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Durch die Pandemie haben die Menschen weltweit neue Hobbys entdeckt und neue Trends geschaffen. Auch in Japan feiert eine Beschäftigung ihr Comeback, nämlich die des Amateurfunkens.
Das Hobby des Amateurfunkens gibt es schon seit Jahrzehnten. In Japan ist das Interesse am Funken allerdings aufgrund von Internet und Smartphones in den letzten Jahren deutlich gesunken und nur wenige junge Menschen beschäftigen sich noch mit dieser Technik.
Amateurfunk als wichtiger Teil des Katastrophenschutzes
Umso überraschender gab die Japan Amateur Radio League (JARL) bekannt, dass sie letztes Jahr 578 neue Mitglieder begrüßen durften. Es war das erste Mal seit 27 Jahren, dass Personen dem Verband beitraten, der nun 65.788 Mitglieder besitzt.
Der Grund für den plötzlichen Zuwachs scheint die Pandemie und ihre Gegenmaßnahmen zu sein. Die Menschen in Japan wurden dazu angehalten, zu Hause zu bleiben und zu anderen Menschen Abstand zu halten. Amateurfunken ist dabei eine spaßige Möglichkeit, auf sicherem Wege mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Hinzu kommt, dass die entsprechenden Geräte sich ausleihen lassen.
Der Amateurfunk kann dabei auch nicht nur eine Spielerei sein. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass er eine wichtige Rolle in Notfällen spielt, wenn Internet und Telefonleitungen versagen. Unter anderem konnte so 2011 nach dem schweren Erdbeben schnell und sicher kommuniziert werden.
Rechtslage wurde gelockert
Aus dem Grund lockerte die Regierung mit einer Verordnung im März 2021 die Beschränkungen zur Nutzung von Funkgeräten. Bisher durften nur Personen mit einer Lizenz die Geräte legal nutzen.
Da das Kommunikationsministerium die Nutzung fördern will, dürfen sich nun alle als Funker versuchen, wenn sie für eine Person mit einer Lizenz arbeiten oder von einer mit Lizenz beaufsichtigt werden.
Es kann demnach sein, dass auch in diesem Jahr noch mehr Menschen anfangen, sich für das Funken zu interessieren, was auch die Zahl der Funkstationen wachsen lassen könnte. 2020 gab es in Japan 386.588 bekannte Stationen. Zur Höchstzeit um 1994 waren es noch 1,36 Millionen. Neben dem Funken nimmt auch das Interesse am Radio selbst zu und mehr Menschen schalten nun wieder bei Sendern ein.
Quelle: Amateurfunk erlebt in Japan durch die Pandemie ein Comeback (sumikai.com)