Motorola DM 1400 / 2600

  • Moin. Weiß jemand, wie man die Rauschsperrenschwelle bei o.g Geräten einstellt. Mit dem Tuner ist klar, aber welche Funktion. Ist das der Frontend Filter ?

    Gruß Axel

  • Hallo Axel,


    ich musste bei einem Motorola DMR-Gerät noch nie die Rauschperre einstellen.

    Also habe ich mal geschaut in den vielen Kundencodepugs sowie meiner DP4601.


    Das einzige was die CPS ermöglicht:

    Bei Geräten ohne Display (Menue) die zuweisbare Tastenfunktion "Rauschsperre".

    Bei Geräten mit Display den aktivierbaren Menuepunkt "Rauschsperre".


    In beiden Fällen, der Tastenfunktion als auch der Menuewahl, hat man lediglich die Auswahlpunkte "Normal" oder "Hoch".

    Im Tuner ist ein Abgleich der Rauschperre ebenso nicht vorgesehen.

    Frontend Filter hat nichts mit der Rauschspeere zu tun, sondern wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um den DAC-Abgleich des HF-Filters vor und nach dem RX-Vorverstärker.


    Das die Rauschsperre nicht einstellbar ist, könnte damit zu tun haben das bei den heutigen DMR-Geräten kein gewöhnlicher FM-Demodulator mehr vorhanden ist.

    FM läuft da genauso über den ADC wie DMR auch, wobei die Demodulation durchweg digital auf SDR-Technik basiert.


    Wie dem auch sei:

    Während ich damals bei analogen Geräten die Rauschsperre relativ häufig abgleichen musste, ist mir das mit den DP/DM-Geräten nie passiert.

    Und ja, selbstverständlich rede ich von analog-Kanälen.

    Rauschspeere hat immer ab Werk (Stufe Normal) gepasst und ließ sich nur mit einem korrekten Testsignal öffnen. Rauschnebel oder Störsignale welche die Rauschperre öffneten habe ich bei den DMR-Geräten noch nie gehabt.


    Grüße


    Jürgen

  • Hallo Jürgen. Vielen Dank für die detailierte Information. Da ich die Geräte meistens auf Schlepper baue, habe ich ab und zu das Problem. Meistens auf den Kanälen ab 160 Mhz. Wenn die Zündung angeschaltet wird, dann fährt die Elektronik hoch, wie Monitore und Steuergeräte und dann gibt es öfters Störungen, Beim letzten gerade an der Schwelle. Das mit Rauschsperre hoch, hatte ich gesehen, nur ich weiss nicht wie doll sie dicht macht auf "hoch" ?

    Ich hatte mit einen Techniker von Motorola gesprochen und der meinte, daß wäre das mit dem Frontendfilter. Ok, dann werde ich nächstes mal auf "hoch" stellen.

    Gruß Axel

  • Hallo Axel!


    Das was du beschreibst kenne ich nur von rein analogen Betriebsfunkgeräten.

    Das einzige DMR-Gerät welches solche Mucken im Analogmode macht ist mein Alinco DJ-MD5.


    Es ist auch - bezogen jetzt auf Analoggeräte - weniger das Frontend Filter.

    Dieses macht nur Probleme mit der mangelhaften Selektion:

    Seit knapp 20-30 Jahren werden Frontend-Filter in den meißten Analogfunkgeräten eingesetzt, um die Speigelfrequenz in der 1.ZF zu dämpfen.

    Den Anspruch das ein Vorfilter exakt die 1-3MHz Bandbreite rund um den gewünschten Kanal ausstanzt, wie es noch alte Geräte mit 2A3 (zwei gekoppelte Resonatoren, Vorverstärker, drei gekoppelte Resonatoren) hatten, gibt es nicht mehr.

    Das führt z.B. dazu das Frequenznutzungen auf den Kleinfunkbereichen zwischen den drei Funkruffrequenzen, und seit 10 Jahren auch 2m Geräte oberhalb von 160MHz in der Nähe von DAB+ Senderstandorten zugestopft werden.


    Das was du eher beschreibst, hört sich eher so an als ob ein oder mehrere Geräte des Nutzfahrzeugs Störsignale produzieren, und zwar dummer weise genau auf den genutzten Landwirtschaftskanälen bei 160MHz.

    Dagegen hilft kein noch so gutes Frontend.

