B3CKS-Antenne?!

    • Offizieller Beitrag

    Hi Leutz,
    heute mal wieder etwas von der Sferics- Bastelfront...


    Dieses mal geht es um eine kapazitive Antenne aus zwei (leeren versteht sich) Becksdosen. Als ich letztens die zwei leeren Bierdosen auf meinem Schreibtisch sah, da dachte ich mir: "Warum eigentlich nicht"?


    Also kurzum einen Mikrofonvorverstärker genommen und an die Bierdosen angeschlossen. Der Mic-VV stammt von ELV und ist für Kondensatormikrofone geeignet. Der Frequenzgang ist von 15Hz bis 30KHz, also genau richtig für den Empfang von natürlichen und auch "manmade" VLF-Signalen. Ein kurzer Test im Probeaufbau (siehe Bild) versprach einiges!


    Also habe ich mir ein Stück Fallrohr besorgt und die Bierdosen samt dem Verstärker dort eingeklebt. Der Abstand von den Dosen zueinander beträgt ca. 5cm. Parallel zu dem Eingang habe ich dann noch einen 1nF Kondensator angeschlossen, um die Radiosender auszublenden. Das funktioniert auch ohne den Empfang der Sferics zu beeinflussen ganz gut. Für die Anschlüsse habe ich mir eine runde Grundplatte aus 2mm starken Alublech zurechtgeschnitten. Dort sind dann folgende Anschlüsse nach Außen untergebracht: BNC-Buchse, Erdungsbuchse, Ladebuchse und der Einschalter. Das Ganze dann noch hübsch Lackiert und mit Rohrschellen für einen Masten versehen.



    Hier mal die Aufbauanleitung:


    1.) B3CKS austrinken (berhuhigt die Hände für das SMD-Löten)
    2.) B3CKS austrinken (berhuhigt die Hände für das SMD-Löten noch mehr)
    3.) VV Löten (sehr kniffelig)
    4.) Kabel an die B3CKS- Dosen löten (auch kniffelig)
    5.) B3CKS- Dosen an den VV anschließen
    6.) Spannungsversorgung anschließen
    7.) Ausgangsbuchse mit VV Verbinden
    8.) das Ganze nach Belieben irgendwie Fixieren
    9.) alles Verkabeln, in die Soundkarte stöpseln, SpecLab starten und Spass haben!



    Anbei noch ein Bild von dem Probeaufbau, zwei Bilder von der fertigen Antenne und zwei Bilder von den Spektogrammen, die sie echt sehen lassen können.
    Die Aufnahme ist im Garten gemacht worden und ist pur wie das Signal in die Soundkarte hereinkommt. Also ohne jegliche Filterung durch SpektrumLab oder irgendeine Hardware. Sogar die Alpha-Stationen sind in dem Spektogramm zu sehen. Somit sollte auch der SAQ- Empfang mit dieser Antenne kein Problem darstellen. Die Materialkosten für diese Antenne belaufen sich auf ca. 10 Euro, wobei zur Belustigung ja noch ein Teil davon durch die Kehle geht. ;,z36


    So, nun noch die Bilder...

    • Offizieller Beitrag

    Du kannst auch mal versuchen eine 40 Element Yagi für 70 cm aus den Büchsen zu bauen.
    Allerdings solltest Du dein Bastelmaterial nicht an einem Abend zusammenstellen und das Dosenpfand macht die Sache nicht ganz billig.
    Dafür sind damit gute EME Verbindungen möglich ;,z36
    Gruss michael

    • Offizieller Beitrag

    Hi Michael!


    Naja, es gibt ja schon viele Kuriositäten im Antennenbau. Aber die Hauptsache ist ja das es funktioniert. =) Aber die Yagi würde ich mir lieber kaufen, oder aus anderen Materialien bauen.


    Ach ja, fällt mir grade noch so ein...
    zur Zeit der Aufnahme gab es über Deutschland keine Gewitter. Die Sferics stammen vonn Gewittern über der Tschechei und dem tiefsten Russland.

    • Offizieller Beitrag

    Gibs zu,die Dosen waren nicht von Becks sondern von Pilsener Urquell.
    Wie sonst sollten Tschechische und Russische Gewitter von der Antenne aufgenommen werden.
    Aber jetzt im Ernst,ich finde es immer wieder interessant auf welch kuriose Ideen Du manchmal kommst.
    Allerdings ist die Dosennummer nicht ganz neu,der FUNKAMATEUR hat bereits schonmal über einen Dipol aus Bierbüchsen berichtet.
    Aber nichts desto trotz finde ich deine Experimente immer wieder spannend und informativ,Danke dafür.
    Gruss Michael

    • Offizieller Beitrag

    Mist, jetzt hast du die Tarnung der Dosen auffliegen lassen...


    Das mit den Bierdosen kenne ich nur als Sperrtopfantenne. Das mit dem Dipol kannte ich noch garnicht. Aber man lernt halt nie aus =)


    Bei der Geschichte mit den Bierdosen hatte ich eigentlich mehr den Floating Solar Receiver von Renato Romero vor Augen. Siehe hier.


    Da die Dosen ja einen Kondensator bilden dachte ich mir halt, dass ein VV für Kondensatormikrofone dafür doch geeignet sein müsste. Das hatte sich dann im Test auch bewiesen. Der Vorteil dieser Antenne ist gegenüber meinen anderen Versuchen mit magnetischen Antennen, dass der Klang der Sferics durch die Bierdosenantennen nicht weiter beeinflusst wird. Bei den magnetischen Antennen ist es schwierig, die RF- Signale auszufiltern, ohne das es zu Lasten der Sferics geht. Dieses ist von allen Versuchen her die bisher beste Variante. Der Vorteil von magnetischen Antennen liegt jedoch klar auf der Hand... sie brauchen keine freie Fläche für den Empfang so wie die elektrischen.

    • Offizieller Beitrag

    Die Entwicklung an der B3CKS- Antenne geht weiter! Jetzt arbeiten auch beide Dosen, da hinter dem Verstärkerausgang jetzt noch ein Übertrager nachgeschaltet wurde. Zur Zeit wird noch an der Apassung und Linearität getüftelt. Der heutige Test brachte sogar schon ein paar Whistler ein (siehe Spektogramm).


    Die Schaltung wird noch ein wenig modifiziert, denn anscheinend fehlt in dem Bereich zwischen 1,4 KHz und 3,9 KHz noch etwas. Um die 1 KHz gibt es offensichtlich eine Resonanz. Weitere Ergebnisse werde ich dann wieder hier Posten.