Erfahrungen Uniden BCT15X

  • Hallo in die Runde!


    Als mir vor knapp 3 Jahren ein BCT15X als Schnäppchen zuflog griff ich zu.

    Zu der Zeit suchte ich ein möglichst universelles Testgerät für die 4m, 2m und 70cm Betriebsfunkbereiche im KFZ.

    Der BCT15X hat dort gute Dienste geleistet.


    Aufgrund des Corona-Zwangsurlaubes habe ich den BCT15X seit zwei Wochen ausgebaut und betreibe ihn an meinen Hochantennen über BCtool+ als Logger.

    Dabei sind mir einige Merkwürdigkeiten aufgefallen, denen ich gestern mal nachgegangen bin.

    Und diesen Erkentnissgewinn will ich hier mal kund tun:


    Bereich Flugfunk:

    Der BCT15X beherrscht im Gegensatz zu frühen Vorläufern (z.B. SC/USC230) entdlich das 8,33kHz-Raster in der genormten Flugfunk-Form.

    Jedoch besitzt er kein passendes Filter für 8,33kHz!

    Für 8,33kHz bräuchte es ein ZF-Filter mit 2,7-2,8kHz Durchlassbreite, für 25kHz sind 8kHz Suchlassbreite üblich.

    Am Meßplatz zeigt sich jedoch das der BCT15X für AM (egal ob 8,33kHz oder 25kHz-Frequenz) immer ein Filter mit 18,5kHz 6dB-Breite schaltet.


    Hmpf...Uniden halt.


    Bereich Betriebsfunk:

    Laut Spezifikationen kennt der BCT15X folgende Filter:

    FM 15kHz

    NFM 7,5kHz

    WFM >100kHz

    FMB 75kHz

    zumindest laut diesen Link.


    Tatsächlich ist die Nachbarkanalselektivität bei 12,5kHz sehr dürftig, denn für 12,5kHz hat der BCT15X gar kein ZF-Filter!

    Der technische Unterschied besteht im Scanner nur in der unterschiedlichen NF-Verstärkung um die Lautstärke der leiseren 12,5kHz-Signale (Hub) den üblichen 25kHz-Pegeln an zu gleichen.

    Tatsächlich wird für FM und NFM laut Messung immer ein Filter mit 14,6kHz Durchlassbereich (-6dB) geschaltet.


    Bereich 137-144MHz:

    Genau hier lag der Grund weswegen ich überhaupt anfing zu messen:

    Warum höre ich dort keine NOAA's?

    WFM und FMB kommen meßtechnisch auf eine 6dB-Breite von 51,1kHz und zeigen am Meßplatz (gemessen mit 35kHz Hub) 0,79µV @ 12dB SINAD.

    Sollte also taugen um zumindest was zu hören....aber nichts als Rauschen, während andere Geräte und sogar SDR-Sticks die NOAA-Signale schon kräftig empangen.

    Oberhalb von 138MHz das selbe in AM: Zwei Flufgunksignale bei 138,xx und 140,xxMHz kräftigige Peaks an meinen SDR's zeigen und selbst mit einem Handfunkgerät satt empfangbar sind.

    Der BCT15X empfängt diese nicht.


    Erkentniss gestern:

    Während der BCT15X in den Bereichen 118-137MHz und 144-164MHz sehr empfindlich ist und selbst Pegel bis -120dBm sauber empfängt, hat er einen blinden Fleck zwischen exakt 137-144MHz. Ab 164MHz aufwärts liegt eine verständliche Desesnibilisierung aufgrund DAB+ vor.

    Am Meßplatz nicht nachvollziehbar, im Bereich 137-144MHz ist er dort genau so empfindlich wie auf 118-137 und 144-164MHz.


    Also mal ganz Profan gestern Abend die Hochantennen gegen eine Teleskopantenne ersetzt.

    Und schwupps: Die beiden AM-Signale bei 138,xx und 140,xx saubar und fast Rauschfrei geloggt, sowie die letzten Sekunden des NOAA-18 Unterganges im Rauschen verschwinden gehört.


    Also ganz klar Blocking, allerdings erstaunlich selektiv.

    Es scheint so als ob das DAB+-Signal oder irgendwas anderes (UKW, DVB,Mobilfunk) im BCT15X selektiv zwischen 137-144MHz stört.

    Da werde ich die Tage mal meinen HF-Tastkopf ausgraben müssen um zu sehen was da genau passiert.

    Und bevor Ratschläge kommen vonwegen Dämpfungsglied: Schon erfolglos getestet.

    Sowohl das interne (ca. 20dB) Dämpfungsglied, sowie ein externes 30dB-Glied machen an diesem Blinden Fleck keinen Unterschied.


    Grüße


    Jürgen