Bosch FuG8b Träger liegt ca. 200kHz daneben

  • Hallo,
    ich habe ein Bosch FuG8b-1/Z mit BTM218.
    Das Gerät liegt beim Senden ca. 200kHz daneben und läuft weg.
    Modulation ist nur noch sehr verzerrt möglich.
    Wenn ich in der Frequenzaufbereitung (Modul5) an TP2 Messe, sehe ich stabile Frequenzen (UB 61,375MHz, OB 92,575MHz).
    Die Amplitude an TP2 liegt über 300mV.


    Beim Signalverfolgen in Richtung Sendernachstimmschaltung verliert sich das Signal im Trennverstärker. Vor dem Transistor T5 (Drain) bzw. am Ausgangspunkt 404 beträgt die Signalamplitude nur noch ca. 30mV. Der FET scheint aber i.O. zu sein.


    Kennt vielleicht jemand den oben beschriebenen Fehler und kann mir einen Tip geben in welche Richtung ich suchen muß?


    Vielen Dank und viele Grüße
    Imbi

  • Hallo!


    Zitat

    Original von Imbi
    Hallo,
    ich habe ein Bosch FuG8b-1/Z mit BTM218.
    Das Gerät liegt beim Senden ca. 200kHz daneben und läuft weg.


    Beim senden im UB oder OB oder in beiden Bandlagen.
    Ist die 200kHz-Ablage in beiden Bandlagen zu hoch oder zu niedrig?
    Ist auch der RX von dieser Fehlabstimmung betroffen?



    Zitat

    Original von ImbiModulation ist nur noch sehr verzerrt möglich.


    Klingt zunächst erstmal nach Sendernachstimm-VXCO...so grob.


    Zitat

    Original von ImbiWenn ich in der Frequenzaufbereitung (Modul5) an TP2 Messe, sehe ich stabile Frequenzen (UB 61,375MHz, OB 92,575MHz).
    Die Amplitude an TP2 liegt über 300mV.


    Scheint dort OK zu sein...wo du schonmal dort warst, hast du auch das Einschwingverhalten TP1 kontrolliert?
    Nein, da wird dein Fehler nicht dran liegen, aber wenn man eh schon mit dem Tastkopf uns Oszi auf dem Modul ist, wäre das einer der ersten Stellen wo man schaut ob man was nachstimmen müsste..:-)


    Zitat

    Original von ImbiBeim Signalverfolgen in Richtung Sendernachstimmschaltung verliert sich das Signal im Trennverstärker. Vor dem Transistor T5 (Drain) bzw. am Ausgangspunkt 404 beträgt die Signalamplitude nur noch ca. 30mV. Der FET scheint aber i.O. zu sein.


    Dann trenn mal die Leitung zur Sendernachstimmschaltung, so das Ausgangspunkt 404 offen und unbelastet ist.
    Wenn das Signal weiterhin deutlich unter 300mV liegt muss irgendwas am Trennverstärker faul sein.


    Liegen +9V über L10 am FET?
    Ist einer der Kondensatoren (C15, C17, C18 oder C19) gebrochen?
    Irgendwo eine gebrochene Lötstelle?
    Im Zweifel durchaus mal T5 austauschen.


    Liegt bei offenem Ausgang (404) der Pegel aber um 300mV oder stärker, dann liegt es definitiv an der Sendernachstimmschaltung Modul 10.


    Also Verbindung 404 wieder herstellen und auf Modul 10 weiter:


    An Punkt 656 käme das Signal von Modul 5 an.
    Zunächst aber schauen wie die Betriebsspannungen an Modul 10 im Sendebetrieb aussehen:
    658 sollte 8,8V haben
    660 sollte 12,3V haben
    655 sollte 9V haben


    Ist irgendeine (oder gar alle?) Spannungen deutlich drunter das Modul 10 rausziehen und gucken ob an den Pins die Spannungen normgerecht sind.
    Wenn nicht liegt's am Regler, wenn ja an Modul 10.
    Genauer gesagt: Überall im Gerät, so auch auf Modul 10 sitzen allerlei Tantal-Elkos. So auch jede Versorgungsspannung die mit ein bis zwei dieser Saudinger richtung GND verziert sind.
    Da haben heute idR. Kurzschlüsse oder beinahe-kurzschlüsse welche die Pegel extrem belasten.


    An TP2 auf Modul 10 müssen stabile 20,5MHz mit 300mV anstehen.
    Hat man alle fragwürdigen Elkos getauscht und TP2 ist noch immer nicht in Ordnung, schauen ob der VXCO rund um Q151 anschwingt.


    Anbei noch ein Tip: Bevor man sich totarbeitet an Modul 10 und es einfach nicht will: Einfach mal bei Radiodata anfragen nach dem Ersatzteilpreis zur Sendernachstimmschaltung des aktuellen Fug8b-1.
    Ich tippe mal auf eine Warscheinlichkeit von gut 90% das die elektrisch und mechanisch rein passt. Höchstens 10% die warscheinlichkeit das ein paar Pins minimal anders positioniert sind, so das man mit kurzen Patch-Drähten basteln muss.


    Habe selber eine SEL Fug9c mit defekter Sendernachstimmschaltung hier, wo ich seit Monaten grübel ob sich ein neues Modul von Radiodata noch für das Teil lohnen könnte.


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

  • Hallo Jürgen,


    vielen Dank für Deine super Ausführung.
    Was mit den Pegeln war sehr hilfreich. Zwischenzeitlich habe ich auch den Fehler gefunden.
    Mikroskop auf größte Auflösung und siehe da, die Leiterbahn vor dem Koppelkondensator war gerissen.



    Nun läuft das gute Stück wieder.


    Viele Grüße


    Imbi