BALKONKRAFTWERKE: Bundesnetzagentur warnt vor mangelhaften Wechselrichtern

  • Ich finde das mit den Balkonkraftwerken dann doch eher lustig. Am besten noch mit Südausrichtung wenn man tagsüber an der Arbeit ist und eine evtl Grundlast von 50-150W in der Wohnung hat. Naja mal eben für 4 Std keine Stromkosten. Schaltet man mittags den doch mal der Herd an und dieser ~1000-3000W zieht, sind die 2/300Watt auch ganz nett, trotzdem tickert der BezugZähler.

    Na immerhin amortisiert sich so ein Ding schon nach 10 Jahren aber man hat sein ökologisches Gewissen beruhigt

    viele grüsse axel

  • Mein Kühlschrank zieht 85W, wenn der Kompressor läuft. Das ist aber wegen der Pausen keine Grundlast, die bei mir zwischen 4W und 20W liegt. Einfach, indem ich nicht benötigte Elektrogeräte mit Schalterleiste ausschalte. Ohne Grundlast bringt aber die Einspeisung wenig bis nichts, es sei denn, man hätte noch einen alten Zähler, der sich ggf rückwärts dreht.

    Was hingegen funktioniert, ist, die Wohnung als Insel zu betreiben. Wobei man glaube ich besser den Schaffner fragt, ob man beim Schwarzfahren umsteigen darf, als dafür eine VDE-Zulassung zu beantragen.

  • Hallo!

    Jetzt steigen wir aus Kernkraft aus, verkünden den Klimanotstand, dass Energie zu sparen sei und dann sollen Balkonkraftwerke nicht in Betrieb gehen, weil sie u.U. nach Abdrehen der Hauptsicherung noch Strom produzieren und Elektriker, die vor dem Berühren von Leitungen keine Spannungsprüfung vornehmen, einen Schlag bekommen könnten? Das gibt es nur in Deutschland.

    Wenn Leute wie du sich genötigt fühlen irgendwas machen zu müssen mit billigen Balkonkraftwerken, dann dürfen die das. Auch ohne VDE und irgendwelche Streiterreien mit dem Energieversorger.

    Aber eben ausschließlich innerhalb der eigenen Wohnung / Hauses / Grundstücks.

    Ich habe drei Inverter 12V 230V für Inselbetrieb, von denen einer einen "modifizierten Sinus" bereitstellt, die anderen beiden ohne wesentlich Einbußen des Wirkungsgrads Sinuskurven. Modifizierter Sinus ist viel problematischer, als ich dachte. So kam ich auf die dumme Idee, mittels eines Werktstatt-Trenntrafos die Ausgangskurve zu glätten. Das klappte jedoch nicht, es wurden höchstens noch Überschwinger erzeugt. Zudem hat sich die automatische Spannungsumschaltung 110V/220V sofort selbst zerstört, weil sie in den verlängerten Nulldurchgängen auf 110V schaltete. Soviel zu preiswerten chinesischen Trenntrafos. Ein Glück, dass die Umschaltung mir keine teuren Geräte zerschossen hat. "Pure sine" Inverter haben drei Stufen. Erstens einen Wandler von 12V auf ca 400V Gleichspannung. Zweitens eine 50Hz Umschaltung der 400V. Drittens eine Drosselspule, die mit rund 20kHz getaktet wird und an der die Differenz zwischen Rechteck und Sinus abfällt. Und das funktioniert recht gut.

    Wechselrichter der billigen Art meinen mit "modifizeritem Sinus" einen Sinus geformt von 6-7Bit PWM.

    Daher sehen diese Spannungen auch eher aus wie ein Sägeblatt.

    Die teureren "real Sine" oder "Pure Sine" meinen Sinus geformt von 10-16Bit PWM.

    Und ja, manche Verbraucher haben Probleme mit modifizierten Sinus.

    Für die Netzstabilität kann ich mir durchaus vorstellen, dass zu viele private Einspeiser Stabilitätsprobleme verursachen können und auch industrielle Windkraft- und Solaranlagen nicht die stabilisierende Wirkung eines Kohle- oder Kernkraftwerks haben. Genau aus solchen Gründen wird ja ein Blackout befürchtet.

    Windkraft wäre bezüglich Netzstabilität kein Problem. Denn Windkraft basiert auf dem selben Wirkprinzip wie alle bisherigen Kraftwerke: Ein Generator mit hinreichend Schwungmasse zur Drehzahlstabilisierung bei Laständerungen.

