Neue Funknetze im "Magic Band"?

  • Hallo in die Runde,


    seit ner Woche denke ich, mein BCT15X hat Intermodulationsprobleme und findet Geistersignale die woanders hin gehören.

    Da hing er an einer UHF-Stationsantenne, ein gestockter Rundstrahler 400-470MHz, und der versehentlich aktivierte Bear-Tracker quäckt plötzlich rum er hätte was bei 36MHz gefunden.


    Ich also zuerst im alten 20kHz-Raster und FM (15kHz) die alten 8m Kanäle abgesucht.

    Dort merkwürdige Fragmente eines Funknetzes welches ich eher im Frequezbereich >400MHz erwarten würde bei einer Inversionsausbreitung.

    War aber nicht der Fall...meine SDR-Programme fanden weder Hinweise auf nennenswerte Überreichweiten, noch vergleichbare Funknetze.

    Unten im 8m Band direkt fing mein RSP1A nur einen Störteppich ein.

    Also fluchs ein Balun gewickelt und ein 35MHz-Dipol vertikal auf dem Dachboden angenagelt.


    Der BCT-15X fand an diesem Dipol die 4~5 Frequenzen die ich schon hatte, mit deutlich besserem Rauschabstand als an meinen üblichen Antennen (VHF&UHF). Also ein Indiz das die Sender offenbar tatsächlich bei 36MHz legen.


    Gestern dann einen meiner alten RTL-SDR V2-Sticks vorgeholt, und mir gingen die Augen auf, bin noch immer etwas fassungslos:

    35,2375 - 36,2375MHz zein säuberlich im 12,5kHz Raster in sauberem 7k50F3E.


    Die Sprache hört sich für mich stark nach französisch an,

    Am Anfang, sowie am Ende FFSK-Pakete die mich schwer an MPT1327 Bündelfunk erinnert - allerdings im gesamten Bereich 30-40MHz kein einziger Organisationskanal zu finden welcher für MPT1327 ja nötig wäre.

    Viele Signale mit CTCSS im Bereich 100-200Hz, und auf manchen Frequenzen massiver Einsatz von Mehrtonselektivruf.

    Allerdings nicht mit üblichen 5 Tönen oder handliche 6-8 Töne, sondern regelmäßig irsinnig lange Nummerketten aus gefühlt irgendwo 20-30 Tönen.


    Hat hier irgend jemand ne Ahnung was das für ein Funknetz ist, welchen Zwecken es dient, und eventuell was dort für Geräte verwendet werden?


    Heute ist dort relativ wenig los, warscheinlich aufgrund Wochenende. Nachts läuft dort auch weniger.

    Wochentags und tagsüber aber massiver verkehr.

    Gestern mittag habe ich mal alle Einzelfrequenzen die ich am RTL-SDR V2 fand in SDR# gespeichert, um ein Überblick der Kanalaktivitäten zu bekommen.

    Nach nicht mal einer halben Stunde Aktivitätsfeuerwerk hatte ich die Ansicht wie im Anhang!

    Dazu der Hinweis: die meißten Peaks dort die prägnant zu sehen sind, sind Störungen (PC/USB).

    Die gespeicherten Funkfrequenzen muss man suchen, im Wasserfalldiagramm des Screenshots ist z.B. ein solches Signal 35,3500MHz.


    Jürgen

  • Hallo!


    Kurzer Nachtrag:

    Die ganzen Kanäle 35,2375 - 36,2375MHz im 12,5kHz Raster habe ich weiter in Beobachtung.

    Leider gestern und heute sehr wenig Betrieb, kein Vergleich zu Freitag Mittag.

    Vor allem kaum noch Sprechfunk, sondern gestern und heute nur gelegentliche Datenpakete und kurze Leerträger mit verschiedenen CTCSS-Signalisierungen.


    Aufgrund dessen das sich das alles schwer nach Bündelfunk anhört, suche ich noch immer einen Organisationskanal, bisher aber vergeblich. Ein Indiz dafür das es vielleicht doch kein MPT1327-Bündelfunk sein könnte, ist die Verteilung der CTCSS-Kennungen:

    Im oberen Kanalbereich, so wtwa 35,9-36,2375 scheinen einzelne Kanäle immer die selbe CTCSS-Signalisierung zu haben. Im unteren Kanalbereich dagegen bunt gemischte CTCSS-Töne auf vielen Kanälen.


    Auf der vergeblichen Suche nach einem Organisationskanal sowie eines möglichen Unterbandes fand ich etwas überraschend anderes, sortiere ich ebenfalls auf Großraum Frankreich ein:


    31,3250MHz

    31,4750MHz

    31,6875MHz

    32,9750MHz


    Auf diesen Kanälen bislang keinerlei Sprechfunk oder FFSK-Datenpakete. Dafür aber Mehrton-Selektivruf in der selben Art, wie sie zwischen 35,2375-36,2375 benutzt werden.

    Vermute mal das es reine Alarmierungs- oder ne Art Rufsystem ist.

    Ein System mit scheinbar 98-100ms je Ton und deutlich längeren Rufnummern.

    Bei einer am Anfang abgeschnittenen Folge habe ich gestern manuell die Frequenzen analysiert.


    1450Hz

    1127Hz

    1199Hz

    1997Hz

    2123Hz

    930Hz

    1127Hz

    2123Hz

    1200Hz

    1997Hz

    930Hz

    1997Hz

    2123Hz

    2000Hz


    Also 14 Töne zu je 100ms statt der hierzulande üblichen 70ms (ZVEI-System).


