Servus
@ Norbert,vielen Dank
Damit auch die mitlesenden nicht BOS Angehörigen den Sinn verstehen.
Bei der Einsatzstellenkommunikation der Hilfs und Rettungsdienste ist es erforderlich das die Kommunikation im Direktmodus ohne Zwischenschaltung einer, wie auch immer gearteten, Vermittlungsstelle erfolgt.
Ein Angriffstrupp der Feuerwehr MUSS immer in der Lage sein einen schnellen Funkspruch abzusetzen und auch notfalls durch Zwischenruf ein geführtes Gespräch zu unterbrechen.
Auch sind die zu überbrückenden Distanzen nicht so gross das man das Signal immer verstärken muss.
Ausser in ausgedehnten Stahlbetonbauten und unterirdischen Bauwerken ist der analoge Funk hier klar im Vorteil.
Eine Abhörsicherheit ist auch hier nicht zwingend erforderlich.
Anders gestaltet es sich beim Dispositionsfunk zwischen der Leitstelle und den Einsatzfahrzeugen.
Hier wäre eine Abhörsicherheit zum Datenschutz schon wünschenswert.
Derzeit werden z.B im Rettungsdienst die Patientendaten im Klartext übermittelt,das sollte auch nicht sein.
Hier punktet Tetra.
Betrachtet man das ganze aus Polizeitaktischer Sicht, ist sowohl die Abhörsicherheit von hoher Priorität als auch die absolut sichere Verfügbarkeit der Netze.Ersteres kann analog nicht leisten,letzteres ist bei Tetra fraglich.
Auch wäre es auch wünschenswert das die Kommunikation weiterhin von jeder berechtigten Einheit mitverfolgt werden kann ohne das ein Einsatzauftrag immer über die Leitstelle erfolgen muss.
Beispiel analog:
Streife A bemerkt verdächtige Gestalt beim Aufbruch eines Fahrzeugs,meldet es der EZ,fordert Verstärkung an.
Streife B befindet sich 2 Strassen weiter, hört Funkspruch mit und begibt sich zum Einsatzort.
Beispiel Tetra:
Selbe Szene,nur das Streife B den Funkspruch nicht mithören kann da der Funkverkehr nur jeweils vom Fahrzeug zur EZ möglich ist.
Der Disponent muss nun erst feststellen welches Fahrzeug der Einsatzstelle am nächsten oder frei ist.
Wertvolle Zeit verstreicht.
Die Beamten leben nicht mehr in der "Lage" wie es im Polizeijargon heisst.
Meiner Meinung nach spricht nichts gegen eine Coexistenz beider Systeme.
Derzeit werden ja auch zwei verschiedene Frequenzbänder für unterschiedliche Kommunikationsaufgaben eingesetzt.
Es macht Sinn wenn man die Aufgaben die derzeit im 4 M Band abgewickelt werden zukünftig in Tetra abwickelt sprich Kommunikation Leitstelle-Fahrzeug,sicherheitsrelevante und datenschutzrechtlich relevante
Kommunikation.
Die Infrastruktur der derzeitigen 4 M Netze könte dann das derzeitige 2 M Band ersetzen da diese bislang als Hauptkommunikatinsweg genutzt wurde und die Technik ohnehin vorhanden ist.
(In Nürnberg wurde erst Anfang 2010 ein neues Gleichwellennetz den Rettungsdiensten zugeteilt.)
Direktmodus und mithören ist zwar auch bei Tetra möglich,stellenweise wird dies aber nicht gewünscht und muss separat freigeschaltet werden.
Das stelle ich einfach mal zur Diskussion.
Gruss Michael