    Um es mal zu überspitzen:

    Man wird bei einem Windpark niemals sehen das die Rotoren eine apprupte Vollbremsung hinlegen nur weil gerade der Verbrauch schlagartig ansteigt. Ebenso wird man niemals sehen das sie spontan ihre Drehzahl vervielfachen weil Last abgeschaltet wird.

    Die laständerungen mögen also brutal sein, aber die Schwungmasse und ihre Trägheit ist brutaler.

    Ebenso bei Windänderungen...Windkraft verhält sich bezüglich rotierende Schwungmasse gut gedämpft und regelbar.

    Neuere, kleinere Anlagen im Bereich Biomasse oder auch Kraft-Wärme-Kopplung (gibt's inzwischen kompakt wie eine alte Gastherme) haben kaum noch Schwungmasse.

    Solarkraft hat nix davon, keine Rotation und ebenso keine Masseträgheit.

    Problem der Solarkraft bei der Netzstabilität sind vorbeiziehende Wolkenschatten.

    Man stelle sich eine Stadt vor die massiv mit PV-Anlagen auf den meißten Dächern ausgestattet sind.

    Wenn nun ein Wolkenfeld vorrüberzieht welches ein Teil dieser Solaranlagen abschattet, haben wir es mit ungebremsten, sehr schnellen Leistungsschwankungen zu tun.

    Ein Disponent macht da händisch nix mehr, es braucht auf dauer eine Software die dafür sorgt das Anlagen ausserhalb des Schattens eben so viel Strom produzieren das alle abgeschatteten kompensiert werden.

    Wie gesagt...und gestern bereits angerissen:

    Es fehlt an einer ausgefeilten Software, die an sich kein Problem wäre.

    Aber ebenso fehlt es an einer entsprechenden Infrastruktur und einem einheitlichen Protokoll worüber lokale Energieerzeuger mit ihren regionalen Dorf- oder Komunalservern und diese dann wiederrum mit dem Disponentensystem des Netzbetreibers kommuniziert.

    Will man das über das zivile Internet leiten? Eher nicht. Überall Glasfaser für ein Energie-Intranet verlegen?

    Ich kann gut nachvollziehen wo da aktuell der Bremser ist - denn man will nicht schonwieder eine kritische Infrastruktur hinschmeißen, die hochgradig sabotagegefährdet ist, aber die man nicht wirklich schützen kann.

    Öffentliche Netze wie Internet, Mobilfunk oder gar 5G-IoT mit günstigen Huawei-Modems fallen weg, wäre für potentielle Hacker viel zu einfach.

    Ich finde das mit den Balkonkraftwerken dann doch eher lustig. Am besten noch mit Südausrichtung wenn man tagsüber an der Arbeit ist und eine evtl Grundlast von 50-150W in der Wohnung hat.

    Prust...muss nur aus dem Fenster gucken. Da hat es hier tatsächlich jemand geschafft sich geschätzt 15m² auf einem Spitzdach zu hängen...Ausrichtung Westen. Tippe mal das die funktionieren wird---so von 17h bis Sonnenuntergang..:-)

    Naja mal eben für 4 Std keine Stromkosten. Schaltet man mittags den doch mal der Herd an und dieser ~1000-3000W zieht, sind die 2/300Watt auch ganz nett, trotzdem tickert der BezugZähler.

    Ähm, nee...Balkonkraftwerke sind für mich exakt das selbe, wie Solarpanele in den letzten 30 Jahren im Campingbereich.

    Also ein erstklassiger Selbstversuch wie man sich mit dem Stromverbrauch und seinen Gewohnheiten anpassen muss, damit der 12V-Akku niemals wirklich leer wird. Das ergibt eine unheimlich steile Lernkurve!

    Das was man beim echten Selbstversuch mit Balkonkraftwerken lernt, kann extrem hilfreich sein bei aktuellen und zukünftigen Debatten.

    Denn zur Zeit sind die Debatten von Leuten geprägt die überwiegend eine verzerrte Vorstellung haben.

    Was mir zum Beispiel regelmäßig begegnet sind Kritiken warum Windräder aber auch Solarparks unbedingt so gigantische Ausmaße brauchen. Ob das nicht auch kleiner und vernünftiger geht.

    Ein Atomkraftwerk in Sichtweite wollen diese aber natürlich auch nicht. y,aufg.,.

    Na immerhin amortisiert sich so ein Ding schon nach 10 Jahren aber man hat sein ökologisches Gewissen beruhigt

    Das ist eher der Punkt. Die leute wollen halt was machen um ihr ökologisches Gewissen zu beruhigen. Oder als beschwichtigungsinstrument "freilich fliege ich jährlich nach Mallorca - das kompensiere ich mit meinem Balkonkraftwerk!"