    Das Blöde ist, das ich bislang bis auf die offensichtlich französisch klingende Sprache keinerlei Indizien zu diesen Frequenzen finde.

    In Europa finde ich nur Zuweisungen für Funkkopfhörer und ähnliche Kleinleistungsanwendugen.

    Kann es aber nicht sein, hört sich eher nach ordentlichen Feststationen und satten Sendeleistungen an.

    Aktuelle Funkgerätemodelle für 30-40MHz, also welche die 12,5kHz-Raster, CTCSS und sogar FFSK (BIIS1200 oder MPT1327)-Modems haben, kennt Google auch nicht. Nur alten Schranz wie Teletron T8800 sowie die uralten SEMxx Militärkisten usw.

    Das was auf den genannten Frequenzen nun aber seit mindestens 2 Wochen beständig mit immer ähnlichen Feldstärken (-87 bis -62dBm) jedoch unterschiedlichen Rauschabständen (häufig nur 10dB, selten mal >25dB Rauschabstand) zu hören ist, hört sich aber eher absolut zivil an.


    Grüße


    Jürgen

  • Hallo in die Runde!


    Es ist mal wieder Sommer.

    Daher versuche ich seit einigen Tagen wieder etwas zur Herkunft der Signale zu erfahren.

    Solch ein Spektakel wie letzten Sommer mit immerhin 85 geloggten Frequenzen zwischen 31,3250 und 36,2375MHz (alle im 12,5kHz-Raster) kann ich bisher nicht mehr empfangen.

    Von dem bündelfunkartigem Sprechfunksystem (35,2375 - 36,2375MHz) bislang nur zwei Kanäle:

    35,7125 und 36,1125MHz

    Überwiegend wieder das gewohnte Sprachbild welches sich für mich nach französisch anhört.

    Zu meinem erstaunen heute ein paar kurze Funksprüche die eher süddeutsch/bayrisch klangen. Also eher Schweiz/Österreich/Alpenraum.


    Weiß jemand hier wo in der Alpenregion rund um Österreich massenhaft französisch gesprochen wird?

    Mir sind, trotz stetiger Suche keine Funkgeräte bekannt die unten bei 30-40MHz arbeiten und BIIS oder MPT1327-Derivate als Signalisierung unterstützen.


    Die unten bei 30MHz liegenden Kanäle wo kein Sprechfunk läuft, nur Selektivrufe mit endlosen Ketten (15-30 Töne) nach CCIR1-Standard würden zu einem Fund in der CEPT-Frequenzdatenbank auf Österreich passen:

    30,025-30,075MHz Paging (Österreich)

    30,125-30,175MHz Paging (Österreich)

    30,225-30,275MHz Paging (Österreich)


    Zusätzlich hat mein Scanner gestern noch was anderes eingefangen:

    54,175MHz in englisch.

    • Offizieller Beitrag

    Alpenregion und massenhaft französisch... Kann doch eigentlich nur die Schweiz sein!?


    Ich müsste in dem Frequenzbereich auch mal wieder scannen. Juckt mich jetzt auch...

  • Hallo!

    Alpenregion und massenhaft französisch... Kann doch eigentlich nur die Schweiz sein!?


    Ich müsste in dem Frequenzbereich auch mal wieder scannen. Juckt mich jetzt auch...

    Kann sein das du da viel Gedult für brauchen wirst.

    Im letzten Jahr (Ursprungsposting) war da unüberhörbares Getöse.

    Täglich tagsüber, so grob 10-18Uhr MESZ das ganze Band voll, beinahe den ganzen Sommer 2021 hindurch.


    Dieses Jahr habe ich nach knapp einer Woche nur die Schnipsel im Anhang.

    Bis vor wenigen Tagen dachte ich an irgendeine französische Provinz.

    Der zweite Anhang aber:

    36.1125MHz_20220726190233_26.07.2022_19-02-33_DX-VHF_DX_36.1125MHz_110.9 Hz_NFM_5.mp3

    Enthält am Anfang ein "Aber sicher" mit unverkennbarem Alpen-Dialekt (Bayrisch, Österreichisch, Schweizerisch).


    Das merkwürdige Funknetz (35,2375 - 36,2375MHz in 12,5kHz-Raster) ist bei mir aktuell nur für ein kurzes Zeitfenster zwischen 18-20Uhr MESZ zu hören.

    Die Pagingdienste unten bei 30-32MHz hingegen eher von 8-16Uhr MESZ.


    Habe letztes Jahr diverse Informationen zu Frankreich und Schweiz gesucht, ob die offiziell 30-40MHz für was konkretes zugewiesen habe. Bis auf ISM und Funkmikrofone hab ich da nix gefunden.

    Über die Datenbank der CEPT fand ich zumindestens die Pagerfrequenzen aus Österreich.

    Saudumm, sowas wie die VVnömL hier in Deutschland scheinen Frankreich, Schweiz und Österreich nicht zu kennen. Zumindest nicht als öffentlich zugängliches Dokument.


    Zu meinem Rätselraten bezüglich der Hardware:

    Diese Bündelfunkartige Signalisierung die sich anhört wie MPT1327, aber auch BIIS1200 sein kann, konnten damals nur wenige.

    Einziger hier in deutschland bekannter Gerätetype war die Grundig Movietalk MT118 die sowas in der Art konnte, und die auch für das 8m Band zumindest theoretisch gebaut wurde.

    Zuletzt baute Motorola noch die GM340/360/380 in den Frequenzbändern LB1/2/3.

    Allerdings nur mit entweder 5Ton oder MCD.


    Jürgen