    Da wäre es eher angebracht mit einem Spektrumanalyzer oder zur Not nem SDR-Stick und Nahfeldsonde zu gucken:

    - Wo kommt die Störung her

    - Ist das durch Abschirmung und verdrosselung zu dämpfen?

    - gibt es aussen eine mögliche Antennenposition wo die Störungen nicht hinkommen?


    Ebenso wäre danach, wenn man die Ursache gefunden hat, zu klären was denn der Fahrzeughersteller dazu sagt wenn seine landwirtschaftliche Maschine ausgerechnet auf den Kanälen Störungen macht, wo Landwirtschaft gewöhnlich funkt.


    Ebenso wäre die Frage, ob die Antenne überhaupt funktioniert:

    Die meißten Landwirte wollen bei der Antenne billigen Lambda/4 stengel haben.

    Da heutige Nutzfahrzeuge, egal ob Trecker, Bagger, Gabelstapler u.v.m. aber kaum noch flache Metallstrukturen ausreichender Größe haben, funktionieren 1/4-Strahler da nicht.

    Wirt trotzdem sowas eingesetzt, wird das Antennenkabel inklusive Funkgerätemasse und Batteriekabel mit zur Antenne.

    Funktionieren zuz da nur eine Lambda/2 Antenne speziell für GFK-Montage.

    Ich nehme da immer eine von Procom, ein robuster 1m-Strahler mit Fußpunktfeder und unterhalb des Antennenfußes ein "BBMU"-Kästchen wo man die Anpassung auf die Nutzfrequenz abgleicht.

    Zwischen Funkgerät und Anpass-Kästchen dann, um die Sache rund zu machen, kein RG58 sondern doppelt geschirmtes Kabel. Gerne H155 o.ä.


    Jürgen

  • Moin.

    Die Störungen interessieren niemand. Das hatten wir schon mit Claas durch. Die BnetzA sagt, dass liegt in der Tolleranz.

    Die Procomantenne ist nicht schlecht, aber viel zu teuer...leider. Ich habe selbst Halbwellen bauen lassen in Zusammenarbeit mit jemanden. Mit PL Fuß. Die gehen sehr gut.

  • Hallo!

    Moin.

    Die Störungen interessieren niemand. Das hatten wir schon mit Claas durch. Die BnetzA sagt, dass liegt in der Tolleranz.

    Was die BnetzA in solchen Sachen sagt ist relativ egal.

    Im 2m Band sind beispielsweise lokale EMV-Störungen mit -60dBm über Nahfeldsonde gemessen noch statthaft. Will man aber in solch einem Fahrzeug ein Funkgerät genau auf dieser Störfrequenz betreiben, ist das fatal.

    Hier geht es um spezifische Nutzfahrzeuge für ganz spezifische Nutzergruppen gebaut werden, wo die allermeißten bundesweit auf wahlweise 160,37 / 160,47 oder 161,25MHz funken.


    Auf der anderen Seite ist es für Hersteller von Steuergeräten und IT eine Herrausforderung die gültigen EMV-Grenzwerte ein zu halten. Aber ein Kinderspiel ist es die vorhandenen EMV-Emmissionen so zu dimensionieren und zu filtern, das sie eben ausserhalb des Bereiches 130,3-161,3MHz fallen.


    Bei anderen spezifischen Nutzfahrzeugen wie Bauwirtschaft, Taxis usw. ist das kaum möglich.

    Denn die Auswahl der möglichen Endkundenfrequenzen ist unüberschaubar.


    Absolute 0-Emmissionen über 146-174 und 440-470MHz sind kaum realisierbar, zumal sie ausserhalb auch nirgendwo hin dürfen. In Rundfunkbereichen z.B. gelten deutlich strengere EMV-Grenzwerte.

    Aber bei Traktoren und Erntemaschinen eine technische Ausstattung rein zu basteln, welche ausgerechnet auf den drei Kanälen wo die Nutzer funken störungen verursachen - das glänzt schon vor Peinlichkeit. War es Absicht oder unwissen?


    Die Procomantenne ist nicht schlecht, aber viel zu teuer...leider. Ich habe selbst Halbwellen bauen lassen in Zusammenarbeit mit jemanden. Mit PL Fuß. Die gehen sehr gut.

    Ja, sehen optisch erst mal gut aus.

    Nur speziell für Blechwinkelmontage hätte ich eher was wetterfesteres gewünscht statt PL.

    Und wie läuft bei den Antennen der Abgleich?


    Jürgen