    Was hingegen funktioniert, ist, die Wohnung als Insel zu betreiben. Wobei man glaube ich besser den Schaffner fragt, ob man beim Schwarzfahren umsteigen darf, als dafür eine VDE-Zulassung zu beantragen.

    Was du in deiner eigenen Wohnung machst, getrennt von öffentlichen Stromnetz (Inselbetrieb) ist dir frei gestellt.

    Da kannst du sogar auf VDE pfeifen.

    Allerdings solltest du dir dann eben Gedanken machen welche Leute sonst so in deiner Wohnung leben oder gelegentlich zu Besuch kommen. Für sämtliche denkbare Schäden, angefangen bei Schäden an Geräten welche den "modifizierten Sinus" nicht vertragen, bis hin zu Personenschäden aufgrund Stromschlag bist du als Betreiber, welcher auf VDE gepfiffen hat, alleine haftbar.

    Jürgen

  • Preiswerte Varianten eines modifizierten Sinus verwenden m.E. keine PWM zur Glättung eines Rechtecksignals. Sondern schalten ±311V mit einem Nulldurchgang einer Länge, dass 230V effektiv heraus kommen. Ein solcher Rechteck-Sinus hat die Umschaltung meines Trenntrafos gekillt. Ich hab sie dann einfach rausgeworfen. Davor habe ich noch nie ein Elektrogerät durch Entfernen der Hauptplatine repariert. Aber für Basteleien brauche ich keinen Werkstatt-Trafo mit automatischer Umschaltung, falls das Netz mal nur 120V liefern sollte. Am Solarinverter erübrigt sich übrigens der Trenntrafo, weil das Hausnetz dann keine Null mehr hat.

    Das Batterie- und Inverterregal darf niemand anrühren, ohne sich auszukennen. Das machen jedoch auch nur die wenigsten und Kinder wuseln bei mir nicht herum. Dann wäre die Problematik eine völlig andere.

    Was zu den Lebensgewohnheiten mit einer 12V Batterie schreibst, kann ich bestätigen. Allerdings muss ich nur umschalten, wenn sie alle ist. Was mir fehlt, wäre eine brauchbare Entladeregelung. Bei Betrieb eines Grid Tie Inverters aus einer Pufferbatterie ist das noch verhältnismäßig einfach mit analogen Schaltkreisen hinzubasteln; Solarladeregler versagen hier leider. Für Inselbetrieb hingegen bräuchte es eine intelligente Steuerung beispielsweise über einen Arduino.

    Meines Erachtens ist der Solarbalkon mehr was für Bastler und wird insbesondere die Energieprobleme unseres Landes nicht lösen können. Gerade die Variante mit Inseloption ist hingegen in Entwicklungsländern beliebt, wo es öfter mal zu Stromausfällen kommt. Mein Inverter hat sogar eine Vorzugsfunktion, wo er als unterbrechungsfreie Stromversorgung fungiert.

    Auf Besuch in Pakistan standen batteriegepufferte Inverter teils sogar im Treppenhaus von Mehrparteienhäusern, was ich leider nicht fotografiert habe.

  • Hallo!

    Preiswerte Varianten eines modifizierten Sinus verwenden m.E. keine PWM zur Glättung eines Rechtecksignals. Sondern schalten ±311V mit einem Nulldurchgang einer Länge, dass 230V effektiv heraus kommen. Ein solcher Rechteck-Sinus hat die Umschaltung meines Trenntrafos gekillt.

    Urgs...solche Möhren gibt es tatsächlich noch?

    Manche Sachen sind einfach nicht tod zu kriegen...

    Das Batterie- und Inverterregal darf niemand anrühren, ohne sich auszukennen. Das machen jedoch auch nur die wenigsten und Kinder wuseln bei mir nicht herum. Dann wäre die Problematik eine völlig andere.

    Ganz ähnlich bei mir. Zwar mache ich bislang nix mit Solar, aber eben mit 12V, 24V sowie 230V, und das in manchen Ecken ganz kaltblütig ohne Isolation.

    Ich selber weiß wo ich hinpacken darf oder besser nicht. Kinder gibt's nicht, Haustiere auch nicht.

    Und falls sich mal ein Einbrecher erstreistet durch meine Räume zu schleichen...selbst Schuld.

