bislang gefunden habe) entwickeln könnte.

  • Hi Thomas,
    das ist nicht richtig.
    Überwiegend gibt es sogenannte ILS (integrierte Leitstellen)
    Hier im Rhein Sieg Kreis (NRW) gibt es eine Leitstele uf einem Kanal.
    Auf diesem Kanal arbeiten die Feuerwehren, die Rettungsdienste und auch das THW und deer KATS.
    Lediglich bei einer Großlage
    nehmen diese anderen BOS dann einen speziellen Kanal, der von der Leitstelle zugeteilt wird.
    Dort, wo noch keine ILS existieren werden noch vor der Umstellung auf TETRA in ILS errichtet bzw umbenannt.
    Wie gesagt, es gibt nur noch wenige LST die keine ILST sind in DL.
    Beispiel:
    http://www.firekalle.de/BF_Koln/Leitstelle/leitstelle.html


    Auch die Analogen Relaisstellen werden (wurden) auch meistens auf gemeinsamen Standorten genutzt.
    Das wird auch auf TETRA so sein.
    In Europa sind inzwischen
    11 TETRA Netze in Betrieb
    8 Staaten bauen im Moment Netze auf
    5 Staaten bauen Netze auf
    5 Staaten haben TETRAPOL in Betrieb.


    http://www.bdbos.bund.de/nn_42…opa__node.html?__nnn=true


    Zu deinen anderen Fragen gibt es in FMS.de seit ca. 2005 etwa 170 Beiträge zu TETRA.
    http://www.funkmeldesystem.de/…p?t=17677&highlight=tetra


    Zum Anderen: Viele Dinge in TETRA werden nicht veröffentlicht. Sie sind überwiegend VS - NfD.
    So zum Beispiel die genauen Standorte der TETRA Sender.
    mfg
    eltown


  • Nachgehakt: Diese analogen Sonderkanäle hängen dann auch am selben Relais-Mast und am selben Schaltschrank wie die normalerweise genutzten Kanäle? Es ist ja unerheblich in Sachen "System-Redundanz", ob die Zusatzkanäle, die den verschiedenen Organisationen (Kat-schutz, RK, THW...) zugeteilt sind, im Regelbetrieb genutzt werden oder nicht. Wichtig ist, dass diese Zusatzkanäle vorhanden sind und jederzeit genutzt werden können - eventuell auch nachdem z.B. ein Blitzschlag das Hauptrelais zerlegt hat.


    Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass der Digitalfunk in Sachen Rückfallebene bei Ausfall einer oder mehrerer Basisstationen dem Digitalfunk in seiner vorgesehenen Form überlegen ist, bzw. ob er ihm nicht sogar unterlegen ist.


    Interessiert mich einfach als Steuerzahler, inwiefern ich da eventuell lediglich ein Schönwetter-Spielzeug und sicherlich fette Umsätze der Mobilfunkindustrie mitfinanziert habe, oder ob das System wirklich in der Praxis (auch bei "Regenwetter") besteht. Wenn ich die Erfahrungen aus dem Bahnfunk als Vergleich heranziehe, wo nur mal jemand ein Kabel durchschneiden musste und ein langer Streckenabschnitt hatte zwei Tage lang keinen Funk, dann habe ich kein gutes Gefühl.



    Thomas