PC-Empfang: SDR? Scanner?

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab vor 'nem Jahr mit 'nem einfachen DVB-T Stick SDR ausprobiert und das Interesse ziemlich schnell wieder begraben. Das Ding war ziemlich taub. Außer POCSAG und Einkanal-Richtfunk war nichts zu empfangen. Auch DVB-T war nicht möglich (Sichtkontakt bei 20 km Entfernung, TV-Richtantenne auf Dach).


    Sind die wirklich so bescheiden, oder hab ich nur ein Montags- oder Freitagsgerät erwischt?


    Ich würd' das Thema PC-Empfang wieder aufgreifen wollen - dieses Mal aber hoffentlich mit besserem Ergebnis. Aber wo setz ich am Besten an?


    Was ist grundsätzlich die bessere Wahl? SDR mit einem USB-Empfänger wie 'n einfacher DVB-T Stick oder Funcube Dongle? Oder ein handelsüblicher Funkscanner mit PC-Steuerungsmöglichkeit wie der Uniden USC230?


    Brauche ja kein Highend-Spielzeug. Aber taub sollte die Lösung nicht gerade sein. Gerade auch in Hinblick eines nahen Radio/TV Grundnetzsenders.


    73, Michi

  • Hallo Michi!


    Zitat

    Original von 13DBF44
    Ich hab vor 'nem Jahr mit 'nem einfachen DVB-T Stick SDR ausprobiert und das Interesse ziemlich schnell wieder begraben. Das Ding war ziemlich taub. Außer POCSAG und Einkanal-Richtfunk war nichts zu empfangen.


    Das ist relativ normal. Hab diverse DVB-T Sticks probiert. Von ganz taub bis "dürftig" reichte das Spektrum.
    Reicht allemal um zu gucken was so im Umkreis 1-2Km los ist, für viel mehr nicht wirklich.


    Zitat

    Original von 13DBF44Sind die wirklich so bescheiden, oder hab ich nur ein Montags- oder Freitagsgerät erwischt?


    Nö, das "beste" bisher bei den normalen DVB-T Sticks ist mein aktueller RTL mit den RT820T Frontend. Aber auch er hat ein immenses Rauschmaß und eben auch nur 8Bit Dynamikauflösung.


    Zitat

    Original von 13DBF44Ich würd' das Thema PC-Empfang wieder aufgreifen wollen - dieses Mal aber hoffentlich mit besserem Ergebnis. Aber wo setz ich am Besten an?


    Was ist grundsätzlich die bessere Wahl? SDR mit einem USB-Empfänger wie 'n einfacher DVB-T Stick oder Funcube Dongle? Oder ein handelsüblicher Funkscanner mit PC-Steuerungsmöglichkeit wie der Uniden USC230?


    Ganz generell:
    Mit DVB-T Sticks, und auch "anderen" SDR-Lösungen wirst du an Empfindlichkeit keinen Scanner oder gar komerziellen Empfänger erreichen.
    Für SDR spricht aber im Vergleich zu normalen Scannern/Empfängern/Funkgeräten, das man gleich einen breiteren Frequenzabschnitt in Echtzeit sehen kann.
    Man findet so also auch Frequenzen die nur so selten und kurz benutzt werden, das sich ein Scanner danach totsuchen würde.


    Bei Scannern ist das aber eine falsche Klasse wo du da bist.
    Der USC230 bzw der AE230 haben zwar eine PC-Schnittstelle, auch klappt da eine eingeschränkte Fernsteuerung.
    Aber wirklich nur enttäuschend!


    Egal ob man das Tool von Bearcat oder die leider nicht mehr gepflegte Software von BCtool nimmt.
    In Beiden Fällen hat man die Scanneroberfläche halt auf dem Bildschirm und kann die Tasten - die man sonst direkt am Gerät drückt - halt per Maus anklicken kann.


    Nein, ein richtiger Scanner mit anständiger PC-Steuerung, wären die Icom PCR-Reihe (PCR-100/ -1000 / 2500), welche aber nicht mehr gebaut wird.
    Gibt es nur noch als Gebrauchtgeräte.
    Oder auch Scanner von Winradio.


    Allerdings...wenn dir das Feeling vonwegen SDR an sich schon gefällt, dich aber nur die Qualität der bisherigen DVB-T Sticks ärgert...
    Guck dir mal diesen hier an: http://www.airspy.com/


    Sieht auf dem ersten blick teuer aus, jawoll.
    Aber die Entwickler von dem Teil haben genau an den wichtigen Ecken weiter gedacht, wo die DVB-T Sticks kranken.
    Mehr Dynamik (12 statt 8dB), ein eher brauchbares Rauschmaß (angeblich 3,5db während meine DVB-T Sticks bisher gute 20-30dB Rauschmaß hatten), und endlich mal ein Referenzoszillator der auf 1,5ppm spezifiziert ist.


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank für Deine Antwort, Jürgen.


    Nö, muss keine klassische SDR-Anwendung mit optischer Ansicht eines bestimmten Frequenzbereiches sein. Es ist zwar ein nettes Features, welches ich gelegentlich sicher auch nutzen würde, wenn meine wie auch immer geartete PC-Empfangslösung diese Möglichkeit bietet.


    Primär suche ich die klassische Scanner-Funktionalität: Fest definierte Frequenzen, die in einer Endlosschleife abgesucht werden und bei Bedarf angehalten wird, während eines Empfangs.