    Was zu den Lebensgewohnheiten mit einer 12V Batterie schreibst, kann ich bestätigen. Allerdings muss ich nur umschalten, wenn sie alle ist. Was mir fehlt, wäre eine brauchbare Entladeregelung. Bei Betrieb eines Grid Tie Inverters aus einer Pufferbatterie ist das noch verhältnismäßig einfach mit analogen Schaltkreisen hinzubasteln; Solarladeregler versagen hier leider. Für Inselbetrieb hingegen bräuchte es eine intelligente Steuerung beispielsweise über einen Arduino.

    Was genau meinst du? Ein komplettes Akku-Management welches:

    - Überladeschutz

    - Tiefentladeschutz

    - Ladestrombegrenzung

    - Entladestrombegrenzung

    - Standbyregelung 13,6-13,8V abhängig der Akkutemperatur

    überwacht und regelt?

    Das ginge alles, wenn man sich das antun wollte, alles rein analog.

    Wer es sich aber einfach und problemlos erweiterbar bauen will, greift zu nem AT-Mega und tippert dafür ein paar Zeilen Code in seiner Lieblings-Programmiersprache.

    Meines Erachtens ist der Solarbalkon mehr was für Bastler und wird insbesondere die Energieprobleme unseres Landes nicht lösen können. Gerade die Variante mit Inseloption ist hingegen in Entwicklungsländern beliebt, wo es öfter mal zu Stromausfällen kommt. Mein Inverter hat sogar eine Vorzugsfunktion, wo er als unterbrechungsfreie Stromversorgung fungiert.

    Exakt so ist es.

    Ein Balkonkraftwerk kann niemals auch nur einen Ansatz der Energiewende darstellen.

    Was eher eine Sache wäre und worauf Politik auch schon gekommen ist:

    Möglichst viele Dächer mit Solarpanelen zukleistern.

    Ich persönlich würde sagen, nicht nur bei Neubauten, sondern ernsthaft anfangen jede geeignete (nach Süden gerichtete) Dachfläche inklusive Altbestand anvisieren.

    Bei anderweitig genutzen Flächen, beispielsweise Dachterassen oder bereits mit privaten Solaranlagen ausgestattete flächen könnte man aussparen.

    M.E. aber könnten die kommunalen Energieversorger per Gesetz ermächtigt werden ungenutze, geeignete Dachflächen zu einer adequaten Miete für kommunale Stromerzeugung nutzen zu dürfen.

    Ich bin überzeugt davon das wir die Energiewende schaffen können. Aber eben auch nur wenn wir einerseits Klotzen statt kleckern, beispielsweise komunell die Solarkraft mit Hitzeschutzplänen verbinden.

    Andererseits aber auch für moderne Stromnetze und Speicher mit denkt.

    Speicher mit Akkus kann nur ein kleiner Teil der Speicherlösung sein. Was wir haben und kennen, wären Pumpspeicherkraftwerke. Statt davon viele neue zu bauen sehe ich eher das immer mehr davon abgebaut werden, da Technik veraltet, und Modernisierung zu teuer sei.

    Jürgen

  • Energiewende: ich bin grundsätzlich gegen Zwang. Wer auf seinem Dach aus welchen Gründen auch immer keine Solaranlage wünscht, sollte nicht gezwungen werden. Denn auch daran wird der Erfolg dieser Energiewende nicht hängen. Wenn allein Energiefirmen bestimmen, wo's lang geht, brauchen die sich nämlich keine Gedanken mehr um die Nebenwirkungen zu machen.


    Laderegelung: MPPT-Solarladeregler laden Batterien zuverlässig auf. Der meist vorhandene Lastausgang mit Entladeschutz ist aber in der Regel unbrauchbar. Ich kann daran nicht mal einen kleinen Grid Tie Inverter betreiben. Ist wohl eher für LED-Lampen gedacht.

    Nein, der Entladeschutz ist kniffelig. Erstens schalten Inverter meist erst bei 11,8V oder darunter ab, wenn Batterien schon tief entladen sind. Ist die Last eher regelmäßig, kann man eine analoge Kontrolle basteln. Schwieriger wird es jedoch mit dem Insel-Inverter. Bei 2,2kW fließen so an die 200A. Die Batterie geht hier kurzzeitig unter 11,6V, ohne tief entladen zu sein. Man kann hier nur zuverlässig steuern, wenn man die entnommene Leistung mit einbezieht.

    Außerdem hätte man für solche Steuerungen gerne eine Fernbedienung. Deshalb bieten sich hier Microprozessoren mit WiFi an.