Freenet Funk

  • Hallo!

    Zum Thema Baopeng. Einfach mal auf PMR-Kanal1 kurz Träger drücken und mit einer PMR-Quetsche reinhören. K1-K3 empfangen dann dort. Weder die CRT-FP00 noch die TYT MD2017 schaffen das

    Das könnte daran liegen das dieses Teil das 12,5kHz-System, insbesondere den 2,2kHz Spitzenhub nicht sauber beherrscht.

    Aber das wäre ja noch harmlos.

    Nein, der Grund weswegen diese Chinakracher so gefährlich macht sind die Nebenaussensungen.

    Beispielsweise Harmonische:


    Bei 446,00625MHz (PMR1) liegen diese auf 892,0125 / 1338,01875 / 1784,025 / 2230,03125 usw.

    Bei 149,0125MHz (Freenet 1) auf 298,025 / 447,0375 / 596,05 / 745,0625MHz usw.


    Keine dieser Harmonischen darf einen absoluten Pegel von -36dBm überschreiten.

    Die Chinakracher liegen alle um Größenordnungen 20dB und mehr darüber.

    Nicht nur das Funkdienste auf diesen Harmonischen gestört werden können...

    Was diese aussergewöhnlich starken Harmonischen innerhalb des 2m und 70cm Bandes für Auswirkungen in Bezug auf Intermodulation 2., 3, und 5. Ordnung, verstehen auch nur Insider wie die Fachleute der BnetzA oder hauptberufliche Funktechniker.


    Hinzu kommen weitere Tischkantenbeißer.

    Die Entwickler von solchen Chinakrachern haben zwischenzeitlich begriffen das die Sendeleistung geregelt sein sollte.

    Das führte dazu das bei manchen solcher neueren Modelle eine gräßliche AM-Störmodulation mit auf dem FM-Träger sitzt.

    Offenbar wurde die Vorspannung der Endstufe da mit unzureichend geglätteter 500Hz-PWM realisiert.


    In Summe geht es darum:

    Das Rettungskräfte weiterhin im Einsatz funken können,

    das der Kranführer seine Einweisungen versteht,

    das Piloten den Tower verstehen können,

    ..wenn solche Chinakracher im Umkreis einiger Km zum senden benutzt werden.

    Und dabei ist es völlig irrelevant ob dieses auf den PMR446, Freenet, oder in den Amateurfunkbändern geschieht.


    Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Tja, so ist das regional unterschiedlich...


    Natürlich kann man den Ballungsraum nicht mit dem ländlichen Raum vergleichen, aber irgendwie war ich doch schockiert, als ich nach 10 Jahren wieder in die Heimat gezogen bin und mir mal das Frequenzspektrum angeschaut habe. Da ist kaum mehr was übrig. Stadtwerke und andere EVU, Autobahnmeisterei, Taxizentrale, Soziale Dienste, Bahnfunk, BOS, Firmen, usw. Gerade im Betriebsfunk vieles ersatzlos gestrichen. Will heißen: Auf den Zug mit DMR/dPMR (oder gar digitaler Bündelfunk) springt kaum einer auf.


    Das 4-Meter-Band war, abgesehen von BOS, schon länger recht tot hier in der Gegend. Ich kannte da nur den Rangierfunk, der dann aber mit GSM-R fiel. Ansonsten gibt es noch irgend 'nen Datenfunk der EVU.


    Veröffentlicht die BNetzA da noch Statistiken zum Betriebsfunk?

  • Hallo!

    Tja, so ist das regional unterschiedlich...


    Natürlich kann man den Ballungsraum nicht mit dem ländlichen Raum vergleichen, aber irgendwie war ich doch schockiert, als ich nach 10 Jahren wieder in die Heimat gezogen bin und mir mal das Frequenzspektrum angeschaut habe. Da ist kaum mehr was übrig. Stadtwerke und andere EVU, Autobahnmeisterei, Taxizentrale, Soziale Dienste, Bahnfunk, BOS, Firmen, usw. Gerade im Betriebsfunk vieles ersatzlos gestrichen. Will heißen: Auf den Zug mit DMR/dPMR (oder gar digitaler Bündelfunk) springt kaum einer auf.

    Tut mir leid das ich das so sagen muss, aber der Anschein trügt.

    Klar, gibt es auch beim Funk logischer weise ein Stadt/Land-Gefälle.

    Aber das, was sich in den letzten 20 Jahren schleichend aber radikal verändert hat:

    Selbst in Großstädten hat man inzwischen den Eindruck, den man vor 20 jahren höchstens auf dem Land fand.


    Von den vielen weit reichenden Feststationen, also abgesetzte Stationen von z.B. Taxi und Kurierunternehmen ist verflixt viel abgebaut worden, oder dümpelt heute im Winterschlaf vor sich hin. Was es aber noch massenhaft gibt sind kleine Feststationen quer in der Gegend verteilt.

    Will man wirklich erahnen was alles an Handfunkgeräten und Mobilgeräten sowie diese ganzen Kleinstationen rumfunkt, muss man auf einen Berg, oder bei Städten auf ein Hochhausdach.


    Meine Funkwerkstatt liegt schlappe 2-3Km Luftlinie von einem großen Veranstaltungszentrum. Open-Air Festivals, Stadion, Messehallen. Kann ich hinspucken. Aber die vielen Handfunkgeräte dort kann ich hier selbst an meinen Hochantennen nicht mehr empfangen. Nochmal etwa 5Km weiter davon weg auf nem Hochhaus hingegen quäcken nicht nur alle Handfunkgeräte dort aus meinem Gerät. Sogar die Mikrofonstrecken (50mW) empfange ich dort wieder glasklar.