    Zwecks der Software für den USC230, AE230: Gut zu wissen, danke! Das ist zwar ärgerlich, grundsätzlich für mich aber kein Hindernis. Irgendwo auf meiner Platte hab ich 'ne PDF gespeichert, wie man diesen Scanner steuert. Ist ja 'ne simple RS232-Schnittstelle. Ich bin Programmierer, wenns nicht anders geht - ich programmiere mir was passgenaues zusammen. Auch wenn mir das im Moment nicht so passend wäre. Scheue den Zeitaufwand, wäre auch mehr was für den Winter (bin ITler mit Hautfarbe).


    73, Michi

  • Hallo!



    Zitat

    Original von 13DBF44Primär suche ich die klassische Scanner-Funktionalität: Fest definierte Frequenzen, die in einer Endlosschleife abgesucht werden und bei Bedarf angehalten wird, während eines Empfangs.


    HDSDR bietet sowas nicht, SDR# hat sowas aber eingebaut.
    Man kann dort verschiedenen Kanäle in unterschiedliche Kanallisten eintragen, welche dann durchgescannt werden können.
    Habe ich aber bisher noch nicht viel gemacht - vor allem weil beine derzeitigen USB-Sticks nicht zuverlässig und zufriedenstellend funktionieren.
    Der Stick mit dem RT820T wird nach 10 Minuten so heiß das die Platine schon bräunlich verfärbt ist, und ein älterer mit FC0013 Tuner hat oberhalb seines Rauschens gerade mal 20dB Dynamik..:-(
    Selbst Signale die mit -60dBm von der Antenne komen, und mit jedem Scanner oder Funkgerät schon glasklar und absolut rauschfrei empfangen werden kann, ist mit dem USB-Stick lediglich sichtbar, aber zu schwach um demoduliert werden zu können..:-(


    Von daher würde ich nich auf analoge Empfänger grundlegend verzichten wollen, wobei ich bis auf den selten genutzten USC230, einen IC-R3 sowie einen gar nicht mehr genutzten Stabo XR1000 inzwischen alle Scanner ausgesondert und gegen anständige Funkgeräte ersetzt.


    Also VX-2200 und GM360/380 für 2m und 70cm, sowie VX924, Fug7b, Fug8b und RDN SE227 für 4m.


    Zitat

    Original von 13DBF44Zwecks der Software für den USC230, AE230: Gut zu wissen, danke! Das ist zwar ärgerlich, grundsätzlich für mich aber kein Hindernis. Irgendwo auf meiner Platte hab ich 'ne PDF gespeichert, wie man diesen Scanner steuert. Ist ja 'ne simple RS232-Schnittstelle. Ich bin Programmierer, wenns nicht anders geht - ich programmiere mir was passgenaues zusammen. Auch wenn mir das im Moment nicht so passend wäre. Scheue den Zeitaufwand, wäre auch mehr was für den Winter (bin ITler mit Hautfarbe).


    Ja, diese PDF zum SC230 habe ich auch irgendwo. Allerdings habe ich damit nie was größeres angefangen, weil permanent einen Haufen unnötiger Datenpakete aus dem SC230 rausschießen, die den LCD-Inhalt ausgeben.
    Was mir hingegen viel wichtiger wäre:
    Frequenzeingabe, Frequenzausgabe, Ausgabe von RSSI und CTCSS.


    Und da ist schon ein Problem:
    Frequenzeingabe funktioniert nur zum speichern einer Frequenz.
    Die Eingabe einer Frequenz in den VFO ist eher kryptisch.
    Und im Scanbetrieb, wenn der Scanner bei einem Kanal stoppt, spuckt er nicht die Frequenz aus, sondern nur Index- und Speicherplatz-Nummern.


    An deiner Stelle würde ich eher mal auf ebay&Co. Ausschau halten nach solchen Modellen:


    PCR-100
    PCR-1000
    PCR-1500
    PCR-2500


    Der kleine 100'er hat eine nackte RS232. Protokoll ist öffentlich zugänglich.
    Die beiden mittleren weis ich nicht genau, aber der 2500 hat auf jeden Fall einen USB-Hub eingebaut.
    An diesem internen Hub hängen zumindest ein USB-RS232 Wandler zur Steuerung, sowie ein USB-Audiocodec der sich wie eine USB-Soundkarte verhält.
    Man kann den Ton also nicht nur über Klinkenstecker abnehmen, sondern ebenso auch direkt über das USB-Audio-Device im PC sampeln oder anderen Decoderprogrammen zuführen.


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

    • Offizieller Beitrag

    Okay, ich werd mal 'n Blick auf eBay halten... ;zungeraus;


    Man wird ja gleich mit 'ner Unmenge an Disketten erschlagen, wenn man zu den Icom-Geräten das ein oder andere Artikelfoto auf eBay anschaut.


    Oweia... Dass keines meiner Computer mehr 'n Floppy-Anschluss auf dem Mainboard hat, ist wohl das kleinere Problem... Gibt ja schließlich USB-Diskettenlaufwerke. Nur: Ist die mitgelieferte Software auf modernen Betriebssystemen stabil funktionsfähig, weist du was?


    Insbesondere 16-Bit Software ja bekanntlich ist eine Unmöglichkeit auf 64-Bit Systemen...


    73, Michi

    • Offizieller Beitrag

    Okay, hab nun rausgefunden, dass es im Zweifel 32/64-Bit kompilierte Software gibt, die dann auch auf 64-Bit Rechnern funktioniert.


    Hast du Erfahrung mit den ICom PCR-Empfängern?


    Was hat der PCR-1000 etwa gebraucht für 'n Wert? Bis wie weit sollte man mitbieten?


    73, Michi