Sommer, Sonne Gewitter Unwetterzeit

  • Hallo liebe Funkkollegen/innen
    Wie schützt ihr eure Antennen gegen Unwetter und Gewitter,
    Bzw. welche Vorkehrungen trefft ihr.
    73'
    13RF279

  • Hallo!


    Zitat

    Original von 13RF279
    Hallo liebe Funkkollegen/innen
    Wie schützt ihr eure Antennen gegen Unwetter und Gewitter,
    Bzw. welche Vorkehrungen trefft ihr.


    Es gibt zwei mögliche Varianten da draussen in der Welt:


    Die noch häufig praktizierte lautet "wird schon nix passieren".


    Die andere sorgt dafür, das Polizei, Taxis, Nahverkehr und auch Flughäfen trotz mehrfacher Direkteinschläge und Orkanböen nix nennenwertes passiert.


    Kurz und knapp:
    Zwei generelle maßnamen betreffend Antennenwahl und Aufbau:
    Nix aufbauen wo man schon am Boden Zweifel hat ob das Produkt lange hält.
    Berücksichtigen das ne Antenne nebst Mast nicht nur kurzzeitig zweistellige kA niederohmig ableiten können muss, sondern auch Windböhen von 130-150Km/h unbeeindruckt überstehen können muss.
    Gerade bei CB-Funk Antennen gibt es viele Produkte, nenen ich diesbezüglich nichtmal ansatzweise was zutraue.


    Zweite Sache ist eine DIN-gemäße Erdung.
    Also Antennenmast mit MINDESTENS 4mm² (ich selber nehme mind. 6mm²) Kupfer Massiv (keine Litzte!) auf kürzestem Wege (meißt toter Kamin oder Kabelschacht) runter in den Keller direkt auf die Potentialausgleichsschiene.
    Erdleitung an einen Enden gut festschrauben...zweistellige kA!


    Das ist bis hierher Mindestmaß für CB, Afu und kleinere Betriebsfunk-Feststationen, die Skala nach oben ist offen.
    So sind z.B. die BTS-Platformen die auf Gebäuden aufgesetzt sind, per defalut mit 25mm² Kupfer (ersatzweise 2 x 16mm²) zur POT-Schiene geführt.


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

  • Wenn man mal davon ausgeht, dass die vorher genannten Dinge wenigstens halbwegs eingehalten wurden, mache ich noch folgendes: Antennenkabel auf dem Balkon ausstöpseln und hoffen, dass der Sturm die UKW-Antenne nicht knickt, die Vertikal für KW ist nur Mobilantennengroß, wird abgeschraubt und auf den Boden gelegt.


    Gruß Stefan

  • Hallo!


    Zitat

    Original von DL8SFZ
    Antennenkabel auf dem Balkon ausstöpseln und [....]


    Hilft nicht, bzw. nur in Sonderfällen.


    Ja sicherlich habe ich schon Afu-Transceiver zur Reparatur auf dem Tisch gehabt wo Restströme eines Blitzeinschlages bissel Hünerfutter aus dem Frontend gegrillt hat.


    Aber davon ab:
    Die allermeißten Baluns und Antennenfüße wirken als Funkenstrecke.
    Mit Pech hat man eine Antennenform ohne hochstromfähigen DC-Short, dann kann man einen Blitzschutz-T ins Antennenkabel einfügen - sinniger weise dort wo das Antennenkabel in das Haus eindringt.


    Aber aus eigener Erfahrung(*) stecke ich keines der Geräte aus (auch Funkgeräte von Antennen!) welche ich regelmässig nutze.


    (*)
    Unsere Rechner hier sind alle per Kabelnetzwerk verbunden und haben schon viele Einschläge in der Umgebung sowie mindestens einen direkten Einschlag in unseren Rundfunkmast problemlos überstanden.


    Ein einziges mal bei einem Frühjahrsputz wurde ein PC mal komplett abgekabelt und stand verschlossen in seinem robusten Stahlgehäuse ohne alles kurz in der Ecke.
    Dann schlug knapp 300m entfernt ein Blitz ein.
    Als das Fiepsen im Ohr langsam nachlies erst mal überall geguckt ob noch alles funktioniert - alles intakt.


    Nach dem anschließen des einzigen PC's der abgebaut war dann die Überraschung: Genau den hat es EMP-mäßig erwischt...ging garnix mehr.
    Das einzige was auf dem Motherboard noch lebte war der RTC-Chip.


    Geschichten solcher Art sind schon einige male bisher über meinem Weg gelaufen, woraus ich den Schluß gezogen habe:


    Blitzschutz nach DIN oder besser - selbstverständlich.
    Aber alles was man darüber hinaus meint tun zu müssen, schadet im Zweifel mehr als es nutzt.


    Und wenn es - in deinem Fall - nur sowas ist wie...
    - Steckerverschleiß
    - In den Stecker eindringedes Regenwasser
    ...


    Grüße aus Dortmund


    Jürgen Hüser

  • Jürgen, ich will deine Erfahrung nicht als Zufall oder Einzelfall abtun, nur, wenn an der Antenne kein Kabel dran ist und der Blitz einschlägt, ist die Überlebenschance des Gerätes deutlich höher als bei angeschlossener Antenne.


    Meine Stecker sind unter Dach und bleiben trocken. Und sollte wirklich der Stecker und die Kupplung leiden, dann gibts eben mal eine neue für 10 euro. Ein kaputter Transveiver kostet mehr!


    Und 30 Jahre ohne Schaden zeugen davor, dass ich nicht ganz daneben liegen kann.


    Der Effekt von elektromagnetischem Impuls, wenn er ins Gerät geht, dann ist es eh vollends wurscht ob Antenne angeschlossen oder nicht. Dass bei dir allein nur der nicht angeschlossene Rechner kaputt war, wahr verflixt viel Glück! Denn bei einem Direkteinschlag vagabundiert so viel Spannung durch die Gegend, da will ich keine Prognose abgeben, was überlebt und was nicht!

  • Bei einem Direkteinschlag entsteht so eine extremer Druck das sogar
    Steckdosen und Leitungen aus der Wand fliegen.