    Das, also dieses ganze Kleinkram zeug mit nur noch wenigen Km Reichweite, ist massenhaft vertreten.

    Analog und DMR/pDMR.

    Bei DMR alleine zwei Extrembeispiele die zeigen wie groß die Bandbreite da ist:


    Auf 2m fettes Funknetz über zwei DMR-Relais mit enormer Reichweite, parallel verkoppelt.

    Hört man weit über dortmunds Stadtgrenzen hinaus. Um so beschämender wenn man weis das diese Relais zum dortmunder Hafen gehören und eigentlich nur ein Gelände von ca. 3x5Km ausleuchten sollen.


    Am anderen Ende ein Funknetz mit DMR-Repeater im 70cm Band mit eher mikrigen Pegel. Über Handfunken kaum irgendwo in Dortmund empfangbar. Halbwegs genügend Pegel zur DMR-Decodierung braucht mindestens ne Hochantenne.

    Dort zu hören Werksfunkverkehr, Stapler, Kipper...aber vermukst:

    Während der Downlink des Repeaters so extrem schwach ist das man ihn kaum hören kann, läuft es im Uplink genau gegensätzlich.

    Mit nem HFG und kleiner Sendelesitung (<1W) kamm man mit passendem Colorcode dieses Relais auftasten, quer durch Stadt und von vielen Vororten aus.


    Diese Beispiele zeigen schön was da für ein Mist verzapft wurde.

    Das 4-Meter-Band war, abgesehen von BOS, schon länger recht tot hier in der Gegend. Ich kannte da nur den Rangierfunk, der dann aber mit GSM-R fiel. Ansonsten gibt es noch irgend 'nen Datenfunk der EVU.

    Neben BOS und Rangierfunk gab es vielerorts noch vor 15~20 Jahren Industrie und Energieversorger dort.

    Energieversorger sind heute überwiegend auf 70cm, teilweise Tetra, sowie neuerdings mancherorts auf Breitband 70cm, dem neuen katastrophensicheren Multimedianetz.


    Industrie braucht heute, jahrzehnte nach dem Strukturwandel kein Weitbereichfunknetz mehr wie damals, sondern eher innerbetrieblichen Funk bis zu den Grenzzäunen des Werksgeländes. Ale auch eher 70cm als 4m.


    Rangierfunk gibt es auf 4m noch, jedoch gibt es seit jahren keine Ersatzteile mehr für 4m Lock-Funkgeräte.


    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat zudem seine 4m Reportagefunkkanäle komplett zurück gegeben.


    Demgegenüber aber seit neusten die gutmütige Entscheidung der BnetzA einen analogen Kanalpool für Betriebsfunk allgemein zuweisbar auf 4m zu eröffnen. Das untere Ende bei 68MHz inklusive Oberband +9,8MHz.


    Veröffentlicht die BNetzA da noch Statistiken zum Betriebsfunk?

    Seit einigen Jahren leider nicht mehr.

    Diese Statistiken habe ich mir damals auch regelmäßig reingezogen.


    Es gibt diese Stastistiken noch im Frequenzverwaltungssystem des BnetzA Intranetzes.

    Von daher weis ich aus einem Smaltalk mit einem Sachbearbeiter, das ich auf den aktuellen Frequenzen die ich frisch angemeldet habe deutschlandweit nur drei weitere Nutzer angemeldet sind.

    Würde die statistik also noch öffentlich zugänglich sein, müsste da in einer Spalte der Wert von 3 auf 4 gestiegen sein dieses Jahr..:-)


    Jürgen

  • Hast du dir die Baofeng mal im Spektrum angesehen?

    Da wachsen dir graue Haare und was nicht grau wird fällt aus.


    Mit dem Ding kannst du ja z.B. auch auf SRD (LPR) senden. also ~ 433 MHz und was haben wir auf der ersten Oberwelle?

    Genau, 866 MHz. Und? Was ist da beheimatet? Richtig die ganzen Fernbedienungen für z.B. Autos.

    Die Zentralverrieglung macht alles nur nicht mehr die Türen auf oder zu.



    73 Digger

    64Digger295 / 13HN958 / 13RF958


    Mobil: AE6110, DV 27S, DV 27lang, J-Pol Eigenbau

    KF: AE 5890EU, J-Pol Eigenbau

    Hauskanal CB: 35FM

    Mobil CB: 1FM / 9AM

    • Offizieller Beitrag

    Diese Beispiele zeigen schön was da für ein Mist verzapft wurde.

    Jürgen, beziehst du Dich da auf meinen Post oder auf die zwei Extrembeispiele in DO?

  • Hallo!

    Nein, vor vielen Jahren hatten wir mal eine Testaktion mit einem Mitbewerber von mir gemacht.

    Mir wurde von einem Feuerwehrler ein Wouxon KG699E zur Verfügung gestellt was ich komplett nach allen zulassungsrelevanten Normen durchprüfen konnte.


    Der Kollege hatte Rexon RL328 in den Varianten 2m und 4m dem gleichen Testverfahren unterzogen.

    Die Prüfprotokolle haben wir damals als PDF durch diverse Foren gestreut um auf zu wecken wie gefährlich diese Teile waren.


    Und alles was danach kam an Chinakrachern habe ich nicht mehr im Detail getestet.

    Bis auf ganz wenige Ausnahmen packe ich solche Teile nicht mal mehr mit ner Zange an.

    Denn ich weis seit dem wie die alle aufgebaut sind.


    Ich sag nur: Chip RDA1846 mit verschlimmbessender Beschaltung, einem überzüchteten Vorverstärker, sowie Sendeendstufe ohne jegliche Filterung oder Impedanzanpassung.


    Jürgen